Starke Leistung nach vierwöchiger Spielpause: Uni Baskets Paderborn melden sich mit 86:82-Auswärtssieg bei Tigers Tübingen zurück

Das war ein überzeugender Auftritt und zugleich wichtiger Erfolg im Kampf um die Playoffplätze: Die Uni Baskets Paderborn melden sich nach vierwöchiger Zwangs-pause mit einem eindrucksvoll herausgespielten 86:82 (42:36) beim Tabellenfünften Tigers Tübingen in der ProA zurück. Am 25. Spieltag der Barmer 2. Basketballbun-desliga präsentierten sich die Ostwestfalen nach etwas durchwachsenem Beginn für den Rest der Partie hochkonzentriert. Das Team von Headcoach Steven Esterkamp schaffte es, gegen starke Tübinger den physischen Kampf anzunehmen und effektiv dagegenzuhalten. Paderborn verbesserte sich mit dem verdienten Sieg in der auf-grund vieler Spielabsagen momentan noch recht durcheinandergewürfelten Tabelle auf Rang 9.

Fakten

  • Würfe: Tübingen 25/67 (37%) – Paderborn 32/66 (48%)
  • Dreier: Tübingen 10/36 (28%) – Paderborn 8/18 (44%)
  • Freiwürfe: Tübingen 22/22 (100%) – Paderborn 14/20 (70%)
  • Rebounds: Tübingen 34- Paderborn 41
  • Assists: Tübingen 21 – Paderborn 15
  • Ballverluste: Tübingen 12 – Paderborn 15
  • Steals: Tübingen 7 – Paderborn 6

1. Viertel (18:23)
Die Gastgeber starteten vielversprechend in die Begegnung: Mit druckvollem, erfolgrei-chen Spiel legten sie einen starken 11:4-Start hin (5.). Es sah ganz so aus, als wollten die Tigers unbedingt Revanche für die 82:73-Niederlage im Hinspiel nehmen. Pader-born wirkte bis zu diesem Zeitpunkt noch etwas inkonsequent, legte diese Unsicherheit nach vierwöchiger Spielpause aber zunehmend ab und präsentierte sich zunehmend konzentrierter. Chavares „Chip“ Flanigan brachte die Baskets nach sechs Punkten erst-mals in Führung (16:15), Jordan Barnes erhöhte auf 19:15 (9.). Paderborn zeigte sich besonders aus der Distanz mit Jackson Trapp und Flanigan treffsicher. Die Baskets schafften es, mit konsequenter Defensive und effektiven Spielzügen den Tübinger Rhythmus zu brechen. Lohn war die 23:18-Führung zur Viertelpause.

2. Viertel (18:19)
Im 2. Spielabschnitt gelang den Gästen aus Paderborn ein echter Blitzstart: Erfolgreicher Wurf von Kapitän Badu Buck, zwei verwandelte Freiwürfe von Peter Hemschemeier nach einem Unsportlichen Foul und ein anschließender Dreier von Trapp – es war noch nicht einmal eine Minute gespielt, da zeigte die Anzeigetafel ein 30:19 für die Baskets. Doch das Momentum wechselte, die Gäste verloren ihren Rhythmus. Tübingen verkürzte bis zur 15.Minute auf 27:32 und zeigte sich vor allem an der Freiwurflinie zu 100% erfolgreich. Ballverluste auf beiden Seiten prägten das Spiel in dieser Phase, das dennoch weiterhin hochintensiv und sehr physisch geführt wurde. Nach einer Auszeit der Paderborner (19.) kamen die Tigers durch einen sehenswerten Dreier von Isaiah Crawley sogar bis auf 36:37 heran, die jubelnden Heimfans witterten Morgenluft. Einer hatte jedoch etwas dagegen: Brad Greene übernahm in dieser Phase Verantwortung und erzielte fünf Punkte in Serie, Paderborn ging mit einer 42:36-Führung in die Pause.

3. Viertel (28:23)
Nach der Halbzeit wurde es richtig wild: Tübingen fand seine Offensivstärke wieder, leg-te einen 11:5-Lauf zum 47:47 hin und ging nach einer Auszeit der Gäste durch Šerić nach langer Zeit wieder in Führung (49:47, 24. Minute). Die Wende im Spiel? Nein: Wie-der drehte das Momentum komplett. Paderborn verwandelte durch Barnes, Großmann und Trapp in einer Minute drei Distanzwürfe und eroberte sich die Führung zurück (51:56; 25. Minute). Den Tigers gelang in dieser Phase nicht mehr viel, während die Gäs-te fokussiert verteidigten und offensiv weiter konsequent scorten: Beim Stand von 52:63 aus Sicht der Gastgeber nahm Tübingens Headcoach Danny Jansson eine weitere Aus-zeit (26.). Die Wirkung zeigen sollte: Die Tigers kämpften sich an der Freiwurflinie lang-sam wieder heran und kamen nach einem “Eigenkorb” durch den Paderborner Brad Greene noch weiter heran (58:63). Kivimäki besorgte per Dreier das 61:63. Zwar trafen die Gäste kurz vor dem Schlussviertel noch einmal aus dem Feld, aber besagter Kivimäki legte per Buzzer Beater noch einen Dreier obendrauf. Tübingen ging mit nur noch einem Punkt Rückstand (64:65) in die finalen zehn Minuten – und in der Halle wurde es richtig laut.

4. Viertel (18:21)
Das Schlussviertel präsentierte den Zuschauern wieder ein spannendes Duell auf Au-genhöhe, in dem sich beide Teams kämpferisch nichts schenkten: Verwandelte Distanz-würfe, gute Spielzüge, tolle Reboundarbeit – das Duell machte richtig Spaß. Doch so sehr sich die Gastgeber auch bemühten, richtig heran kamen sie nicht: Die Baskets hat-ten auf alle guten Aktionen der Tübinger eine ebenso gute Antwort. Erst drei Minuten vor Schluss schafften die Tigers mit fünf Punkten in Folge durch Kivimäki und Keppeler den Ausgleich (78:78). Wer jetzt dachte, Paderborn ließe sich davon beeindrucken, der lag falsch: Zwei Tübinger Offensivfouls, nervenstark verwandelte Paderborner Freiwürfe und gute Aktionen aus dem Feld zogen den Tigers endgültig den Zahn. Die Baskets blieben in der Crunchtime ruhig und fokussiert, Jackson Trapp verwandelte zwölf Sekunden vor dem Ende den entscheidenden Korbleger zum 85:82 für die Gäste, der Widerstand der Tübinger war gebrochen. Mit einem verdienten 86:82 und einem insgesamt starken Auswärtsauftritt sicherten sich die Baskets zwei wichtige Punkte für ihre Playoffambitio-nen. Dabei konnten sie sich besonders auf ihre US-Amerikaner verlassen, die mit Bar-nes (19 Punkte), Trapp (17), Flanigan (15) und Greene (11) allesamt zweistellig trafen.

Ausblick
Für die Uni Baskets Paderborn geht es nur vier Tage nach dem Auftritt in Tübingen wieder auswärts aufs Parkett: Bereits am Mittwoch, 16. Februar 2022, steigt um 18:30 Uhr das Westfalenderby bei Phoenix Hagen. Die Partie wurde aufgrund der Corona-Quarantäne einiger Hagener Spieler um eine Woche nach hinten verlegt. Den Auswärtssieg der Baskets in Tübingen gibt es im kostenlosen Relive auf Sportdeutschland TV zu sehen: https://sportdeutschland.tv/tigers-tuebingen/proa-tigers-tuebingen-vs-uni-baskets-paderborn

Statements zum Spiel

Steven Esterkamp (Headcoach Uni Baskets Paderborn): „Das war heute ein harter Fight und ein ebenso hart erkämpfter Sieg. Tübingen ist eine richtig starke Mannschaft, die mit viel Energie und Einsatz gespielt hat. Unsere Jungs konnten gegen ein derart physisch auftretendes Team mit der nötigen Intensität, Kontrolle, Ruhe und hoher Konzentration gegenhalten, gerade in der Verteidigung. In einigen Phasen war erkennbar, dass wir weiterhin viel lernen und besser werden müssen. Aber heute bin ich dennoch stolz auf unser Team und diesen tollen Auswärtssieg gegen starke Tübinger nach der langen Spielpause!“

Danny Jansson (Headcoach Tigers Tübingen): „Immer wenn wir uns über Minuten hinweg herangekämpft haben, haben wir uns binnen einer Minute alles zerstört. In diesen Momenten haben wir offensiv und defensiv nicht funktioniert. Wir dürfen aber auch nicht vergessen, dass Paderborn ein richtig gutes Team ist, das heute wirklich gut gespielt hat. Das drückt die Tabelle nicht aus, da Paderborn einige Spiele weniger gespielt hat. Trotz der fehlenden Konstanz heute, haben wir bis zum Ende um den Sieg gespielt. Frustriert war ich darüber, dass wir in der entscheidenden Phase zu einfache Körbe zugelassen haben.”

Samstag, 12. Februar 2022 – 19.00 Uhr – BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA – Saison 2021/22 – 25. Spieltag – Tigers Tübingen vs. Uni Baskets Paderborn – Statistik

Ergebnis: 82:86 (18:23 | 18:19 | 28:23 | 18:21)

Tübingen: Mikesell (19pt, 3as, 5rb), Seric (16pt, 1as, 4rb, 3st), Kivimäki (12pt, 4as, 1st), Keppeler (12pt, 3as, 5rb, 1st, 3bl), Crawley (11pt, 1as, 10rb), Lanmüller (8pt, 1as, 2rb, 1st), Jönke (4pt, 1rb), Otto (5as, 2rb, 1st, 1bl), Ersek (2as, 1rb), Bacoul (1as, 3rb), Dibba

Paderborn: Barnes (19pt, 7as, 5rb), Trapp (17pt, 1as, 6rb, 1st), Flanigan (15pt, 3as, 6rb, 2st, 1bl), Greene (11pt, 6rb, 1st), Buck (7pt, 1as, 1rb), Hemschemeier (6pt, 3as, 2rb, 1st), Lagerpusch (6pt, 3rb), Großmann (3pt, 3rb), Kayser (2pt, 4rb, 1st), Konradt

Zuschauer: 800 in der Paul Horn-Arena

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