Die Rekordkulisse von 2.221 Zuschauern war absolut gewinnerwürdig, die Performance der Uni Baskets Paderborn war es am 16. Spieltag der Barmer 2. Basketballbundesliga leider nicht: Nach vier Erfolgen in Serie verloren die Ostwestfalen mit 88:93 (46:40) gegen die Gäste vom VfL SparkassenStars Bochum. Paderborns Assistant Coach Florian Held vertrat erneut den erkrankten Headcoach Steven Esterkamp. Und musste vor allem in der zweiten Hälfte der intensiv geführten Partie beobachten, wie seine jungen Spieler gegen hochmotiviert auftretende Bochumer an diesem Tag nicht den Basketball durchsetzen konnte, der sie in den Begegnungen zuvor erfolgreich gemacht hat.
Fakten
Würfe: Uni Baskets 35/70 (50%) – SparkassenStars 33/63 (52%)
Dreier: Uni Baskets 11/31 (35%) – SparkassenStars 10/25 (40%)
Freiwürfe: Uni Baskets 7/13 (54%) – SparkassenStars 17/19 (89%)
Rebounds: Uni Baskets 34 – SparkassenStars 33
Assists: Uni Baskets 23 – SparkassenStars 23
Blocks: Uni Baskets 2 – SparkassenStars 1
Ballverluste: Uni Baskets 18 – SparkassenStars 17
Steals: Uni Baskets 9 – SparkassenStars 10
Viertel 1 (26:26)
Eine Rekordkulisse von 2.221 Zuschauern sorgte von Beginn an für eine großartige Atmosphäre in der berüchtigten Paderborner „Maspernhölle“. Das erste Statement setzten die von Beginn an hochkonzentriert agierenden Gäste aus Bochum: Conley Garrison erzielte per Dreier die ersten Punkte der Partie. Die Gastgeber konterten mit einem schnellen 7:0-Lauf Lauf über Marten Linßen, Marcus Anderson und Buzz Anthony auf 7:3. Anschließend agierten die Uni Baskets zunehmend nervöser und kamen eine ganze Zeitlang nicht mit der aggressiven Bochumer Deckung zurecht. Die SparkassenStars legten nun ihrerseits einen erfolgreichen Lauf aufs Parkett, trafen hochprozentig, drehten das Spiel und führten nach 6:54 Minuten mit 22:12. Dann besannen sich die Baskets auf ihre Fähigkeiten, intensivierten Defense und Ballbewegungen und kamen so innerhalb von drei Minuten mit Unterstützung des Publikums zurück. Pünktlich zur Schlusssirene des ersten Viertels schafften sie per Korbleger von Aaron Kayser den 26:26-Ausgleich.
Viertel 2 (20:14)
Im zweiten Viertel übernahmen die Hausherren das Kommando und lagen stetig mit mehreren Punkten in Führung. Assistant Coach Florian Held konnte zufrieden beobachten, wie seine Schützlinge gute Lösungen fanden, effektiv verteidigten und vor allem den Ball gut bewegten. Richtig absetzen konnten sie sich jedoch nicht, weil Bochum weiter kämpferisch dagegenhielt und die Baskets offensiv einiges an Chancen liegen ließen.
Viertel 3 (13:25)
Nach der Pause erzielte Bochum wie schon zu Beginn der Partie per Dreier durch Bernie Andre die ersten Punkte. Paderborn konterte dies mit fünf Zählern in Folge durch Linßen und Anthony: 51:43-Führung der Baskets. Dann aber kippte das Momentum komplett in Richtung der Gäste: Garrison per Dreier, Niklas Geske per Korbleger, der Ex-Paderborner Tom Alte mit einem Dunking, noch einmal Garrison mit spektakulärem Tip-In-Dunking und zwei Alte-Freiwürfe – der 11:0-Lauf der SparkassenStars brachte ihnen die Führung (54:51), die sie bis zum Schluss nicht mehr abgeben sollten. Jonas Grof erhöhte für Bochum wenig später auf 65:57, Jens Großmann verkürzte vor dem Schlussviertel den Rückstand aus Baskets-Sicht noch auf 59:65. Paderborn attackierte das gesamte dritte Viertel lang den Korb nicht so, wie es im Gameplan vorgesehen war und ließ vor allem die vorher noch vorhandene Intensität in der Verteidigung vermissen.
Viertel 4 (29:28)
Bochums Big Man Hendrik Drescher erhöhte per Korbleger und Dreipunktewurf zu Beginn des Schlussviertels die Führung der Gäste auf 70:61. In der Folgezeit entwickelte sich ein intensiver Schlagabtausch: Paderborn versuchte alles, um den Rückstand aufzuholen, Bochum hielt immer wieder mit geschickten Aktionen dagegen und ließ die Hausherren nicht so zur Entfaltung kommen, wie diese es vor eigenem Publikum gern umgesetzt hätten. Als Garrison 3:06 Minuten vor Ende des Spiels nach seinem fünften Foul das Feld verlassen musste, führten seine SparkassenStars immer noch mit 85:75 und erhöhten diese über Drescher und Garrett Sams bis 1:37 Minuten vor Schluss auf 90:77. Einige unverständliche Entscheidungen der Referees zuungunsten der Gastgeber brachten in den letzten Minuten zusätzliche Hektik und Emotion ins Spiel. Dennoch warf sich Pa-derborn noch einmal mit hoher Energie in die Schlussoffensive: Marcus Anderson und James Fle-ming mit zwei wilden Dreier und Marten Linßen aus der Mitteldistanz verkürzten auf 85:90 aus Bas-kets-Sicht bei noch 39 Sekunden Restspielzeit. Das von fast allen in der Halle sehnlich erhoffte kleine Basketballwunder blieb aber aus: Die „Schuld“ daran trug Bochums TJ Crockett, der eiskalt zwei Freiwürfe einnetzte und 17 Sekunden vor dem Ende auch noch einen Dunk versenkte. Die letzte Aktion in einem wilden finalen Viertel gehörte Paderborns James Fleming, der noch einen Dreier in der Gästereuse unterbrachte. Verhindern konnte er den am Ende verdienten 93:88-Sieg der Bochumer allerdings nicht mehr.
„Wir haben von Minute eins nicht ins Spiel gefunden. Wir haben weder die Intensität gematcht, noch sind wir offensiv in unsere Spielweise gekommen. Wir müssen immer an unser Limit gehen. Das haben wir heute nicht geschafft“, zeigte sich Johannes Konradt selbstkritisch. Der krankheitsbe-dingt fehlende Kapitän Lars Lagerpusch ergänzte: „Unser Problem waren die vielen Turnover. 18 sind eindeutig zu viel.“
Ausblick
Für die Uni Baskets Paderborn stehen nun kurioserweise gleich zwei Begegnungen hintereinander gegen den aktuellen Tabellenzweiten Tigers Tübingen auf dem Spielplan: Zunächst auswärts in der Neckarstadt am Samstag, 14. Januar 2023, um 19:30 Uhr; eine Woche später am 21. Januar 2023 folgt um 19:30 Uhr das Rückspiel in der heimischen Maspernhalle. Wiederum eine Woche später am Samstag, 28. Januar 2023, fahren die Baskets nach Bochum zum Rückspiel gegen den VfL SparkassenStars. Die Heimpartie gegen das Team aus dem Ruhrgebiet gibt es im kostenlosen Relive auf Sportdeutschland TV zu sehen: https://sportdeutschland.tv/uni-baskets-paderborn/proa-uni-baskets-paderborn-vs-vfl-sparkassenstars-bochum-0
Statements zum Spiel
Florian Held (Assistant Coach Uni Baskets Paderborn): „Gratulation an Bochum zum verdienten Sieg. Und an die fantastische Kulisse! Über 2.200 Fans in der Halle, das ist einfach unglaublich. Bei uns selbst war heute Licht und Schatten zu erkennen. Bis zur Pause haben wir noch einen ganz guten Job gemacht. Haben Lösungen gefunden und den Ball gut bewegt. Das ist uns in der zweiten Halbzeit leider abhandengekommen. Da haben wir nicht mehr den Basketball gespielt, den wir spielen wollen. Gerade die schnelle Ballbewegung – das, was uns immer stark macht – hat definitiv gefehlt, hinzu kam die fehlende Intensität in der Verteidigung. Wir haben den Korb nicht mehr so attackiert, wie wir wollten. Es bleibt dabei. Wenn wir an unser Limit gehen, sind wir meistens erfolgreich. Das haben wir heute nicht geschafft.“
Samstag, 7. Januar 2023 – 19:30 Uhr – BARMER 2. Basketball Bundesliga – Saison 2022/23 -16. Spieltag – Uni Baskets Paderborn vs. VfL SparkassenStars Bochum – Statistik
Ergebnis: 88:93 (26:26 | 20:14 | 13:25 | 29:28)
Kompletter Boxscore: https://live.2basketballbundesliga.de/g/109099?s=boxscore
Zuschauer: 2.221 in der Maspernhalle Paderborn
Uni Baskets Paderborn – Barmer 2. Basketballbundesliga 2022/2023 – Kader
Jannis Ridder (#2, Small Forward, 17, D)
Marcus Anderson (#3, Guard, 25, Kanada)
Buzz Anthony (#4, Point Guard, 23, USA)
James Fleming (#5, Guard, 30, USA)
Nicolas Marty Decker (#10, Point Guard, 17, D/CHL)
Oshane Drews (#11, Guard, 21, D)
Marten Linßen (#12, Forward / Center, 23, D)
Jens Großmann (#13, Small Forward, 22, D)
Benedict Dernbach (#14, Power Forward, 20, D)
Johannes Konradt (#19, Small Forward, 27, D)
Travis Jocelyn (#20, Forward, 23, USA)
Aaron Kayser (#22, Center, 22, D)
Lars Lagerpusch (#28, Power Forward, 24, D)
Ágúst Kjartansson (#34, Point Guard, 18, ISL)
Head Coach: Steven Esterkamp (41, USA)
Assistant Coaches: Claus Re