Ersatzgeschwächte Uni Baskets Paderborn kassieren deutliche Niederlage bei den Rostock Seawolves

Die Geschichte der Auswärtspartie der Uni Baskets bei den Rostock Seawolves ist schnell erzählt: Ohne insgesamt sechs Spieler, die aufgrund ihrer Corona-Quarantäne fehlten, hatte das Team am 11. Spieltag der ProA Barmer 2. Basketball-bundesliga von Beginn an keine Chance. Paderborn kassierte gegen souverän auf-tretende Rostocker eine dementsprechend deutliche 68:107 (30:48)-Niederlage. Für die Gastgeber der Seawolves war der Kantersieg der höchste Sieg in ihrer Vereins-geschichte. Die Baskets traten mit lediglich acht Spielern an, darunter nach langer Verletzungspause Vincent Neugebauer und der 17-jährige ProA-Debütant Agúst Kjartansson, der bisher in der NBBL zum Einsatz kam. Rostock musste lediglich auf die Center Gabriel de Oliveira und Till Gloger verzichten. Die Seawolves stehen nach dem siebten Erfolg in Serie vorübergehend punktgleich mit den Teams aus Jena und Tübingen an der Tabellenspitze.

Fakten

  • Würfe: Rostock 41/74 (55%) – Paderborn 26/59 (44%)
  • Dreier: Rostock 18/39 (46%) – Paderborn 6/21 (29%)
  • Freiwürfe: Rostock 7/9 (78%) – Paderborn 10/14 (71%)
  • Rebounds: Rostock 45 – Paderborn 24
  • Assists: Rostock 26 – Paderborn 15
  • Blocks: Rostock 3 – Paderborn 3
  • Ballverluste: Rostock 15 – Paderborn 17
  • Steals: Rostock 12 – Paderborn 6

1. Viertel (22:13) | 2. Viertel (26:17)
Uni Baskets Assistant Coach Florian Held vertrat ein zweites Mal Headcoach Steven Es-terkamp (ebenfalls Corona-Quarantäne) und stand an der Linie seinem Bruder Christian Held und seinem Vater Ralph Held gegenüber, dem Trainergespann der Rostocker. Nach einigen Ballverlusten auf beiden Seiten trieben besonders Sid-Marlon Theis und Nijal Pearson in den Anfangsminuten die Seawolves vor 2.000 Zuschauern nach vorn. Rostock zeigte sich konzentriert im Spiel nach vorn, verteidigte souverän und zwang die Paderborner schnell zu sieben Turnovern, die zudem Probleme hatten, ihre Dreierversuche im Korb unterzubringen. In der 7. Minute lagen die Gastgeber bereits mit 17:5 vorn und sicherten diesen Vorsprung bis zum Viertelende mit 22:13 ab. Im zweiten Viertel bauten die Seawolves ihre Führung sukzessive weiter aus, ohne Paderborn eine Chance zu geben, heranzukommen. Über die Zwischenstände 32:17 und 39:24 erarbeiteten sie sich den souveränen Halbzeitstand von 48:30. Brad Greene war zu dem Zeitpunkt mit zehn Punkten der beste Paderborner.

3. Viertel (28:14) | 4. Viertel (31:24)
Jordan Barnes eröffnete das dritte Viertel mit einem Dreier für Paderborn zum 33:48. Rostock konterte mit einer ganzen Dreierserie zum Zwischenstand von 37:66 aus Sicht der Paderborner, ehe deren Nachwuchstalent Agúst Kjartansson in der 27. Minute seine ersten Punkte in der ProA zum 39:71 erzielte. Wurfpech und leichte Turnover sorgten in diesem dritten Viertel dafür, dass der Vorsprung der Seawolves wuchs: Mit einem 44:76-Rückstand gingen die Ostwestfalen in den finalen Durchgang, in dem Rostock weiter dominierte. Brad Greene sorgte, angespornt durch eine ordentliche Portion Frust, mit ei-nem Kracher-Dunk zum 48:85 (34.) noch einmal für ein kleines Highlight auf Gästeseite. Brad Loesing erzielte einige Minuten später den 100. Punkt für Rostock, die am Ende mit 107:68 den höchsten Sieg ihrer ProA-Geschichte feiern durften. Die Uni Baskets kassierten letztendlich eine klare Niederlage, dennoch zeigten sie trotz des schnellen Rückstands in der Partie stets hohen Einsatzwillen und Kampfgeist. Dadurch haben sie sich eine ganze Menge Respekt verdient – gerade angesichts der widrigen Umstände, unter denen sie in diese Partie gehen mussten.

Ausblick
Für die Uni Baskets geht es nach einem spielfreien Wochenende erst am Samstag, 4. Dezember 2021, wieder aufs Parkett: Um 19:30 Uhr empfangen die Paderborner die Kirchheim Knights in der heimischen Maspernhalle. Die Partie in Rostock gibt es im kostenlosen Relive auf Sportdeutschland TV zu sehen: https://sportdeutschland.tv/rostock-seawolves/proa-rostock-seawolves-vs-uni-baskets-paderborn

Statements zum Spiel
Steven Esterkamp (Headcoach Uni Baskets Paderborn): „Ich bin stolz auf die Art und Weise, wie die Jungs sich heute mit einer solchen Situation abgefunden und trotz aller Widrigkeiten ihren Job gemacht haben. Unser Fokus liegt jetzt auf der Gesundheit unserer Spieler und darauf, alle schnell und fit wieder in den Kader zurückzubekommen.“

Florian Held (Assistant Coach Uni Baskets Paderborn): „Das war keine einfache Situation heute. Aus diesem Grund war das rein Sportliche am heutigen Abend nicht das Entscheidende für uns, sondern wie unsere restlichen Spieler diese Herausforderung angenommen und das Match gespielt haben. Bis auf das dritte Viertel war die Leistung dann auch den Umständen entsprechend in Ordnung. Ohne die regulären Trainingsmöglichkeiten in der Woche zuvor ist einfach nicht mehr drin gewesen. Wir hoffen jetzt, dass alle fehlenden Spieler schnell wieder in den Kader zurückkehren, alles andere war am heutigen Abend nebensächlich.“

Christian Held (Headcoach Rostock Seawolves): „Paderborn hat es über weite Strecken sehr gut gemacht. Sie haben gerade in der ersten Halbzeit gut mitgehalten. Wir haben dann sehr gute Lösungen gefunden, sehr hochprozentig getroffen und sehr gut verteidigt. Wenn das alles zusammenpasst, wird es unglaublich schwer für den Gegner. Meine Mannschaft hat heute einen überragenden Job gemacht, vor allem in mentaler Hinsicht.“

Sonntag, 20. November 2021, 19:30 – BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA – Sai-son 2020/21 – 11. Spieltag – Rostock Seawolves vs. Uni Baskets Paderborn – Statistik

Ergebnis: 107:68 (22:13, 26:17, 28:14, 31:24)

Rostock: Roland (18pt, 1as, 2rb, 4st), Pearson (18pt, 4rb, 3st), Nelson (15pt, 2as, 7rb, 1st), Theis (15pt, 3as, 4rb, 1st), Montgomery Jr. (13pt, 2as, 9rb), Carter (8pt, 8as, 5rb, 1st), Loesing (8pt, 4as, 4rb), Azodiro (5pt, 1as, 1rb), Ilzhöfer (3pt, 4as, 2rb, 1st), Schmundt (2pt, 1as), Jost (2pt, 5rb, 1st)

Paderborn: Greene (16pt, 8rb, 1st), Barnes (11pt, 4as, 2rb, 1st), Konradt (10pt, 1as, 3rb), Buck (8pt, 3as, 1rb, 1st), Flanigan (8pt, 4as, 3rb, 2st), Kjartansson (6pt, 2as, 1rb), Petkovic (5pt, 1as, 1rb), Neugebauer (4pt, 2rb, 1st)

Zuschauer: 2.000 in der Lina-Radke-Halle

 

Uni Baskets Paderborn – Barmer 2. Basketballbundesliga 2021/2022 – Kader

  • Badu Buck (#2, Shooting Guard, 22, D)
  • Jordan Livingston Barnes (#4, Point Guard, 24, USA)
  • Daniel Mixich (#6, Point Guard, 24, D)
  • Peter Hemschemeier (#8, Point Guard, 18, D)
  • Vincent Neugebauer (#9, Power Forward, 19, D)
  • Jens Großmann (#13, Small Forward, 21, D)
  • Benedict Dernbach (#14, Power Forward, 19, D)
  • Adrian Petkovic (#15, Shooting Guard, 16, D)
  • Johannes Konradt (#19, Small Forward, 26, D)
  • Aaron Kayser (#22, Center, 22, D)
  • Lars Lagerpusch (#28, Power Forward, 23, D)
  • Chavares Alexander Flanigan (#30, Small Forward, 25, USA)
  • Christopher Jackson Trapp (#44, Shooting Guard, 28, USA)
  • Brad Thomas Greene (#55, Center, 23, USA)
  • Head Coach: Steven Esterkamp (40, USA)
  • Assistant Coaches: Claus Reinsberger (46, D), Florian Held (26, D)

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