Uni Baskets Paderborn in Quakenbrück: Schwache erste Hälfte sorgt für 89:97-Auswärtsniederlage gegen Artland Dragons

Eigentlich wollten sich die Uni Baskets Paderborn am 15. Spieltag der Barmer 2. Basketballbundesliga den Frust von der Seele spielen und die schmerzhafte vorherige Heimniederlage gegen Nürnberg damit vergessen machen. Stattdessen erlebten die Ostwestfalen im Kampf um die Playoffplätze eine weitere Enttäuschung und kassierten bei den Artland Dragons nach einer ganz schwachen ersten Hälfte eine 89:97 (31:53)-Niederlage. 1000 Zuschauer sahen in der Artland-Arena, wie das Team von Headcoach Steven Esterkamp in der 2. Spielhälfte trotz des verkorksten Beginns eine tolle Moral bewies. Die starke Aufholjagd reichte jedoch nicht aus, um den hohen Pausenvorsprung der Quakenbrücker bis zum Ende noch aufzuholen.

Fakten

  • Würfe: Quakenbrück 31/67 (46%) – Paderborn 33/60 (55%)
  • Dreier: Quakenbrück 10/33 (30%) – Paderborn 10/24 (42%)
  • Freiwürfe: Quakenbrück 25/27 (93%) – Paderborn 13/24 (54%)
  • Rebounds: Quakenbrück 41 – Paderborn 28
  • Assists: Quakenbrück 21 – Paderborn 18
  • Blocks: Quakenbrück 1 – Paderborn 3
  • Ballverluste: Quakenbrück 12 – Paderborn 14
  • Steals: Quakenbrück 8 – Paderborn 5

1. Viertel (32:14)
Der Auftakt in die Partie sah aus Sicht der Uni Baskets vielversprechend aus: Jens Großmann und Brad Greene sorgten für eine frühe Paderborner 4:0-Führung. Die Artland Dragons jedoch konterten direkt mit einem 11:0-Lauf. Anschließend dominierten die Gastgeber die ersten 20 Minuten beinahe nach Belieben. Angeführt vom nicht nur in dieser Phase überzeugenden Point Guard Zach Ensminger kamen sie immer wieder zu einfachen Punkten. Ein Dreier von Chase Griffin sorgte für die erste zweistellige Dragons-Führung (21:11) – Paderborns Headcoach Steven Esterkamp nahm die erste Auszeit, die keine Wirkung zeigte: Bis zur ersten Viertelpause baute Quakenbrück zur Freude der heimischen Fans die Führung sukzessive aus. Zwei Dreier von Thorben Döding sorgten für den 32:14-Zwischenstand nach zehn Minuten.

2. Viertel (21:17)
Im zweiten Viertel änderte sich das Bild nicht wesentlich: Quakenbrück mit den Protagonisten Ensminger und Griffin zeigte eine erfolgreiche Offensivaktion nach der anderen, verteidigte effektiv und ließ Paderborn nicht ins Spiel kommen. Die Baskets trafen kaum von außen, waren in der Defensive stets einen Tick zu spät und schafften es dementsprechend nicht, den Vorsprung der Dragons zu verringern. Jacob Knauf stellte von der Freiwurflinie für die Dragons auf eine komfortable 53:31-Halbzeitführung. Die Statistiken zu diesem Zeitpunkt waren Zeuge der Überlegenheit der Gastgeber: Ballverluste 10:3 für die Baskets, bei den Ballgewinnen (1:6), Assists (5:15), Rebounds allgemein (12:23) und Offensivrebounds im Besonderen (1:9) dominierten die Dragons.

3. Viertel (23:31)
Die Hausherren starteten nach der Pause mit einem Dreier von Zach Ensminger – 56:31 für die Dragons. Thema durch? Nein: Wie in der vorherigen verloren gegangenen Heimpartie gegen Nürnberg zeigten die Uni Baskets Moral und besannen sich ihrer Qualitäten. Chavares „Chip“ Flanigan, Jordan Barnes und Jackson Trapp hießen die Aktivposten: Paderborn verteidigte erheblich aggressiver, traf plötzlich auch wieder von außen und erhöhte den Druck. Quakenbrück zeigte sich plötzlich nachlässig in der Defensive, die beiden Center Pechacek und Weitzel gerieten zudem in Foulprobleme. In der 28. Minute betrug der Rückstand der Paderborner nach langer Zeit erstmals wieder weniger als zehn Punkte (69:60). Artland-Captain Breitlauch durchbrach zwar anschließend den Lauf der Gäste, vor den finalen zehn Minuten waren die Gäste aber trotz immer noch 14 Punkten Rückstand gefühlt voll zurück in der Partie (76:62).

4. Viertel (21:27)
Die ersten Punkte im finalen Viertel gingen durch Peter Hemschemeier an Paderborn. Anschließend nahm die Partie richtig Fahrt auf: Baskets-Kapitän Badu Buck verkürzte mit einem Ecken-Dreier wieder auf unter zehn Punkte Rückstand, Zach Ensminger hielt für die Dragons dagegen, Chase Griffins Dreier bedeutete das 83:69 für die Gastgeber acht Minuten vor dem Ende. Die nächsten Minuten gehörten dann fast komplett den Gästen: Nach einem Trapp-Dreier stand es 4:23 Minuten vor Schluss nur noch 80:85 aus Paderborner Perspektive – Auszeit Quakenbrück und neue Hoffnung für die Baskets. Für die komplette Wende sollte es allerdings nicht mehr reichen. Ausgerechnet der Ex-Paderborner Demetrius Ward erzielte für die Dragons vier Punkte hintereinander, Pechacek legte per Dunk nach. Noch einmal Pechacek und Griffin sicherten dann zum Schluss von der Freiwurflinie den Sieg für die Artland Dragons. Der 97:89-Erfolg ging nach der von Paderborn verschlafenen ersten Hälfte insgesamt auch in Ordnung. Beste Werfer in Reihen der Paderborner: Jackson Trapp (20), Jordan Barnes (17), Chavares „Chip“ Flanigan (14) und Peter Hemschemeier (10). Bei den Dragons präsentierten sich Zach Ensminger (23), Chase Griffin (14), Daniel Zdravevski (12), Jacob Knauf (11) und Adam Pechacek (10) als beste Punktesammler.

Ausblick
Für die Uni Baskets Paderborn geht es am 2. Weihnachtstag vor eigenem Publikum weiter: Am 26. Dezember 2021 gastieren die Bayer Giants Leverkusen in der Maspernhalle, die Partie beginnt um 18:00 Uhr. Die Partie gegen Quakenbrück gibt es im kostenlosen Relive auf Sportdeutschland TV zu sehen: https://sportdeutschland.tv/artland-dragons/proa-artland-dragons-vs-uni-baskets-paderborn

Statements zum Spiel

Steven Esterkamp (Headcoach Uni Baskets Paderborn): „Glückwunsch an Quakenbrück zum Sieg. Für uns war das ein weiterer enttäuschender Abend: Denn wir haben uns heute wie auch schon im Spiel zuvor gegen Nürnberg durch eine zu schwache, unkonzentrierte erste Hälfte leider das Leben selbst richtig schwer gemacht. Defensiv und offensiv lief in den ersten 20 Minuten für uns nicht viel zusammen, der Fokus fehlte komplett – und die Dragons haben diese Geschenke dankbar angenommen und einfach die sich ihnen bietenden Chancen genutzt. Wenn man den Gegner zu weit wegziehen lässt, wird es natürlich hart, wieder heranzukommen. Deswegen ein großes Kompliment an das Team, das in der zweiten Hälfte eine tolle Moral bewiesen hat. Leider kam unser Aufbäumen dann etwas zu spät, auch wenn es knapp fünf Minuten vor Ende der Partie so aussah, als sei doch noch einmal mehr drin für uns. Aber eine solche Aufholjagd kostet physisch und mental auch immer viel Kraft, und das letzte Quäntchen Konzentration hat uns am Ende gefehlt.“

Tuna Isler (Headcoach Artland Dragon): „Heute haben wir ohne Frage zwei unterschiedliche Halbzeiten gesehen. Die ersten 20 Minuten waren unsererseits offensiv als auch defensiv blitzsauber. Die Aktionen waren klar, das Teamplay hat funktioniert – unser Spiel lief vorne insgesamt einfach flüssig. Auch defensiv haben wir unseren Plan verfolgt. Ein gänzlich anderes Bild dann in der zweiten Halbzeit: Wir wussten, dass Paderborn aufdrehen, Druck ausüben und viele Dreier nehmen würde. Wenn man einem Team dann einen solchen Hoffnungsschimmer gibt, wird ein Spiel automatisch nochmal knapp. Wir hatten aufgrund des enormen Paderborner Drucks in der zweiten Halbzeit Probleme, den Ball nach vorne zu bringen. Insgesamt bin ich jedoch sehr stolz, dass wir in einer solch schwierigen Situation die Nerven behalten haben. Ich bin sehr glücklich über den Sieg, die Jungs haben sich den Erfolg verdient.“

Donnerstag, 23. Dezember 2021 – 19.30 Uhr – BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA – Saison 2020/21 – 15. Spieltag – Artland Dragons vs. Uni Baskets Paderborn – Statistik

Ergebnis: 97:89 (32:14 | 21:17 | 23:31 | 21:27)

Quakenbrück: Ensminger (23pt, 4as, 2rb, 1st), Griffin (14pt, 4as, 4rb), Zdravevski (12pt, 1rb, 1st), Knauf (11pt, 2as, 6rb, 1st, 1bl), Pechacek (10pt, 3as, 7rb), Döding (8pt, 1as, 4rb), Breitlauch (8pt, 3as, 7rb, 2st), Ward (6pt, 3as, 4rb, 1st), Weitzel (3pt), Sullivan (2pt, 1as, 4rb, 2st)

Paderborn: Trapp (20pt, 3as, 2rb, 2st, 1bl), Barnes (17pt, 2as, 7rb, 1st), Flanigan (14pt, 4as, 2rb), Hemschemeier (10pt, 3as, 3rb, 1st), Konradt (6pt, 1rb), Greene (6pt, 4rb, 1bl), Buck (5pt, 3as, 1rb, 1st), Lagerpusch (5pt, 1as, 2rb, 1bl), Großmann (4pt, 1as), Kayser (2pt, 1as, 2rb)

Zuschauer: 1.000 in der Artland-Arena

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