Uni Baskets Paderborn verlieren nach starker Leistung erstes Playoff-Viertelfinalspiel beim Medipolis SC Jena knapp mit 84:89 (40:50)

Stark gespielt, bravourös gekämpft und am Ende dennoch unterlegen: Die Uni Baskets Paderborn verloren am Freitagabend (22.4.2022) ihre erste Playoffpartie seit zehn Jahren beim Medipolis SC Jena knapp mit 84:89 (40:50). Im einem von beiden Seiten hochintensiv geführten Auftaktspiel der „Best of Five“-Serie kämpfte sich das Team von Headcoach Steven Esterkamp nach gutem Beginn und einem schwächeren zweiten Viertel mit Leidenschaft in die Partie zurück. Am Ende waren es kleine Nuancen, die in der Crunchtime den Ausschlag zugunsten der willensstarken Gastgeber gaben: Beim Stand von 79:79 und noch 104 zu spielenden Sekunden traf Jena die wichtigen Big Shots und sicherte sich so vor 1.539 Fans, darunter auch rund 20 mitgereiste Paderborn Supporter, den vom Heimpublikum vielumjubelten Sieg. Beide Teams haben nach ihrer intensiven kämpferischen Leistung kaum Zeit zum Erholen: Die zweite Partie der Viertelfinalserie steigt bereits am kommenden Sonntag, 24. April 2022, um 18:00 Uhr in Paderborn.

Fakten

  • Würfe: Jena 33/72 (46%) – Paderborn 32/67 (48%)
  • Dreier: Jena 14/35 (40%) – Paderborn 7/19 (34%)
  • Freiwürfe: Jena 9/12 (75%) – Paderborn 13/19 (68%)
  • Rebounds: Jena 41- Paderborn 35
  • Assists: Jena 19 – Paderborn 19
  • Ballverluste: Jena 10 – Paderborn 7
  • Steals: Jena 6 – Paderborn 5

1. Viertel (22:25)
Gastgeber Medipolis SC Jena startete ohne die fehlenden Stephan Haukohl, Moritz Ple-scher und Vuk Radojicic in die Partie. Dennoch erwischten die Thüringer vor 1.539 Fans den besseren Start: Dunking Clint Chapman, Dreier und Korbleger Julius Wolf – schnell stand es 7:0 für Jena. Baskets-Kapitän Badu Buck rüttelte mit den ersten Punkten sein Team wach, das nun minütlich besser ins Spiel fand. Nach drei erfolgreichen Dreiern in Folge durch zweimal Jackson Trapp und „Chip“ Flanigan konnten die Ostwestfalen in der 7. Minute ausgleichen (17:17). Paderborn ließ sich auch vom anschließenden Dreier durch Jenas Nico Brauner, der zum Topscorer der ganzen Partie werden sollte, nicht be-irren du spielte weiter konsequent und vor allem offensiv erfolgreich: 71% Trefferquote aus dem Feld (10/14) gegenüber 35% bei Jena (8/23) bescherten dem vermeintlichen Außenseiter Uni Baskets eine 25:22-Führung nach dem Eingangsviertel.

2. Viertel (28:15)
Aaron Kayser eröffnete per krachendem Alley-Oop den zweiten Durchgang für die Bas-kets und baute die Gästeführung auf 27:22 aus. In einer weiterhin intensiv geführten Be-gegnung waren es anschließend zwei Jena-Akteure, die die Wende einleiteten und ihr Team nach vorn brachten: Nico Brauner und Julius Wolf erzielten einen Punkt nach dem anderen, Paderborn verlor ein wenig den Faden und offenbarte besonders bei den Of-fensivrebounds Defizite, was Jena wiederum einfache Korberfolge ermöglichte. Die Gastgeber fanden so immer besser in ihren Rhythmus und hatten zur Pause drei Punkte Rückstand in zehn Punkte Vorsprung verwandelt: Beim Stand von 50:40 für Jena schick-te die Pausensirene beide Teams in die Kabine.

3. Viertel (17:22)
Nach der Pause präsentierten beide Teams besonders ihre Fähigkeiten aus der Distanz: Brauner und Chapman stellten für Jena auf 58:42 (22.), Hemschemeier und Trapp ver-kürzten ebenfalls per Dreier für die Baskets auf nur noch 61:53 (27.) für die Gastgeber. Paderborn zeigte sich in dieser Phase zunehmend sicherer im Rebounding, brachte die nötige Intensität in der Verteidigung aufs Parkett der Sparkassen-Arena und lag zum Viertelende beim Stand von 67:62 für Medipolis wieder in Schlagdistanz.

4. Viertel (22:22)
Im Schlussabschnitt wurde es dann richtig spannend und Playoff-würdig: Beide Teams hielten Intensität und Tempo hoch, die Begegnung wogte auf Augenhöhe hin und her. Jena schaffte es nicht, die Führung weiter auszubauen – diese Chance nutzen die Bas-kets eiskalt: 104 Sekunden vor Ende der Partie stellte Flanigan für Paderborn via Mittel-distanz-Jumper auf 79:79 – alles wieder offen, Playoff Crunchtime at its best, begleitet von einer elektrisierenden Atmosphäre in der Halle! Wolf erzielt für Jena per Dreier das 82:79, Paderborns Kapitän Buck antwortet ebenfalls aus der Distanz zum 82:82-Ausgleich – noch 78 Sekunden auf der Uhr. Der nächste Dreier, dieses Mal durch Jenas Ray Simmons – 85:82 für die Gastgeber, 63 Sekunden noch zu spielen. Angriff Pader-born mit Dreierversuch von Barnes 37 Sekunden vor Schluss, der sein Ziel jedoch ver-fehlt. Den Rebound schnappt sich Jenas Julius Wolf. Angriff Medipolis, die die Uhr clever runterspielen. Der Dreierversuch von Thomas misslingt, Herrera zeigt sich allerdings hellwach und greift sich den Rebound, wird von Brad Greene gefoult und verwandelt beide Freiwürfe sicher zum 87:82 für Jena bei 18 Sekunden Restspielzeit. Paderborn versucht alles, verkürzt durch Lars Lagerpusch elf Sekunden vor der Schlusssirene ein weiteres Mal auf 84:87 aus Baskets-Sicht, doch Wolf sorgt im direkten Gegenzug per Korbleger für die endgültige Entscheidung zugunsten der Gastgeber. 89:84 für Medipolis SC Jena steht am Ende auf der Anzeigetafel. Nach einem absolut Playoff-würdigen Auf-taktspiel, in dem beide Mannschaften sich wirklich gar nichts schenkten.

Erfolgreichste Punktesammler bei den Uni Baskets Paderborn: Jordan Barnes (14), Jackson Trapp (14), Lars Lagerpusch (12), Aaron Kayser (10) und Brad Greene (10). Für Jena punkteten Nico Brauner (26), Julius Wolf (18), Rayshawn Simmons (14), Brandon Thomas (14) und Clinton Chapman (11) zweistellig.

Ausblick
Nach dem Auftakt in Jena findet die zweite Playoff-Partie in der Viertelfinalserie Medipolis SC Jena vs. Uni Baskets Paderborn zwei Tage später in Paderborn statt. Tipp-Off in der Maspernhalle am Sportzentrum Maspernplatz ist am Sonntag, 24. Spril 2022, um 18:00 Uhr. Die erste Partie der Serie gibt es hier im kostenlosen Relive bei Sportdeutschland TV zu sehen: https://sportdeutschland.tv/medipolissc/proa-playoffs-medipolis-sc-jena-vs-uni-baskets-paderborn-finale-spiel-1

Statements zum Spiel

Steven Esterkamp (Headcoach Uni Baskets Paderborn): „Glückwunsch an Jena zu-nächst einmal zum Sieg. Sie haben am Ende in der Crunchtime ihre Big Shots getroffen, die das Spiel entschieden haben. Beide Seiten haben in einer enorm spannenden Be-gegnung unglaublich intensiv gespielt, starken Playoff-Style-Basketball abgeliefert und für gute Unterhaltung gesorgt. Wir haben heute leider zu viele Offensiv-Rebounds abge-geben und es dem Gegner dadurch zu häufig erlaubt, über Second Chance Points zum erfolgreichen Abschluss zu kommen. Der Spielstil und das Tempo beider Teams haben heute für einen hohen Score gesorgt, der in Playoff-Partien oft nicht üblich ist. Die Inten-sität war insgesamt enorm hoch, Kompliment auch an mein Team in dieser Hinsicht. Jetzt fokussieren wir uns ab sofort auf das nächste Spiel am Sonntag.“

Domenik Reinboth (Headcoach Medipolis SC Jena): “Es war ein toughes Spiel. Wir sind offensiv sehr gut gestartet, bevor wir etwas den Rhythmus verloren haben. Pader-born kam zunehmend besser ins Spiel, ist aber eben auch ein brandgefährlicher Gegner mit starken Scorern. Wir haben es phasenweise richtig gut gemacht, ihre Dreier kontrol-liert. Dennoch ist klar, dass einem das nicht über das ganze Spiel gelingt. Am Ende war es purer Kampf, den Sieg über die Ziellinie zu bekommen. Hinter uns liegt eine schwere Woche mit einigen Ausfällen. Insofern meinen Respekt an die Jungs für diese kämpferi-sche Leistung.“

Freitag, 22. April 2022 – 19.30 Uhr – BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA – Saison 2021/22 – Playoffs ¼ Final Spiel 1 – Medipolis SC Jena vs. Uni Baskets Paderborn – Statistik

Ergebnis: 89:84 (22:25 | 28:15 | 17:22 | 22:22)

Jena: Brauner (26pt, 2as, 1rb, 3st), Wolf (18pt, 3as, 12rb, 3st, 1bl), Simmons (14pt, 11as, 3rb), Thomas (14pt, 2as, 2rb), Chapman (11pt, 5rb, 3bl), Bank (6pt, 4rb), Lacy (3pt, 1as, 1rb), Herrera (2pt, 6rb), Rodrigues (3rb)

Paderborn: Barnes (14pt, 6as, 4rb), Trapp (14pt, 4rb), Lagerpusch (12pt, 1as, 7rb), Kayser (10pt, 1as, 3rb, 1st), Greene (10pt, 5rb, 1bl), Flanigan (8pt, 5as, 5rb), Buck (7pt, 3as, 1rb, 3st), Hemschemeier (7pt, 3as, 1rb), Konradt (2pt, 1st), Großmann

Zuschauer: 1.539 in der Sparkassen-Arena

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