Uni Baskets Paderborn verlieren nach Traumstart und heroischem Kampf 98:102 (52:51) bei Phoenix Hagen – Playoffrang nach intensiver Saison nur knapp verpasst

Nach einem von Beginn an intensiven und hochspannenden Westfalenderby haben die Uni Baskets Paderborn den zweiten Einzug in Folge in die Playoffs der Barmer 2. Basketball-Bundesliga nur knapp verpasst: Der ProA-Ligist unterlag im letzten Spiel der regulären Saison 22/23 bei Phoenix Hagen mit 98:102 (25:20, 27:31, 23:25, 23:26). Doch das Team um Headcoach Steven Esterkamp kann stolz auf sich sein und verabschiedete sich mit einer bärenstarken kämpferischen Leistung: Besonders in der Anfangsphase dominierten die Paderborner die Krollmann Arena (22:5-Führung nach fünf Minuten). Weil jedoch die VfL SparkassenStars Bochum ihre parallel stattgefundene Partie bei den Artland Dragons gewinnen konnten, hätten auch ein hoher Sieg und der Gewinn des direkten Vergleichs gegen Hagen den Uni Baskets in der Endabrechnung nicht geholfen. Die letzten beiden Playoff-Plätze sicherten sich somit die Eisbären Bremerhaven und Phoenix Hagen.

Spielverlauf

Viertel 1 (20:25) | Viertel 2 (31:27)
Die Gäste aus Paderborn legten vor der Hagener Rekordkulisse von 3.011 Fans, darunter rund 200 mitgereiste Supporter aus der Domstadt, einen Traumstart auf das Parkett der Krollmann Are-na. Mit hohem Selbstbewusstsein gingen sie ein hohes Tempo, trafen hochprozentig und verteidig-ten aggressiv. Lohn: Eine schnelle 22:5-Führung nach fünf Spielminuten. Hagen samt Kulisse war geschockt. Die Gastgeber besannen sich jedoch anschließend auf ihre Stärken und kämpften sich, angeführt von JJ Mann, nun bis zum Viertelende immer mehr bis auf Tuchfühlung heran: Nur noch 25:20 betrug der Vorsprung der Uni Baskets nach den ersten gespielten zehn Minuten.

In einer Partie, die längst gleichwertig und mit offenem Visier geführt wurde, blieb Hagen anschlie-ßend am Drücker und erkämpfte sich kurzzeitig sogar eine kleine Führung. Paderborn traf jedoch gerade aus der Distanz weiter hochprozentig und durfte zur Halbzeitsirene eine minimale 52:51-Führung mit in die Kabine nehmen.

Viertel 3 (25:23) | Viertel 4 (26:23)
Auch nach dem Seitenwechsel blieb die Partie eng und umkämpft, wobei sich Hagens JJ Mann im-mer mehr als „Man Of The Match“ entpuppte. Die Führung wechselte zwischen beiden Teams hin und her, Paderborn kämpfte weiter mit um den Sieg und überzeugte besonders mit einer hohen Dreierquote. 76:75 betrug der schmale Vorsprung der Gastgeber vor dem finalen Schlussabschnitt.

Im Schlussviertel entwickelte sich die ohnehin schon spannende und hochklassige Partie zum end-gültigen Heartstopper mit allen Zutaten, die man sich denken kann: Sehenswerte Offensivaktionen, heroischer kämpferischer Einsatz, euphorische Fans auf beiden Seiten, technische Fouls, unsport-liche Fouls – nichts, was Dramatik versprach, fehlte. Die Uni Baskets warfen alles in die Partie, was sie noch zu bieten hatten. In der Crunchtime allerdings schaffte es die Phoenix-Defense in einigen wichtigen Momenten, Paderborn punktelos zu halten. So war es – natürlich an diesem Abend – JJ Mann, der 8,8 Sekunden vor Schluss mit zwei erfolgreichen Freiwürfen zum Endstand von 102:98 für Hagen traf. Und ihnen damit das vielumjubelte Playoff-Ticket bescherte. Das war das Ende einer unglaublich spannenden Partie, die gerade Paderborn als würdigen Abschluss der Vorrunde und damit auch der Saison verbuchen durfte, auch wenn die Playoffs nur denkbar knapp verpasst wur-den.

Für Paderborn punkteten George Brock (26), Buzz Anthony (23), Travis Jocelyn (13), Lars Lagerpusch (12) und Marcus Anderson (11) am stärksten. Hagen hatte in Topscorer JJ Mann (40), Marcel Keßen (15), Tim Uhlemann (14) und Grayson Murphy (12) seine stärksten Akteure.

Einige weitere statistische Bestmarken:

• JJ Mann erzielte für Phoenix Hagen mit 40 Zählern eine neue Karrierebestmarke. Der For-ward traf 13 seiner 21 Würfe aus dem Feld (61,9 Prozent) und blieb an der Linie ohne Fehl-wurf (9/9).
• Paderborn versenkte allein in der ersten Hälfte neun Dreier – bei 16 Versuchen (56,3 Pro-zent Trefferquote). Die Ostwestfalen blieben treffsicher und gingen mit einer Dreierquote von 59,3 Prozent (16/27) vom Feld.

Statements zum Spiel

Steven Esterkamp (Headcoach Uni Baskets Paderborn): „Das war heute ein richtig starkes Spiel von unseren Jungs. Gerade am Anfang in den ersten fünf Minuten sind wir absolut dominant und zwingend aufgetreten, sehr aggressiv und mit einer sehr guten Verteidigung. Es hat dann am Ende leider nicht für einen Sieg gereicht, aber die Jungs haben 40 Minuten lang gekämpft. Ich bin glücklich und sehr stolz auf das Team, auf jeden einzelnen. Wir haben bis zum letzten Spiel eine Chance auf die Playoffs gehabt, deswegen ist diese Saison für uns ein weiterer richtig großer Erfolg, auch wenn wir am Ende den Einzug in die Endrunde knapp verpasst haben. Der Support unserer Fans war nicht nur heute unglaublich, sie waren in der gesamten Spielzeit unser großer Rückhalt.“

Chris Harris (Headcoach Phoenix Hagen): „Mir war klar, dass wir gegen einen Gegner wie Paderborn einen schweren Start haben würden. Dass wir allerdings so schnell so weit zurück lagen, hat uns noch ein Stück enger zusammenrücken lassen. Als JJ dann Feuer gefangen hat, war alles möglich. Mit dem Sieg haben die Jungs sich und die Fans für eine lange Saison belohnt. Unsere Reise geht weiter, auch wenn wir mit Vechta auf den großen Aufstiegsfavoriten treffen. Ich bin jetzt schon gespannt, was für eine Stimmung uns bei Spiel zwei in der „Ische“ erwartet.“

Ausblick
Die Uni Baskets Paderborn gehen jetzt in die rund fünfmonatige Sommerpause, bevor die Saison 2023/24 startet. Die Partie in Hagen gibt es hier im kostenlosen Relive auf Sportdeutschland TV zu sehen: https://sportdeutschland.tv/phoenix-hagen/proa-phoenix-hagen-vs-uni-baskets-paderborn-0

Foto: Jörg Laube

Archive