Der Spielmacher geht: Point Guard Jordan Barnes verlässt nach einem Jahr die Uni Baskets Paderborn, bleibt aber in der Barmer 2. Basketballbundesliga. Sein neuer Club ist in der kommenden Saison 2022/23 ein Ligakonkurrent der Ostwestfalen: Den 24jährigen US-Amerikaner zieht es zum BBL-Absteiger und Traditionsclub Gießen 46ers, wo er einen Einjahresvertrag mit Option auf ein weiteres Jahr bei Aufstieg unterschrieb. Barnes überzeugte in seinem Jahr bei den Uni Baskets mit seinen Spielmacher-, Scoring-, Assist- und Defensivqualitäten auf ganzer Linie. Die Paderborner verdankten ihren ersten Playoffeinzug seit einer Dekade nicht zuletzt seinen überzeugenden, konstanten Leistungen.
Jordan Barnes stammt aus St. Louis im US-Bundesstaat Missouri. Schon an der heimischen Christian Brothers College High School gehörte er zu den besten Spielern des Basketball-Teams. Im Team der Indiana State Sycamores nahm seine Karriere richtig Fahrt auf, dort steht Barnes in einigen Kategorien in den All-Time Top10. Darüber hinaus erhielt der 1,78 Meter große und 63 Kilogramm schwere Point Guard diverse weitere Auszeichnungen der US-Basketball College-Verbände NCAA und MVC. In seinem Rookie-Jahr für die Uni Baskets erzielte Barnes in der regulären Saison pro Spiel beeindruckende 18.2 Punkte, 6.8 Assists, 4.4 Rebounds und 1.3 Steals – bei durchschnittlich rund 31 Minuten Spielzeit. Barnes führte die Westfalen in die Playoffs und scheiterte mit ihnen in einer Fünferserie nur knapp an Medipolis SC Jena. Insgesamt stand er in 37 Partien als gesetzter Starting Five-Akteur auf dem Parkett und scorte 36-Mal im zweistelligen Bereich, wobei er mit 32 Zählern gegen Ehingen seinen persönlichen Highscore feierte.
Baskets-Headcoach Steven Esterkamp findet für Barnes bei seinem Abschied nur lobende Worte: „Jordan hat für uns ein großartiges Rookie-Jahr gespielt. Wir hatten großes Glück, einen so hochkarätigen Spieler auf der Point Guard-Position überhaupt zu bekommen. Der erste Einzug der Baskets in die Playoffs seit zehn Jahren ist nicht zuletzt durch seine spielerischen Qualitäten geglückt. Deswegen verdient Jordan jeden Erfolg, den er im Laufe der kommenden Jahre mit Sicherheit haben wird. Ich wünsche ihm alles Gute für seine Zukunft und freue mich, ihn mit Gießen wieder in der Maspernhalle zu sehen!“
Baskets-Geschäftsführer Dominik Meyer hätte Barnes ebenfalls gern ein weiteres Jahr im Kader gesehen, bleibt aber realistisch: „Natürlich verlieren wir nicht gern unseren Point Guard. Aber wir müssen eben einfach mit unseren begrenzten finanziellen Mitteln auskommen. Wir gehören etatmäßig weiterhin nicht zu den Topteams der Liga – weswegen wir es selbstverständlich akzeptieren müssen, wenn der Spieler ein attraktiveres Angebot eines anderen Clubs annimmt. Gießen peilt außerdem den direkten Wiederaufstieg an, was für Jordan ja auch den schnellen Weg in die BBL bedeuten würde. Vielleicht hätte er nach einem weiteren erfolgreichen Jahr bei uns ebenfalls attraktive BBL-Angebote bekommen, aber: So ist eben das Geschäft, das wissen wir hier in Paderborn. Wir werden keine wilden Sachen machen, um unrealistische Traumvorstellungen zu realisieren, sondern werden wirtschaftlich weiterhin hart arbeiten; mit der Ruhe, die wir dabei auch in den vergangenen Jahren an den Tag gelegt haben. Dennoch werden wir wieder eine tolle Mannschaft für die neue Saison zusammenstellen, die absolut konkurrenzfähig sein wird. Und was unsere generelle finanzielle Situation betrifft: Wir arbeiten jeden Tag daran, sie konstant zu verbessern – und natürlich ist es unser Ziel, schnellstmöglich wieder in die Situation zu kommen, auch Spieler wie Jordan Barnes oder auch Chavares Flanigan im Kader halten zu können.“
Jordan Barnes selbst behält sein erfolgreiches Jahr in Paderborn in bester Erinnerung: „Ich möchte mich bei der Stadt Paderborn und den Fans dafür bedanken, dass sie mich hier so warmherzig willkommen geheißen haben. Und danke auch für die großartige Unterstützung unseres gesamten Teams in der vergangenen Saison! Ohne diesen Support und die Riesenstimmung in der Halle hätten wir das Abenteuer Playoffs nicht möglich machen können. Ich wünsche den Baskets alles Gute für die Zukunft! Jetzt freue ich mich auf die neue Herausforderung in Gießen und freue mich schon, mit meinem neuen Verein bald wieder auf dem Parkett der Maspernhalle zu stehen.“