Bernd Zengerling steht stellvertretend für alle Aufstiegshelden aus dem Jahr 1984: Weit über die Stadtgrenzen hinaus in der Basketballszene bekannt, ist nicht nur sein Name mit vielen Erinnerungen verbunden. Unvergesslich wie der Aufstieg in die 2. Bundesliga war für alle Beteiligten auch die damalige gemeinsame Fahrt nach Leningrad 1984.
Einige Wochen vor dem letzten Spieltag stand für die 1. Basketball Mannschaft des VBC 69 der Aufstieg in die 2. Bundesliga fest. Keiner konnte damals ahnen, dass dieser Aufstieg von der 3. in die 2. Liga genauso einmalig war, wie die Fahrt nach Leningrad. Vize-Präsident Friedel Schäfermeier war Initiator dieser Tour in den damaligen Ostblock, in das Zentrum des Kommunismus, des ehemaligen Zarenreiches und der orthodoxen russischen Kirche. Seinem Engagement war es zu verdanken, dass die sehr umfangreichen bürokratischen Hürden genommen und so die besonderen Bedingungen dieser nicht alltäglichen Studienreise erfüllt wurden. Nicht zuletzt deswegen konnten alle Teilnehmer von dieser Reise weniger munter, aber zumindest gesund in die Bundesrepublik Deutschland zurückkehren.
Die erste Woche stand die Stadt Leningrad im Mittelpunkt: Ein grandioser Einblick in die prachtvolle Architektur des zaristischen Russlands, der Besuch der Oper Leningrad mit der Aufführung von „La Traviata“, ein Kennenlernabend mit der Jugendorganisation der KPDSU Komsomol, illegale Tauschgeschäfte mit legalisierten Händlern im Hotel bzw. nicht legalisierten Interessenten und Mitgliedern des Komsomol, „Russian Menu“ im Luxus Hotel Europoskaja, Verwunderung über das Funktionieren von sowjetischer Automobiltechnik, Wirkungen russischer Trinkgewohnheiten und damit verbunden das Genießen russischer Getränke. Hinzu kamen absolut unplanbare Ereignisse: Zwei Spiele gegen die Juniorenauswahl von Spartak Leningrad und das Kennenlernen der dortigen Trainingsbedingungen. Nicht zu vergessen: Der Rückflug nach Ost-Berlin.
Jeder dieser Big Points ist Grundlage vieler Gespräche bei den Treffen der „Ehemaligen“. In stundenlangen, epischen und wortreichen Schilderungen beamt man sich mit immer wieder neuen Interpretationen der jeweiligen Vorkommnisse dieser Reise in dieses einmalige Erlebnis zurück.
Von daher sei jedem Interessierten empfohlen, das Jubiläum „50 Jahre Basketball in Paderborn“ zu besuchen und den Ausführungen der Protagonisten zu lauschen: Es wird so vielschichtig und einmalig werden, wie die damalige Fahrt nach Leningrad!
Euer Bloggerteam