Am kommenden Samstag, den 21. März, haben die finke baskets bei den Gießen 46ers eine weitere Möglichkeit, sich noch vor dem letzten Spieltag aus dem Abstiegskampf der ProA zu verabschieden. Allerdings müsste auch im Falle eines Sieges der Baskets mindestens einer der drei Verfolger Chemnitz (in Heidelberg), Leverkusen (vs. Essen) oder Cuxhaven (vs. Ehingen) ihr Duell verlieren, damit die Paderborner abgesichert sind. Bei einer Niederlage würde es unabhängig von den restlichen Ergebnissen auf einen Showdown gegen Cuxhaven hinauslaufen. Diesen möchte Baskets-Coach Uli Naechster natürlich unter allen Umständen verhindern, mit Gießen steht ihm allerdings eine nicht sonderlich einfache Aufgabe bevor. Die 46ers etablierten sich bereits früh in der Saison in der Verfolgergruppe hinter Favorit Würzburg und haben sich mit 20 Siegen und nur 8 Niederlagen schon einen Platz unter den besten drei Teams der Liga gesichert. Auch der zweite Tabellenplatz, der momentan von Nürnberg besetzt wird, ist noch in Reichweite der Gießener und so wird das Team von Coach Denis Wucherer auch zum Ende der Saison noch ein Mal Alles geben, um die Hauptrunde als Vizemeister abzuschließen und sich damit eine möglichst gute Ausgangssituation für die Playoffs zu schaffen.
Der Erfolg der Hessen basiert dabei auf einem recht einfachen Konzept: Hinten gut verteidigen und im Angriff möglichst hochprozentig abschließen. Dass diesen Plan auch viele andere Mannschaften in der Liga verfolgen sollte klar sein, dennoch scheint Coach Wucherer seinen Kollegen einen kleinen Schritt voraus zu sein. Gerade an der Dreierlinie zeigt sich die Effizienz der 46ers, die mit nur 460 klar abgeschlagen (Ligaschnitt liegt bei über 600) auf dem letzten Platz im Ranking “versuchte Dreipunktwürfe” stehen, aber wiederum mit 38,3% die beste Trefferquote aus der Distanz aufweisen. Auch aus der Nah- und Mitteldistanz, sowie den Ballgewinnen stehen die Gießener an der Spitze der ProA und sind daher ein sehr unangenehmer Gegner. Dreh und Angelpunkt des Teams ist der sehr variabel einsetzbare Anthony DiLeo, der bereits im letzten Jahr für die Gießener auf Korbjagd ging und zu den besten Deutschen der Liga gehört. Mit 10 Punkten, 4 Rebounds, 4 Assists und fast 2 Steals liefert der 24-Jährige auch in diesem Jahr sehr starke Statistiken ab. Mit dem Kubaner Yorman Bartolo (10,5 Punkte), US-Guard Eric Palm (10), Björn Schoo (7) und den Lischka-Brüdern verfügt man auch auf anderen Spots über reichlich ProA-Erfahrung. Ergänzt durch einen letztjährigen Erstligisten in Cameron Wells (13 Punkte / 3,5 Assists) und Forward Andre Marhold ergibt sich ein sehr ausgeglichenes Team, das sich vor keinem Gegner zu verstecken braucht. Kurz vor der Wechselfrist holte man mit Achmadschah Zazai zusätzlich einen alten Bekannten direkt aus der BBL (Braunschweig) zurück nach Mittelhessen, der sich – trotz seiner für einen Basketballer verhältnismäßig kleinen Statur (1,77m / 68kg) – bereits einen guten Namen in der ProA machen konnte.