Kein Sieg zum Weihnachtsfest

Im „Homecoming-Game“ einen Tag vor Heiligabend mussten die Uni Baskets Paderborn eine Niederlage einstecken. Mit 73:78 (39:38) unterlag man vor beeindruckender Kulisse (1.604 Zuschauer im Sportzentrum) den MLP Academics Heidelberg. Die Pressekonferenz nach dem Spiel nutzte Headcoach Uli Naechster am Jahresende zu einem Fazit und zu einem Statement zum Basketballstandort Paderborn.

Till Gloger war mit 17 Zählern Topscorer der Uni Baskets. (Foto: Ulrich Petzold)
Till Gloger war mit 17 Zählern Topscorer der Uni Baskets.
(Foto: Ulrich Petzold)

Naechster vertraute zu Beginn der üblichen Starting Five um Chase Adams, Dominik Wolf, Matt Vest, Till Gloger und Morgan Grim. Diese waren zunächst bemüht, den Ball nach innen zu bringen. Dies gelang vor allem über Gloger – nach fünf Minuten war es dann Adams, der einen Layup zum 10:10 versenkte. Wenig später musste der Aufbau mit einer Oberschenkelzerrung raus und behandelt werden, kam aber zurück und spielte weiter. Auf der anderen Seite war Heidelberg bemüht, das Tempo anzuziehen. Vereinzelte Unkonzentriertheit der Paderborner Defense nutzten die Academics, um sich offene Würfe zu erspielen, die sie auch trafen (5/9 Dreier in Hälfte 1) und somit eine 19:23-Führung in die Viertelpause nahmen.

Im zweiten Viertel wurde bessere Defense gespielt – bei den Gästen nahm Hrvoje Kovacevic das Heft in die Hand und versenkte mehrere schwere Würfe (10 Punkte zur Halbzeit), die das Polster etwas vergrößerten. Nun fanden die Uni Baskets ihren offensiven Rhytmus: Till Gloger erzielte erst den Ausgleich (28:28, 16.) und dann die Führung (35:34, 18.). Mit dieser ging es dann auch in die Kabine.

Nach der Pause kamen die Heidelberger offensiv vor allem über ihren Big Man Philipp Heyden. Wirklich stoppen konnten die Paderborner das nicht, Resultat war ein anwachsender Rückstand.  „Phillipp Heyden war heute unser entscheidender Mann“, wusste auch Gäste-Coach Frenkie Ignatovic. Beim Stand von 51:60 (28.) entschieden die Schiedsrichter auf ein technisches Foul gegen Morgan Grim. Dies hatte eine motivierende Wirkung auf die Zuschauer, die ihr Team nun noch mehr nach vorne pushten. Drei starke defensive Minuten ließen den Rückstand bis zum Viertelende auf 58:62 schmelzen.

Im letzten Spielabschnitt gab es erneut ein technisches Foul – diesmal gegen Uli Naechster. Von diesem profitierten die Heidelberger mehr und zogen wieder davon. Beim 61:71 240 Sekunden vor Schluss standen die Uni Baskets fast mit dem Rücken zur Wand. Ein Steal von Adams mit anschließendem Leger von Gloger (37.) war aber Initialzündung für ein Comeback. Mit starker Defense im Rücken wurde Punkt für Punkt aufgeholt, 25 Sekunden vor Schluss stibitzte Adams erneut den Ball – Matt Vest dunkte zum 73:75. Nun musste gefoult werden – Vance Hall blieb eiskalt und stellte auf vier Zähler Rückstand. Ein Steal der Heidelberger im nächsten Angriff besiegelte dann die Niederlage.

Uli Naechster lobte nach dem Spiel trotzdem Fans und Team: „Das war heute eine richtig tolle Atmosphäre, vielen Dank an alle Zuschauer für den super Support. Die Mannschaft hat eine Woche vor Weihnachten brutal hart trainiert. Matt ist am Dienstag umgeknickt und war für heute fraglich, wurde heute hart verteidigt und hat trotzdem 30 Minuten abgerissen und 15 Punkte gemacht. Auch Chase hat sich nach seiner Verletzung durchgebissen. Das zeigt, was für einen Charakter das Team hat.“ Zur bisherigen Saison meinte er: „Wir alle sind mit unserer Bilanz unzufrieden. Es ist eine klare Steigerung im Vergleich zu letztem Jahr, aber wir haben oft gute Leistungen gezeigt, ohne uns dafür zu belohnen.“

Zuletzt nutzte Naechster das Ende des Jahres zu einer grundsätzlichen Ansprache: „Sollten wir unser Ziel – die Playoffs – erreichen, hätten wir 6-8 Teams hinter uns gelassen, die einen größeren Etat als wir haben. Wir messen uns mit Teams, die bis zu sechs Mal mehr Geld zur Verfügung haben. Andere Teams legen immer mehr drauf – auch bei uns muss was passieren, damit die Uni Baskets weiterhin Chancen besitzen. Wir müssen uns weiterentwickeln, um den Spielern auch Perspektiven und Möglichkeiten zu bieten. Andere Städte bauen neue, moderne Hallen – da sollte auch Paderborn irgendwann mitziehen, damit die Uni Baskets konkurrenzfähig bleiben.“

Trotz der Niederlage bleiben die Uni Baskets auf Rang neun. Auf Playoff-Platz acht stehen mit einem Sieg mehr die Gladiators aus Trier. Nach kleiner Weihnachtspause steht am Sonntag, dem 08.01. eine schwere Partie bei den Kirchheim Knights an. Nach zwei weiteren Auswärtsspielen in Trier und Nürnberg erwarten die Paderborner am 28.01. dann Essen im Sportzentrum.

Uni Baskets: Adams (5), Grim (13), Tufegdzich (9), Daubner (2), Buntic (6), Kahl, Gloger (17), Wolf, Vest (15), Kuhle (6), Dübbelde

Academics: Würzner, Hall (18), Rupp, Kovacevic (14), White (10), Ney (4), Heyden (18), Thompson (7), Kuppe (7), Hintz, Schmitt, Nägele

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