Drama, Tragik, mitreißende Atmosphäre, beinahe unerträgliche Spannung und große Emotionen nach dem Ende bei beiden Teams: Das „Do-or-Die“ Game zwischen den Gartenzaun24 Baskets Paderborn und LOK Bernau im ProB Playoff Viertelfinale hatte einfach alles im Angebot, was der Basketballsport zu bieten hat. 1723 Fans wurden Zeuge, wie Abdulah Kameric in letzter Sekunde per Buzzer Beater den entscheidenden Dreipunktewurf versenkte – mitten ins Herz der Paderborn Supporter in einer brodelnden „Maspernhölle“. 84:86 (50:42) hieß es am Ende aus Sicht der Paderborn Baskets nach einem von Beginn an fesselnden Playoff-Fight. 9 Sekunden vor der Schlusssirene stand die Halle noch Kopf, nachdem Kevin Hunt Jr. per Korbleger die Baskets mit 84:83 in Führung gebracht hatte und das Halbfinale gegen Leverkusen ganz nah schien. Doch dann kam Kameric – und versenkte mit dem finalen Bernauer Angriff den Paderborner Traum. Grenzenloser Jubel bei den mitgereisten LOK-Anhängern und ihrem Team, Schockmoment und Trauer im Rest der Maspernhalle.
Boxscore + Team Stats Gartenzaun24 Baskets Paderborn vs. LOK Bernau
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Spielverlauf
Viertel 1 (28:17) | Viertel 2 (22:25)
Paderborn kam richtig gut in die Partie: Nach den ersten Punkten der Gäste übernahm das Team von Head Coach Milos Stankovic schnell die Kontrolle, traf hochprozentig, spielte konzentriert mit aggressiver Defense. Bernau fand nicht in seinen Rhythmus, dementsprechend schwach blieb auch die Wurfquote der Gäste. So erspielten sich die Baskets eine überzeugende 28:17-Führung nach den ersten zehn Minuten.
Das zweite Viertel verlief ausgeglichener, Bernau kam über den Kampf zunehmend besser ins Spiel und zeigte sich nun auch defensiv effektiver. Dennoch nutzten sie nicht alle ihre Chancen – Paderborn präsentierte weiterhin eine beeindruckende Wurfquote, vor allem aus der Distanz, und hielt den Abstand nicht zuletzt durch gute Rebound-Arbeit bis zur Pausensirene bei acht Punkten: Mit 50:42 für die Baskets ging es in die Kabine.
Viertel 3 (20:25) | Viertel 4 (14:19)
Nach der Pause änderte sich das Momentum auf dem Parkett: Bernau zog in Defensive und Offensive an, traf konstanter und stellte Paderborn vor große Herausforderungen, die ihrerseits defensiv nicht mehr so dominant auftraten wie in der ersten Hälfte. Die LOK erarbeitete sich vor allem Vorteile am offensiven Brett – Lohn: Vor den entscheidenden finalen zehn Minuten betrug der Vorsprung der Gastgeber nur noch 70:67.
Und dann wurde es wild und dramatisch: Mit der ersten Sekunde des Schlussviertels entwickelte sich ein dramatischer Krimi, mit vielen Führungswechseln, unglaublichem Einsatz, nervenaufreibender Spannung und hochemotionaler Atmosphäre. Beide Teams hielten die Intensität jetzt hoch, niemand ließ nach. Crunchtime at its best! 18 Sekunden noch zu spielen: Akim-Jamal Jonah tippt ein zur Bernauer 82:83-Führung. Gegenzug: Kevin Hunt Jr. bringt die Hausherren per Korbleger 9 Sekunden vor Schluss wieder mit 84:83 nach vorn – die Halle tobt, viele Baskets Fans glauben nun fest an den Sieg. Aber dann kommt Abdulah Kameric: Mit dem letzten Angriff und kurz vor der Schlusssirene versenkt er den Ball per Dreier im Korb der Paderborner. 86:84 und Halbfinaleinzug für Bernau, Euphorie bei allen mitgereisten LOK-Supportern, ungläubige Schockstarre beim Baskets-Anhang – der sich nach einigen Sekunden aber wieder von seiner besten Seite zeigte und seinem Paderborner Team mit langanhaltendem Applaus für eine tolle Saison bedankte.
Für Paderborn punkteten Neil Masnic (16), Jannis Sonnefeld (14), Kevin Hunt Jr. (12) und Dominick von Waaden (11) am besten. Bernau hatte in Topscorer Akim-Jamal Jonah (20), Uzziah Dawkins (17), Richart Schmitt (13), Matchwinner Abdulah Kameric (11) und Dorian Grosber (10) seine treffsichersten Akteure.
Statements zum Spiel
Milos Stankovic (Head Coach Gartenzaun24 Baskets Paderborn): „Glückwunsch an Bernau, sie haben uns heute vor eine Riesenaufgabe gestellt und uns immer wieder hart getroffen. Manches hätten wir besser lösen können, aber wir haben es nicht geschafft, über die komplette Spielzeit den Fokus zu halten – so ist dann leider vieles lief gegen uns gelaufen. Wir haben in einigen Momenten einfach kein Glück gehabt und Bälle abgegeben, wofür wir bitter bestraft wurden. Dennoch bin ich richtig stolz auf mein Team und die Entwicklung, die es im Laufe dieser Saison gemacht hat. Wir haben uns nichts vorzuwerfen, weil die Mannschaft einfach alles gegeben. Es hat nicht gereicht, weil wir gegen Bernau zwei Partien in Folge mit jeweils zwei Punkten Differenz verloren haben – das ist wirklich denkbar knapp, das ist der Basketball. Ich möchte mich bei jedem einzelnen Spieler, meinen Kollegen im Coaching Team, dem kompletten Staff und jedem Fan bedanken. Alle haben richtig gute Arbeit geleistet. Wir waren eine richtige Mannschaft und werden in der kommenden Spielzeit noch stärker zurückkommen!“
Dan Oppland (Head Coach LOK Bernau): „Ich bin so stolz auf die Mannschaft. Wenn man Glauben hat, ist nichts unmöglich. Wir haben unseren Charakter und unsere Fighting-Mentalität von Anfang bis Ende gezeigt. Jeder Spieler hat eine wichtige Rolle in diesem Spiel gespielt. Die Basketballgötter waren am Ende mit diesem Schlusswurf von Abi auf unserer Seite. Aber der Kampf und der Glaube waren immer da. Wir haben einen großen Schritt nach vorn gemacht. Jetzt freuen wir uns auf Leverkusen am Samstag – the job is not finished!“
Ausblick
Die Gartenzaun24 Baskets Paderborn beginnen ab sofort mit der Vorbereitung auf die kommende Pro B Saison 2025/26. Das entscheidende Spiel 3 gegen Bernau gibt es hier im kostenlosen Relive auf Sportdeutschland TV zu sehen: https://sportdeutschland.tv/gartenzaun24-baskets-paderborn/prob-playoffs-gartenzaun24-baskets-paderborn-vs-lok-bernau-viertelfinale-spiel-3
Mittwoch, 7. Mai 2025 – 19:30 Uhr – Pro B BARMER 2. Basketball Bundesliga – Saison 2024/25 – Playoff Viertelfinale Spiel 3 – Gartenzaun24 Baskets Paderborn vs. LOK Bernau – Statistik
Ergebnis: 84:86 (28:17 | 22:25 | 20:25 | 14:19)
Zuschauer: 1.723 in der Maspernhalle Paderborn