Lange mussten die Paderborn Baskets auf diesen Moment warten: 20 Jahre nach der Gründung kann sich der Paderborner Basketballclub, der in den letzten Jahren oftmals als ewiger Zweiter belächelt wurde, endlich Deutscher Meister nennen. Die U14-Mannschaft von Trainer Stefan Schettke setzte sich in einem bis zur letzten Sekunden knappen Finalspiel mit 69:66 gegen die Gastgeber aus Bamberg durch.
Nach ausgeglichenem Start fand die Schettke-Truppe nach fünf Minuten (9:5) immer besser in die Partie und hatte das Geschehen anschließend eigentlich unter Kontrolle (17:7, 9. Min.). Dann kam es jedoch zu einem Bruch im Spiel der Youngster von der Pader: “Da haben wir aufgehört zu spielen und uns den Schneid abkaufen lassen”, erzählt Schettke von einer Schwächephase seines Teams, die in einem 31:34-Halbzeitrückstand resultierte. Bis zum 55:55 (33. Min.) liefen die Baskets diesem Defizit noch hinterher, ehe sie nach 35. Minuten (59:58) erstmals wieder die Führung übernahmen. Es sollte der letzte Führungswechsel gewesen sein.
Beim 67:63 und noch 20 Sekunden zu spielen stellte sich bei den mitgereisten Paderborner Fans bereits Feierstimmung ein, welche nach einem wilden Dreier der Bamberger jedoch erst einmal verstummte. Die Gastgeber foulten taktisch und schickten Luis Figge an die Freiwurflinie. Der Youngster behielt jedoch die Nerven und sicherte seinem Club mit zwei verwandelten Freiwürfen die erste Deutsche Meisterschaft der Vereinsgeschichte. “In den ersten dreißig Minuten haben wir sehr nervös agiert und keine Intensität gezeigt. Im vierten Viertel haben wir uns dann durch aggressive Defense ins Spiel zurückgekämpft”, spricht der Übungsleiter den starken 18:11-Abschlussabschnitt an. “Wir haben zum richtigen Zeitpunkt unseren besten Basketball gespielt”, so Schettke der neben Topscorer Niklas Kiel (30 Punkte) auch den Rest seiner Mannschaft für eine “tolle Teamleistung und eine insgesamt tolle Entwicklung über die Saison” lobte, weiter.
Am Tag zuvor hatten sich die Baskets-Youngster mit einem am Ende deutlichen 75:55-Erfolg über den TV Langen für das Endspiel um Deutschlands Krone qualifiziert. Bis zur Halbzeit deutete jedoch nichts auf einen derart souveränen Erfolg hin. Die Langer hatten sich auf die Paderborner Stärken eingestellt, agierten in der Defense ein ums andere Mal am Rande der Legalität und lagen zur Pause mit lediglich fünf Punkten (33:28) im Rückstand. In der Kabine schien Coach Schettke jedoch die richtigen Worte gefunden zu haben, denn seine Schützlinge um Topscorer Luis Figge (28 Punkte), Niklas Kiel (16) und Christian Melzer (15) legten nach dem Seitenwechsel los wie die Feuerwehr. Bereits nach einer Minute hatte man sich eine zweistellige Führung herausgespielt (40:28), die im Laufe des Spiels kontinuierlich weiter ausgebaut werden konnte. So bestand nach drei Vierteln (59:36) kein Zweifel an einem Paderborner Sieg.
“Diese Deutsche Meisterschaft setzt unserer bis heute erfolgreichsten Saison die Krone auf. Es ist der verdiente Lohn für die nachhaltige Arbeit die alle Trainer, besonders im unteren Bereich, hier seit Jahren leisten. Ein großes Lob geht an die beiden Trainer Stefan Schettke und Thomas Gajda und natürlich auch an die Mannschaft, die sich über das Jahr sensationell entwickelt hat”, so ein strahlender Geschäftsführer Sven Schaffer, der sich zudem für die tolle Unterstützung durch die Eltern bedankte.
Baskets (gegen Langen/gegen Bamberg): Borkens (0/-), Kloppenburg (3/5), Waizy (0/-), Hemschemeier (5/2), C. Melzer (15/8), H. Kretschmann (0/0), Pape (4/7), Leff (4/5), L. Kahl (0/0), Kiel (16/30), Figge (28/10), Schade (0/-).
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