Uni Baskets Paderborn gewinnen NRW-Krimi beim VfL SparkassenStars Bochum nach Overtime mit 106:102

Das war wirklich nichts für schwache Nerven: Die Uni Baskets Paderborn entschieden am 26. Spieltag der Barmer 2. Basketballbundesliga das NRW-Derby beim Aufsteiger VfL SparkassenStars Bochum nach Overtime mit 106:102 (49:50, 83:83) für sich. In einem umkämpften, teilweise hektisch geführten Spiel mit einigen umstrittenen Schiedsrichterentscheidungen bewahrte das junge Team von Headcoach Steven Esterkamp vor allem in der Overtime die Ruhe. Paderborn konnte sich damit nach der vorherigen klaren Niederlage bei Phoenix Hagen rehabilitieren und sicherte sich zwei weitere wichtige Punkte im Kampf um die Playoffplätze. Vor 655 in der Bochumer Rundsporthalle trug nicht zuletzt die Stärke der Baskets an der Freiwurflinie ihren Teil zum knappen Sieg bei. In der Tabelle rückten die Paderstädter damit wieder auf Rang acht vor.

Fakten

  • Würfe: Bochum 41/85 (48%) – Paderborn 30/65 (46%)
  • Dreier: Bochum 13/39 (33%) – Paderborn 9/21 (43%)
  • Freiwürfe: Bochum 7/14 (50%) – Paderborn 37/50 (74%)
  • Rebounds: Bochum 38- Paderborn 47
  • Assists: Bochum 21 – Paderborn 25
  • Ballverluste: Bochum 14 – Paderborn 21
  • Steals: Bochum 9 – Paderborn

1. Viertel (13:19)
Paderborn startete nach der herben Niederlage in Hagen mit der Starting Five Chavares „Chip“ Flanigan, Johannes Konradt, Peter Hemschemeier, Jens Großmann und Brad Greene – und war von Anfang an auf Wiedergutmachung aus: Flanigan und Greene sorgten für eine schnelle 6:0-Führung nach zwei Minuten. Tony Hicks erzielte anschlie-ßend die ersten Punkte für Bochum. Die Gastgeber legten nach und kamen auf 5:6 her-an, woraufhin Paderborn Jackson Trapp und Jordan Barnes ins Spiel brachte. Dieses wurde jetzt von Beginn an wild und teilweise hektisch. Paderborns Brad Greene störte das nicht: Nach fünf Spielminuten hatte er bereits acht Punkte und sechs Rebounds auf dem Konto. Beide Defense-Reihen legten eine hohe Intensität an den Tag, die Baskets hatten auf viele Aktionen die bessere Antwort und führten folgerichtig mit 19:13 nach dem ersten Viertel.

2. Viertel (27:20)
Der Beginn des 2. Viertels gehörte den Gastgebern: Bochum kam über Korbleger von Tony Hicks und Abi Kameric auf 17:19 heran. Fortan entwickelte sich eine enge, intensiv geführte Partie mit mehreren Führungswechseln, in der sich kein Team absetzen konnte. Brad Greene machte für die Paderborner sein Double-Double bereits nach knapp elf Einsatzminuten perfekt – 26:22 für die Gäste. Die SparkassenStars blieben jedoch dran: Der frühere Paderborner Lars Kamp brachte Bochum mit fünf Punkten in Folge auf einen Zähler heran (31:32, 18.) für den Gast. Drei sehenswerte Dreier von Geske, Vinson und Joos in nicht mal einer Minute brachte die SparkassenStars mit 40:36 in Führung, Pa-derborns Kapitän Badu Buck verkürzte mit drei verwandelten Freiwürfen: Bochum hatte das zweite Viertel für sich entschieden und lag zur Pause mit 40:39 vorn.

3. Viertel (21:18)
Nach der Halbzeitpause blieb die Partie zunächst weiterhin eng: Joos per Korbleger für den VfL, Dreier Konradt und Korbleger von Greene für die Baskets, nächster Dreier für den VfL durch Geske – 53:53. Im Anschluss verloren die Gäste kurzzeitig die Konzentration, Bochum konnte sich über schöne Aktionen von Green und Servera auf 61:53 absetzen. Flanigan und Greene brachten Paderborn wieder heran: Mit einer 61:57-Führung für den VfL ging es in den Schlussabschnitt.

4. Viertel (22:26)
Buck verkürzte zum Auftakt in das Schlussviertel für die Uni Baskets, die SparkassenStars erzielten ihre ersten Punkte durch Kameric. Dominic Green legte nach – plötzlich führte der VfL mit 66:59. Und es wurde noch intensiver und spannender: Paderborn kämpfte sich heran, Aaron Kayser traf per Freiwurf zum 70:70-Ausgleich. Korbleger Flanigan mit „And-One“, Dreier von Trapp: 2:42 Minuten vor Spielende lagen die Baskets mit 81:75 vorn. Bochum hielt per Dreier von Kamp dagegen und verkürzte weiter: Korbleger durch Green plus Freiwurf – 82:81 für Paderborn bei noch 1:25 zu spielenden Minuten. Lagerpusch erhöhte per Freiwurf auf 83:81 für Paderborn, 16 Sekunden vor Ende der Partie sorgte Bochums Tony Hicks für den 83:83-Ausgleich. Die Anspannung war in der Halle mit den Händen zu greifen, die Gäste stellten Barnes zum Dreier frei – der Ball landet auf dem Ring – Overtime! Durchatmen in beiden Fanlagern.

Overtime (19:23)
In Overtime ging der Gastgeber durch Hicks per Korböeger zunächst in Führung. Dann aber bewiesen die Uni Baskets Nerven aus Stahl: Buck von der Linie, Flanigan via Tip-In, Dreier durch Konradt – 90:85 für Paderborn. Diese Führung gaben die Gäste nun nicht mehr aus der Hand. Bochum wehrte sich intensiv, Paderborn kam dadurch immer wieder zu Freiwürfen, die sie konzentriert verwandelten – 12 ihrer letzten 16 Punkte erzielten die Baskets von der Linie, Hemschemeier stellte fünf Sekunden vor Schluss auf den Endstand von 106:102 für die Gäste. Ein Sieg des puren Willens und der Fokussierung zum richtigen Zeitpunkt.

Herausragend bei Paderborn präsentierten sich Jordan Barnes (24pt), Brad Greene mit bärenstarkem Double-Double (18pt, 14rb), Trapp (14pt), Flanigan (13pt), Hemschemeier (9pt) und Lagerpusch (9pt). Auf Bochumer Seite glänzten Hicks (28pt), Green (25pt), Joos (Double-Double: 15pt, 10rb), Kamp (14pt) und Geske (9pt).

Ausblick
Für die Uni Baskets Paderborn steht am nächsten Wochenende endlich das erste Heimspiel des Jahres vor eigenen Fans auf dem Programm. Am Samstag, 26. Februar 2022, wollen sie ab 19:30 Uhr im Nachholspiel des 19. Spieltags gegen die Artland Dragons die nächsten Punkte einfahren. Die spannende Partie gegen Bochum gibt es im kostenlosen Relive auf Sportdeutschland TV zu sehen: https://sportdeutschland.tv/vfl-sparkassenstars-bochum/proa-vfl-sparkassenstars-bochum-vs-uni-baskets-paderborn

Statements zum Spiel

Steven Esterkamp (Headcoach Uni Baskets Paderborn): „Unser Spiel heute war physisch sehr herausfordernd und anspruchsvoll. Wir mussten gegen ein ebenfalls Intensiv auftretendes Bochumer Team eine Menge Energie aufwenden, um erfolgreich zu sein. Das Spiel stand häufig auf Messers Schneide, phasenweise haben wir ein wenig Ruhe und Konzentration missen lassen. Doch gerade zum Ende der Partie in der Overtime haben wir die Nerven bewahrt und sind cool geblieben. Nach diesem spannenden Sieg bin ich heute nicht zuletzt sehr zufrieden mit der Art und Weise, wie wir nach dem letzten Spiel in Hagen reagiert haben. Die Jungs haben mit der Intensität im Spiel und ihrem Einsatz über 45 Minuten wirklich Charakter gezeigt!“

Felix Banobre (Headcoach VfL SparkassenStars Bochum): „Zu aller erst möchte ich Paderborn meine Glückwünsche ausrichten. Sie haben immer wieder Wege zu scoren gefunden, wenn wir sie unter Druck gesetzt haben. Als zweites möchte ich ein sehr großes Lob unseren Spielern aussprechen, denn es war heute absolut nicht einfach, den Fokus zu behalten. Wenn Paderborn seine Defense intensiviert und wir es auch tun, muss esbei den Schiedsrichtern einfach eine klare einheitliche Linie geben. Wir haben zu Beginn der Partie die Rebounds zu leichtfertig hergegeben und haben dann unsere Intensität, wie auch Paderborn, intensiviert. Dadurch kamen unsere Bigs schnell in Foulprobleme. Daraus hat Paderborn seinen Vorteil gezogen.“

Samstag, 19. Februar 2022 – 19.00 Uhr – BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA – Saison 2021/22 – 26. Spieltag – VfL SparkassenStars Bochum vs. Uni Baskets Paderborn – Statistik

Ergebnis: 102:106 (13:19 | 27:20 | 21:18 | 22:26 | OT 19:23)

Bochum: Hicks (28pt, 5as, 2rb, 2st), Green (25pt, 2as, 4rb), Joos (15pt, 3as, 10rb, 1bl), Kamp (14pt, 2rb, 1st), Geske (9pt, 5as, 5rb), Kameric (4pt, 1as, 4rb, 1st), Vinson (3pt, 1as, 2rb), Dietz (2pt, 1as, 3rb, 1bl), Rodriguez (2pt, 2as, 2rb, 1st), Rohwer (1as, 3rb, 1st), Behr

Paderborn: Barnes (24pt, 8as, 4rb, 2st), Greene (18pt, 1as, 14rb, 1st), Trapp (14pt, 3as, 5rb), Flanigan (13pt, 4as, 6rb, 3st), Hemschemeier (9pt, 4as, 2rb), Lagerpusch (9pt, 2as, 3rb), Buck (7pt, 1as, 3rb, 2st), Konradt (6pt, 1as, 3rb), Kayser (5pt, 1rb, 1st), Großmann (1pt, 1as, 3rb)

Zuschauer: 655 in der Rundsporthalle

 

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