In einem Krimi gegen den Nürnberg Falcons BC ist den Uni Baskets Paderborn mit einem 80:72 (29:42) der erste Sieg der neuen ProA-Spielzeit gelungen. Vor eigenem Publikum bedurfte es nach einer schwachen ersten Hälfte einer erheblichen Leistungssteigerung, um die ersten zwei Zähler unter Dach und Fach zu bringen.
Die Starting Five der Paderborner bestand am Samstagabend aus Devonte Brown, Maxi Kuhle, Thomas Cooper, Phillip Daubner und Morgan Grim. Daubner ersetzte dabei Ivan Buntic, der mit einem Muskelfaserriss in der Wade passen musste.
Zu Beginn des ersten Viertels nahm Thomas Cooper das Heft in die Hand, erzielte die ersten neun Paderborner Punkte und sorgte für die 9:2-Führung (3.). Im Anschluss an ihre darauf folgende Auszeit glichen die Gäste zum 11:11 aus (7.) und führten nach zehn Minuten mit 17:19.
Bei den Falcons waren es vor allem die Big Men Jonathan Maier und Dan Oppland, die in Hälfte eins immer wieder stark freigespielt wurden und ihre Chancen verwerteten. Bei den Uni Baskets lief dagegen extrem wenig zusammen. „In den ersten 20 Minuten hatten wir sehr viele Probleme, weil wir nicht mit der richtigen Intensität aufgetreten sind. An beiden Seiten des Feldes hat uns die nötige Körperspannung gefehlt“, monierte Head Coach Uli Naechster. Seine Schützlinge leisteten sich im Angriff einige Ballverluste und erlaubten den Nürnbergern am eigenen Korb einfache Würfe. Vollkommen zu Recht bauten die Falken daher ihr Polster aus und führten zur Pause mit 13 Zählern.
„In der Halbzeit haben wir klar und deutlich angesprochen, dass man – gerade vor den eigenen Fans – nicht so auftreten kann. Die Reaktion im dritten Viertel war dann stark“, berichtete Naechster, der zusah, wie sein Team den Rückstand Punkt für Punkt verkürzte. Am eigenen Brett verteidigten die Uni Baskets intensiver und schnappten sich die Abpraller, vorne sorgten Maxi Kuhle und Phillip Daubner mit kombinierten 14 Zählern dafür, dass es plötzlich nur noch 45:46 (26.) hieß. Mit vier Zählern von der Linie stellte der ebenfalls stark aufspielende Dominik Wolf (oben im Bild) das 55:52 zum Viertelende her.
Der letzte Spielabschnitt war ein harter Kampf, die meisten Zähler fielen per Freiwurf, da überaus viele Fouls gezogen wurden. Nach kurzem Rückstand warf Georg Voigtmann aus der Distanz die 64:63-Führung heraus, drei Minuten vor dem Ende stand es dann 71:66. Die Gäste ließen jedoch nicht abreißen, 30 Sekunden vor Schluss hatte Nürnberg bei drei Zählern Rückstand den Ball. Dan Oppland traf einen Freiwurf, dann wurden die Uni Baskets gefoult. Nun wurde es chaotisch: Weil die Falcons kurzzeitig vier Amerikaner auf dem Platz hatten, mussten sie ein Technisches Foul hinnehmen. Beim folgenden Ballbesitz der Paderborner kam ein Unsportliches Foul hinzu, damit war die Partie entschieden. Mit weiteren Freiwürfen stellten die Uni Baskets den 80:72-Endstand her und konnten den ersten Saisonerfolg feiern.
„Nach den schwachen ersten beiden Vierteln ist es uns gelungen, das Momentum auf unsere Seite zu ziehen und bis zum Ende durchzubringen“, lobte Coach Naechster seine Schützlinge, betonte aber auch: „Wir sind immer noch im Findungsprozess. Heute haben wir ein wenig Zeit gebraucht, um nicht mehr verkrampft zu sein, wir sollten aber dahin kommen, dass wir von Sekunde eins an bereit sind.“
Ein Sonderlob verteilte Naechster an Topscorer Maxi Kuhle (20 Punkte), Phillip Daubner (15) und Dominik Wolf (13). „Die drei wissen, worauf es in der ProA ankommt und haben sich heute im Vergleich zu den letzten Spielen gesteigert. Sie haben erheblich zum Sieg beigetragen!“ Vierter zweistelliger Scorer in Reihen der Uni Baskets war Thomas Cooper mit 18 Zählern. Bei Nürnberg punktete Mardracus Wade (13) am besten.
Die nächste Partie bestreiten die Uni Baskets nächste Woche Sonntag um 18 Uhr beim Aufsteiger OrangeAcademy, dem Farmteam von Ratiopharm Ulm. Das nächste Heimspiel steht in der Woche darauf gegen die NINERS Chemnitz (Samstag, 21. Oktober, 19:30 Uhr) an, Tickets sind in unserem Online-Portal erhältlich.
Punktverteilung:
Uni Baskets: Cotton (2), Brown (5), Grim (4), Cooper (18), Daubner (15), Voigtmann (3), Kahl, Wolf (13), Kuhle (20), Jostmann
Falcons: Wade (13), Valerien (2), Sanders (4), Haßfurther, Omuvwie (4), Meredith (9), Maier (12), Gibson (10), Girard (6), Oppland (12)
Bild: Ulrich Petzold