Zum Start der Rückrunde am 3. Januar erwartet die finke baskets ein schweres Spiel in der voraussichtlich ausverkauften Halle in Vechta. Die Niedersachsen konnten das Hinrundenspiel in Paderborn durch einen Buzzerbeater von Aufbauspieler Derek Wright in der letzten Sekunde mit 66:68 zu ihren Gunsten entscheiden und sind seitdem wieder voll auf Playoffkurs. Zuvor hatte das Team mit einigen Verletzungen und Unstimmigkeiten rund um die Mannschaft zu kämpfen und stand deshalb auf einem der hinteren Tabellenplätze. Die Winterpause verbringt Rasta nun auf einem deutlich angenehmeren achten Platz, der zumindest das Minimalziel, das Erreichen der Playoffrunde, darstellt. Der Kader hatte im Vergleich zum Saisonstart schon vor der ersten Partie in Paderborn einige Veränderungen durchgemacht und auch seit dem Sieg blieben die Niedersachsen nicht untätig.
So musste Center Elijah Obade das Team nach nur vier absolvierten Spielen wieder verlassen, wodurch sich für Vechta die Möglichkeit ergab mit Dennis Tinnon ein wahres Rebound-Monster zu verpflichten, der nur wenige Stunden zuvor von Würzburg freigegeben wurde. Dort gab es anscheinend Unstimmigkeiten über die Rollenverteilung im Team, daher sah Tinnon in Vechta eine bessere Möglichkeit nach seiner Verletzung (Hirnhautentzündung) wieder an seine alte Form in Jena anzuknüpfen. Dort war Tinnon der mit Abstand beste Rebounder der ProA und konnte auch in der Offensive durch variable Moves von Innen und Außen überzeugen. Zusammen mit Neuverpflichtung Derek Wright (14 Punkte / 5 Assists), ProA-Dauerbrenner Chase Griffin (16 Punkte), Topscorer Vincent Bailey (17 Punkte / 7 Rebounds) und dem wahrscheinlich besten Defensivcenter der Liga, Donald Lawson, hat Trainer Stephen Arigbabu einen für die ProA unglaublich qualitativ besetzten Kader und auf fast jeder Positionen einen Spieler, der eine Partie im Alleingang entscheiden kann. Dass Vechta trotzdem nicht unschlagbar ist, zeigt die Leistung in Hamburg, wo sich die „Rastas“ mit 92:88 gegen das Team von Ex-Paderborner Will Barnes geschlagen geben mussten. Ein Grund dafür ist sicherlich die recht dünne Rotation bei den deutschen Minuten. Arigbabu vertraut hier fast ausschließlich auf Aufbauspieler Kevin Smit (7 Punkte / 2 Assists) und Forward Fabian Franke (9 Punkte), wodurch andere Spieler wie Philipp Friedel und Blanchard Obiango eher selten und nur bei Spezialaufgaben zum Zuge kommen. Zudem haben die US-Bigmen Tinnon und Lawson noch mit den Folgen ihrer längeren Ausfälle zu kämpfen und sind daher noch nicht bei ihrer vollen Leistungsfähigkeit angekommen. Bei schlechter Tagesform ergeben sich daher öfters größere Lücken in Korbnähe, die es für jeden Gegner, der gegen diese Top-Mannschaft bestehen will, auszunutzen gilt.