Uni Baskets Paderborn: Dramatischer Heimsieg nach Overtime gegen Bayer Giants Leverkusen

Dieses Spiel wird allen Beteiligten noch lange in Erinnerung bleiben: Die Uni Baskets Paderborn gewannen nach einer dramatischen Aufholjagd die Heimpartie gegen die Bayer Giants Leverkusen nach Overtime mit 101:93 (85:85, 35:43). Das Team von Headcoach Steven Esterkamp sicherte sich damit nach der 74:81-Niederlage im Hinspiel auch den im Kampf um die Playoff-Plätze wichtigen direkten Vergleich.  

„Ein Riesen-Kompliment an meine Mannschaft. In den ersten 30 Minuten waren wir nicht gut, aber die Jungs haben immer an sich geglaubt und nie die Ruhe verloren. Natürlich hatten wir heute auch ein bisschen Glück, aber das gehört dazu“, resümierte Paderborns Headcoach Esterkamp nach dem Ende des in der Schlussphase nervenaufreibenden Duells. Dabei deutete lange Zeit nichts am Spielverlauf auf die Spannung und Dramatik hin, die sich in der Schlussphase entwickeln sollte. Die Partie begann hektisch, mit vielen Fehlern und vergebenen Würfen auf beiden Seiten. Nach und nach besserte sich dies, große Highlights waren im ersten Viertel jedoch nicht zu verzeichnen. Mit einem ausgeglichenen 18:18 ging es in den zweiten Spielabschnitt.

Dort ging es zunächst wie gehabt weiter, ehe die Giants plötzlich ihren Rhythmus fanden: Es waren vor allem J.J. Mann und Marko Bacak, die in dieser Phase die Ausrufezeichen für die Leverkusener setzten. Auf einmal saß jeder Versuch und Leverkusen schaffte es, sich mit einem unwiderstehlichen 18-2-Lauf abzusetzen. Die Baskets hatten der offensiven Power der Giants nicht viel entgegenzusetzen – bis zur 19. Minute mussten sie warten, ehe Daniel Mixich mit einem Dreier den Gäste-Lauf beendete. Mit der Pausensirene fand ein Buzzer Beater von Paderborns Drew Cushingberry zum 35:43-Halbzeitstand den Weg in die Reuse.

Das dritte Viertel ist schnell zusammengefasst: Leverkusen verwandelte ziemlich souverän einen Versuch nach dem anderen in Punkte, stand sicher in der Defense, die Uni Baskets haderten mit ihrem nicht vorhandenen Wurfglück und gingen folgerichtig mit einem 54:68-Rückstand in den Schlussabschnitt. In diesem wähnten sich die Bayer Giants bis zur 34. Minute und einer komfortablen 76:64-Führung auf der Siegerstraße. Und dann begann ein bisschen Basketball-Wahnsinn, den so niemand mehr erwartet hatte: Paderborn legte im Kopf, in den Händen und in den Beinen von einem Moment auf den anderen den Schalter um und traf plötzlich alles. Fünf Minuten ließen sie zudem keinen einzigen Punkt der Leverkusener zu, erzielten selbst deren 14 und lagen in der 39. Minute nach langer Zeit wieder mit 78:76 vorn. In der letzten Minute der regulären Spielzeit wurde es noch wilder: Nach einem Dreier von J.J. Mann führte Bayer 24 Sekunden vor dem Ende mit 82:80. Nach zwei Freiwürfen von Leverkusens Dressler und einem Dunk von Paderborns Buntic stand es 84:82 für die Giants, bevor 4,4 Sekunden vor Schluss wieder Dressler an der Freiwurflinie stand und mit zwei verwandelten Freiwürfen für die Entscheidung hätte sorgen können. Doch der erste verwandelte Versuch zählte nicht, da Dressler auf der Linie stand. Der zweite Versuch saß, es stand 85:82 für Bayer. Die Uni Baskets hatten also 4,4 Sekunden Zeit für einen Dreier, um die Overtime zu erreichen. Und es war Robert Drijencic, der sich Sekundenbruchteile vor der Schlusssirene aus zehn Metern Entfernung ein Herz fasste und per vielumjubeltem Buzzer Beater den Ausgleich zum 85:85 besorgte.

In der Verlängerung hatten die Baskets nach dieser Aktion das Momentum komplett auf ihrer Seite. Leverkusen wirkte geschockt, die Paderborner wie im Rausch. Kapitän Ivan Buntiv setzte mit einem Freiwurf den Schlusspunkt zum 101:93-Endstand. Die Baskets hatten mit viel Einsatz ein verloren geglaubtes Spiel in den achten Saisonsieg verwandelt und sich zugleich den direkten Vergleich gesichert. Wie wichtig dieses Ergebnis im Kampf um die Playoff-Plätze sein kann, werden die nächsten Wochen zeigen.

Stark auf Paderborner Seite neben Matchwinner Robert Drijencic (11 Punkte) auch Topscorer Drew Cushingberry (19), Demetrius Ward (18), Grant Benzinger (13), Ivan Buntic (12), Daniel Mixich (11), Barret Benson (11). Bei Leverkusen punkteten mit Hujic (18), Mann (15), Bacak (15), Dressler (11), Lohaus (10) und Edigin Jr. (10) insgesamt sechs Spieler zweistellig.

Für die Uni Baskets Paderborn steht am kommenden Freitag, 12. Februar 2021, die nächste Partie an. Ab 20.00 Uhr geht es bei Science City Jena um weitere wichtige Punkte im Kampf um die Playoff-Plätze. Die Partie gegen Leverkusen gibt es im kostenlosen Relive auf Sportdeutschland TV zu sehen: https://sportdeutschland.tv/barmer-2-basketball-bundesliga.

 

Uni Baskets Paderborn – Bayer Giants Leverkusen | Scoring

Paderborn: Cushingberry (19), Ward (18), Benzinger (13), Buntic (12), Mixich (11), Drijencic (11), Benson (11), Hemschemeier (6), Großmann (0), Döring (0)

 Leverkusen: Hujic (18), Mann (15), Bacak (15), Dressler (11), Lohaus (10), Edigin Jr. (10), Heinzmann (7), Eberhardt (3), Blass (2), Kuczmann (2), Kahl (0)

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