Ein Sieg des Willens: Mit einem 101:89 (49:43)-Erfolg gegen die favorisierten Bayer Giants Leverkusen untermauerten die Uni Baskets Paderborn am 16. Spieltag der Barmer 2. Basketballbundesliga ihre Play-off-Ambitionen. 1.031 Zuschauer sahen in der heimischen Maspernhalle einen in jeder Hinsicht überzeugenden Auftritt der Ostwestfalen. Paderborn geht nun mit einer positiven Bilanz von acht Siegen bei sie-ben Niederlagen als Tabellenneunter in das neue Jahr. Durch den Erfolg hält das Team jedoch den direkten Kontakt bis zu Platz vier, auf dem Leverkusen weiter ver-weilt (neun Siege/ sechs Niederlagen).
Fakten
- Würfe: Paderborn 38/62 (61%) – Leverkusen 28/63 (44%)
- Dreier: Paderborn 10/20 (50%) – Leverkusen 8/32 (25%)
- Freiwürfe: Paderborn 15/21 (71%) – Leverkusen 25/30 (83%)
- Rebounds: Paderborn 29 – Leverkusen 36
- Assists: Paderborn 31 – Leverkusen 20
- Blocks: Paderborn 2 – Leverkusen 0
- Ballverluste: Paderborn 10 – Leverkusen 15
- Steals: Paderborn 5 – Leverkusen 4
1. Viertel (20:28)
Paderborn um Headcoach Steven Esterkamp wollte die vorherigen zwei enttäuschenden Niederlagen in Folge (zuhause 82:88 gegen Nürnberg Falcons BC, auswärts 89:97 gegen Artland Dragons) von Beginn an vergessen machen. Doch vor eigenem Publikum stockte der Baskets-Motor zunächst wie bereits in den beiden Partien zuvor: Die Gäste aus Leverkusen zeigten im ersten Viertel eine offensiv und defensiv souveräne gute Leistung. Ein 10:3-Lauf (3. Minute) direkt zu Beginn machte deutlich, dass das Team von Headcoach Hansi Gnad gern den dritten Erfolg in Serie einfahren wollte. Paderborn stand nicht gut in der Defensive und vergab zu viele Wurfchancen. Die Giants hingegen vergrößerten kontinuierlich ihren Vorsprung und führten in der 7. Minute bereits mit 22:11. Was den Gastgebern in ihren letzten beiden Partien nicht gelang, klappte aber dieses Mal. Die Baskets schafften es, den Schalter umzulegen und die Blockade im Kopf zu lösen: Ein Dreier von Jackson Trapp sorgte dafür, dass ein Ruck durch das Team ging. Paderborn verkürzte den Vorsprung der Gäste mit sehenswerten Aktionen, unter anderem ein Alley-Oop-Dunk von Lars Lagerpusch, bis zum Viertelende auf 20:28.
2. Viertel (29:15)
Das zweite Viertel verlief zunächst ausgeglichen. Es entwickelte sich eine ansehnliche, schnelle Partie mit sehenswerten Offensivaktionen beider Teams. Quentin Goodin, Spencer Reaves und J.J. Mann hießen die Protagonisten in dieser Phase bei den Leverkusenern, die Baskets konterten mit Jordan Barnes, Lars Lagerpusch, Jackson Trap und Brad Greene und kamen Punkt für Punkt an die Giants heran. Vier Minuten vor der Pause hieß es 35:41 aus Baskets-Sicht. Und dann drehten die Hausherren auf: Mit unwiderstehlichen Offensivaktionen, schnellen Ball- und Spielbewegungen und einer konzentrierten Verteidigung schafften sie es, die Begegnung zu drehen: In der 18. Spielminute sorgte Jordan Barnes per Dreier für die Paderborner Führung (45:43), die sie bis zum Schluss nicht mehr abgeben sollten. 49:43 lagen die Baskets zur Halbzeit vorn: Mit einem starken 14:2-Lauf in vier Minuten hatten sie das Momentum komplett auf ihre Seite gezogen.
3. Viertel (26:21)
Nach der Pause setzen die Baskets ihren Lauf fort und erarbeiteten sich weiter Punkt für Punkt: Ein Dreier von Barnes sorgte in der 22. Minute für eine 55:43-Führung. Leverkusen gab sich jedoch noch nicht auf, im Gegenteil: Der aktuelle Vizemeister legte nun seinerseits den Schalter um, zeigte Kampfgeist und kam angeführt von Goodin und Mann wieder bis auf vier Punkte (57:53, 25. Minute) heran. Als Baskets-Spielmacher und bis dato Topscorer Jordan Barnes von den Referees im Anschluss an sein zweites Unsportliches Foul der Halle verwiesen wurde, witterten die Gäste richtig Morgenluft. J.J. Mann verwandelte zwei Freiwürfe – Leverkusen lag nur noch mit zwei Punkten zurück (57:55, 26. Minute). Doch die Partie kippte nicht: Paderborn bewies nach der umstrittenen Entscheidung unglaubliche Moral und zeigte unbedingten Siegeswillen. Mit einem 7:0-Run setzen sie sich wieder ab und erarbeiteten sich bis zum Viertelende eine komfortable 75:64-Führung. Vor allem Chavares „Chip“ Flanigan und Peter Hemschemeier übernahmen jetzt den Spielaufbau und meisterten diese Herausforderung bis zum Schluss bravourös.
4. Viertel (26:25)
In diesem letzten Spielabschnitt ließen sich die Uni Baskets den Sieg nicht mehr nehmen: Paderborn verteidigte clever, verwandelte die sich bietenden Chancen und ließen die Giants einfach nicht mehr herankommen. Unterstützt von einem sie frenetisch unterstützenden, begeisterten Publikum fuhren die Paderborner einen am Ende absolut verdienten, lautstark bejubelten 101:89-Heimsieg gegen Leverkusen ein.
Beste Werfer in Reihen der Paderborner: Flanigan (21), Greene (17), Barnes (16) und Trapp (13). Leverkusenern hatte in Goodin (20), Mann (18), Reaves (12) und Jostmann (11) die besten Punktesammler.
Ausblick
Für die Uni Baskets Paderborn stehen nach dem Jahreswechsel zunächst zwei Auswärtspartien auf dem Plan: Bereits am 2. Januar 2022 geht es zu den Itzehoe Eagles, am 8. Januar 2022 zu Rasta Vechta. Das nächste Heimspiel in der Maspernhalle steigt am 14. Januar 2022 gegen die Artland Dragons aus Quakenbrück. Die Partie gegen Leverkusen gibt es im kostenlosen Relive auf Sportdeutschland TV zu sehen: https://sportdeutschland.tv/uni-baskets-paderborn/proa-uni-baskets-paderborn-vs-bayer-giants-leverkusen
Statements zum Spiel
Steven Esterkamp (Headcoach Uni Baskets Paderborn): „Ich bin sehr glücklich über diesen Sieg heute. Die Energie in der Defensive war heute überzeugend, wir haben den Ball gut bewegt und eine durchschlagende Offensive mit erfolgreichen Spielzügen hingelegt. Im Vergleich zu den beiden letzten Spielen haben wir unser Spiel gar nicht umstellen müssen – wir haben lediglich uns die kleinen Stellschrauben vorgenommen, die aber eine entscheidende Wirkung haben können. Das hat viel mit Fokus und Konzentration zu tun. Mit diesen optimierten Details lief es heute bedeutend besser, das konnte jeder sehen. In der Mitte des zweiten Viertels kam dann das scheinbare Problem mit dem Ausfall von Jordan Barnes auf uns zu. Aber ich war selbst ein bisschen überrascht davon, wie gut wir diese Situation verkraftet haben. Wir haben gezeigt, dass wir ein echtes Team sind und sind noch ein Stück enger zusammengerückt. Ich bin sehr stolz darauf, wie die Mannschaft in der schwierigen Lage reagiert hat und sich diesen wichtigen Sieg geschenkt hat.“
Hansi Gnad (Headcoach Bayer Giants Leverkusen): „Erst einmal möchte ich den Baskets zum Sieg gratulieren. Wir haben leider nicht das umgesetzt, was wir im Vorfeld angesprochen haben. Das ist enttäuschend. Leider ist es uns nicht gelungen, den Paderbornern ihre Stärken zu nehmen. Wenn ein Team es schafft, über 30 Assists in einer Begegnung zu spielen, spricht das für diese Mannschaft. Wir haben in der Verteidigung viel zu viel zugelassen, was der Heimmannschaft in die Karten gespielt hat. Normalerweise solltest du mit 89 erzielten Punkten in fremder Halle eine gute Chance haben zu gewinnen, aber wenn du selber 101 Zähler kassierst, sagt das schon einiges aus. Jetzt gilt es im Training sich konsequent auf die beiden nächsten Spiele vorzubereiten, die für uns unheimlich wichtig sind.“
Sonntag, 26. Dezember 2021 – 18.00 Uhr – BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA – Saison 2020/21 – 16. Spieltag – Uni Baskets Paderborn vs. Bayer Giants Leverkusen – Statistik
Ergebnis: 101:89 (20:28 | 29:15 | 26:21 | 26:25)
Paderborn: Flanigan (21pt, 9as, 7rb, 1st), Greene (17pt, 4rb, 1bl), Barnes (16pt, 7as, 3rb, 2st), Trapp (13pt, 5as, 3rb, 1bl), Konradt (8pt, 1as, 3rb, 1st), Lagerpusch (7pt, 1rb, 3rb), Kayser (6pt, 1rb), Buck (5pt, 1as), Hemschemeier (4pt, 7as, 1rb), Großmann (4pt, 1st)
Leverkusen: Goodin (20pt, 5as, 2rb), Mann (18pt, 1as, 4rb), Reaves (12pt, 4as, 2rb, 1st), Jostmann (11pt, 3as, 5rb, 1st), Figge (7pt, 1as, 5rb, 1st), Bacak (7pt, 2as, 3rb), Kahl (6pt, 2as, 2rb, 1st), Gille (4pt, 1as, 4rb), Merz (2pt), Heinzmann (2pt, 1as, 6rb)
Zuschauer: 1.031 im Sportzentrum Maspernplatz