Krimi mit Herzschlagfinale vor begeisterten Fans: Uni Baskets Paderborn gewinnen Westfalenderby gegen Phoenix Hagen mit 73:72

Die letzten vier Heimspiele gegen Phoenix Hagen gingen allesamt verloren, doch am 3. Spieltag der Saison 2021/22 der Barmer 2. Basketballbundesliga beendeten die Uni Baskets Paderborn diese schwarze Serie: Vor über 1.100 begeisterten Fans entschieden sie das Westfalenderby am Ende knapp mit 73:72 für sich und behielten beide Punkte in der Maspernhalle. Die Gastgeber verspielten dabei im Schlussviertel eine komfortable 15-Punkte-Führung, ehe sie einen 19:0-Lauf der Gäste stoppen konnten und in einem dramatischen Herzschlagfinale doch noch den euphorisch umjubelten Sieg einfahren konnten. 

Fakten

  • Würfe: Baskets 25/56 (45%) – Hagen 28/58 (48%)
  • Dreier: Baskets 13/27 (48%) – Hagen 8/22 (36%)
  • Freiwürfe: Baskets 10/17 (59%) – Hagen 8/16 (50%)
  • Rebounds: Baskets 34 – Hagen 34
  • Assists: Baskets 21 – Hagen 12
  • Blocks: Baskets 4 – Hagen 2
  • Ballverluste: Baskets 14 – Hagen 11
  • Steals: Baskets 5 – Hagen 9

 

Q1
Die Uni Baskets gingen mit leichten Personalsorgen in die Partie: Mit den Neuzugängen Lars Lagerpusch und Aaron Kayser sowie Nachwuchscenter Vincent Neugebauer fehlten gleich drei „Big Men“ im Westfalenderby gegen Phoenix Hagen, die ihrerseits auf Dominik Spohr und Erik Penteker verzichten mussten. Paderborn startete dennoch gut in das ausgeglichen verlaufende erste Viertel: Nach den ersten Punkten von Hagen markierte Topscorer Jordan Barnes direkt einen Assist zum Ausgleich von Brad Greene und versenkte direkt im Anschluss drei Freiwürfe hintereinander. Peter Hemschemeier und Jackson Trapp trafen ihre ersten Dreier für die Baskets, die von Beginn an gut in der Defense standen. Hagen hielt sich dennoch gut im Spiel, vor allem Neuzugang CJ Walker und Karrington Ward setzten erste Ausrufezeichen. Mit einer knappen 19:17-Führung für die Baskets endete der erste Abschnitt.

Q2
Im zweiten Viertel hielten die Gastgeber die Konzentration hoch und bauten die leichte Führung sukzessive vor allem durch erfolgreiche Würfe jenseits der 3-Punkte-Linie aus. Das dynamische Spiel beider Teams wurde in keiner Phase langweilig. In den Mittelpunkt rückte bei den Baskets dann der erst 16 Jahre alte Adrian Petkovic, der auf einen Korbleger direkt einen Dreier folgen ließ – seine ersten Punkte überhaupt in der ProA – und die Hausherren mit 24:17 in Führung brachte. Es folgte ein schneller Schlagabtausch mit den besseren Offensivaktionen der Paderborner, die folgerichtig mit sechs Punkten Vorsprung (42:36) in die Pause gingen.

Q3
Nach dem Seitenwechsel setzten die Baskets ihre Offensivpower weiter gekonnt in Szene: Trapp mit einem Dreier eröffnete das dritte Viertel, in dem die Gastgeber ihre Führung konsequent und mit beeindruckenden Aktionen und Spielzügen weiter ausbauten. Paderborn punktete stark, Hagen haderte mit einer schwachen Wurfquote und einer inkonsequenten Defense. Der Lohn für die Gastgeber: Eine satte 15-Punkte-Führung (63:48) vor dem Schlussabschnitt.

Q4
Normalerweise reichen 15 Punkte Vorsprung zehn Minuten vor Ende einer Partie, um den Sieg entspannt nach Hause zu fahren. Nicht aber an diesem Abend in diesem Derby. Denn jetzt entwickelte sich das Match zu einem dramatischen Klassiker, über den alle, die ihn live erleben durften, noch lange sprechen werden. Moreaux sicherte bereits zwei Sekunden nach Beginn des Schlussviertels mit einem Korbleger zwei weitere Punkte für Hagen. Ein Weckruf, mit dem die Gäste eine schier unglaubliche Aufholjagd starteten: Plötzlich stand die Harris-Équipe absolut sicher in der Defensive, traf nach Belieben, spielte druckvoll und zwang die Baskets, die ihren Faden in der Offensive komplett verloren, zu Fehlern. Geschlagene acht Minuten am Stück gelang ihnen kein einziger Punkt. Marcel Keßen sicherte Hagen mit zwei Dreiern einen spektakulären 19:0-Lauf zur 67:63-Führung (39. Minute), in der Halle machte sich bei den Heimfans langsam aber sicher Verzweiflung breit, Baskets-Headcoach Esterkamp nahm eine finale Auszeit. Und fand in dieser anscheinend die richtigen Worte: Johannes Konradt beendete die Punkteflaute für die Baskets mit einem Dreier zum 66:67 und es wurde richtig laut in der Halle. Barnes verwandelte zwei Freiwürfe zur Paderborner Führung, Moore holte diese per Korbleger für die Gäste zurück. Dann folgten die Aktionen, die die Crunch-Time entschieden: Marcel Keßen ließ beim Stand von 69:68 für Hagen beide Freiwürfe für sein Team liegen, auf der Gegenseite verwandelte Jordan Barnes den ersten von zwei Freiwürfen zum Ausgleich (69:69). Der zweite Versuch ging daneben, doch Chavares Flanigan sicherte sich 13 Sekunden vor dem Ende den Offensivrebound. Der folgende Spielzug lief über Hemschemeier zu Trapp, der von Hagens Karrington Ward durch ein Unsportliches Foul gestoppt wurde. Trapp traf beide Freiwürfe, Jordan Barnes kurze Zeit später zwei weitere. Die Uni Baskets führten somit vier Sekunden vor dem Ende mit 73:69, Paul Gieses anschließender Dreier zum Endstand von 73:72 war nur noch Ergebniskosmetik. Der Rest war Jubel und Begeisterung nach diesem unglaublichen Spielverlauf mit dem besseren Ende für Paderborn.


Ausblick

Am kommenden Samstag, 9. Oktober 2021, steht für die Uni Baskets am 4. Spieltag das nächste Heimspiel auf dem Programm: In der Partie gegen die Tigers Tübingen wollen die Paderborner im Sportzentrum Maspernplatz ab 19:30 Uhr den nächsten Sieg einfahren. Tickets sind im Online-Ticketshop erhältlich: https://tickets-unibaskets.reservix.de/events. Die Partie gegen Phoenis Hagen gibt es im kostenlosen Relive auf Sportdeutschland TV zu sehen: https://sportdeutschland.tv/uni-baskets-paderborn/proa-uni-baskets-paderborn-vs-phoenix-hagen.


Statements zum Spiel

Steven Esterkamp (Headcoach Uni Baskets Paderborn): “Entscheidend für unseren Sieg war, dass wir über das ganze Spiel hinweg so gut verteidigt haben. Ich war sehr zufrieden mit dem, was ich in den ersten drei Vierteln dieser Partie von unseren Jungs gesehen habe. Im Schlussviertel hatten wir dann plötzlich unerwartet große Probleme in der Offensive, da haben wir einfach zu langsam gespielt. Ich bin stolz auf mein Team, dass sie sich in den letzten Spielminuten aus dieser Phase herausgekämpft und den Sieg doch noch nach Hause gefahren haben. Es war auch fantastisch, diese großartigen Fans wieder im Rücken zu haben. Sie haben uns nach dem Rückstand zum Sieg getragen.”

Chris Harris (Head Coach Phoenix Hagen): „Paderborn war von Beginn an viel präsenter als wir. Besonders in der ersten Hälfte hat mir unsere viel zu statische Spielweise überhaupt nicht gefallen, da unser Tempo zu langsam und unsere Entscheidungen nicht klar genug waren. Das hat sich nach der Pause geändert, da wir in der Verteidigung ein paar Dinge gegen das Pick-and-Roll der Baskets angepasst haben – so richtig gegriffen hat es dann offensichtlich im letzten Viertel.“

 

Samstag, 2. Oktober 2021 – 19.30 Uhr – BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA – Saison 2020/21 – 3. Spieltag – Uni Baskets Paderborn vs. Phoenix Hagen – Statistik

  • Ergebnis: 73:72 (19:17, 23:19, 21:12, 10:24)
  • Paderborn: Barnes (19pt, 6as, 4rb), Trapp (17pt, 2as, 5rb), Petkovic (8pt, 1rb), Greene (8pt, 2as, 7rb), Hemschemeier (7pt, 5as, 2rb), Flanigan (6pt, 4as, 3rb), Buck (3pt, 2as, 3rb), Konradt (3pt, 2rb), Großmann (2pt, 1rb)
  • Hagen: Walker (16pt, 2as, 1rb), Ward (16pt, 1as, 4rb), Giese (11pt), Moreaux (10pt, 3rb), Moore (7pt, 5as, 5rb), Keßen (6pt, 1as, 9rb), Bauman (4pt, 1as, 3rb), Daubner (2pt, 5rb), Occeus (2as, 1rb)
  • Zuschauer: 1.128 im Sportzentrum Maspernplatz

 

Uni Baskets Paderborn – Barmer 2. Basketballbundesliga 2021/2022 – Kader#

  • Badu Buck (#2, Shooting Guard, 22, D)
  • Jordan Livingston Barnes (#4, Point Guard, 24, USA)
  • Daniel Mixich (#6, Point Guard, 24, D)
  • Peter Hemschemeier (#8, Point Guard, 18, D)
  • Vincent Neugebauer (#9, Power Forward, 19, D)
  • Jens Großmann (#13, Small Forward, 21, D)
  • Benedict Dernbach (#14, Power Forward, 19, D)
  • Adrian Petkovic (#15, Shooting Guard, 16, D)
  • Johannes Konradt (#19, Small Forward, 26, D)
  • Aaron Kayser (#22, Center, 22, D)
  • Lars Lagerpusch (#28, Power Forward, 23, D)
  • Chavares Alexander Flanigan (#30, Small Forward, 25, USA)
  • Christopher Jackson Trapp (#44, Shooting Guard, 28, USA)
  • Brad Thomas Greene (#55, Center, 23, USA)
  • Head Coach: Steven Esterkamp (40, USA)
  • Assistant Coaches: Claus Reinsberger (46, D), Florian Held (26, D)

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