Wichtiger Sieg versetzt Fans in Karnevalsstimmung: Uni Baskets Paderborn gewinnen Overtime-Krimi bei Bayer Giants Leverkusen mit 103:96 (48:44 | 90:90 | 13:6)

Die Stimmung in der Leverkusener Ostermann-Arena passte am 23. Spieltag der Barmer 2. Basketballbundesliga 2022/23 perfekt zum Anlass: Fast 900 Zuschauer besuchten am Karnevalssamstagabend die als große „Karnevalsparty“ angekündigte Begegnung der Bayer Giants Leverkusen gegen die Uni Baskets Paderborn. Am Ende einer intensiven, spannenden und attraktiv-ansehnlichen Partie jubelten allerdings nur die mitgereisten Fans aus Ostwestfalen – und zwar über einen verdienten 103:96 (48:44 / 90:90)-Sieg ihrer Farben nach Overtime. Das Team von Head Coach Steven Esterkamp zeigte sich dabei von Beginn an spielbestimmend, bestimmte über weite Strecken das Tempo und präsentierte sich sowohl defensiv als auch offensiv sehr druckvoll. Die Bayer Giants witterten in eigener Halle erst in der Overtime das erste Mal Morgenluft, als sie sich sechs Punkte Vorsprung erspielen konnten. In dieser entscheidenden Phase konterte Paderborn jedoch mit einem starken 13:0-Lauf innerhalb von zwei Minuten und sicherte sich so den verdienten und im Kampf um die Playoffplätze äußerst wichtigen Auswärtserfolg. In der aktuellen Tabelle belegen die Uni Baskets weiterhin den 11. Rang, allerdings punktgleich mit dem Tabellenachten aus Trier. Die Bayer Giants Leverkusen hängen nach der aus ihrer Sicht bitteren Heimniederlage weiterhin im Tabellenkeller fest; aktuell rangiert das Team von Head Coach Hansi Gnad auf Platz 17.

 

Fakten

  • Würfe: Giants 32/67 (48%) – Uni Baskets 34/71 (48%)
  • Zweier: Giants 22/43 (51%) – Uni Baskets 23/41 (56%)
  • Dreier:  Giants 10/24 (42%) – Uni Baskets 11/30 (37%)
  • Freiwürfe: Giants 22/27 (81%) – Uni Baskets 24/29 (83%)
  • Rebounds: Giants 32 – Uni Baskets 38
  • Assists: Giants 15 – Uni Baskets 22
  • Blocks: Giants 2 – Uni Baskets 3
  • Ballverluste: Giants 14 – Uni Baskets 13
  • Steals: Giants 4 – Uni Baskets 8

 

Viertel 1 (21:25) | Viertel 2 (23:23)

Die Uni Baskets kamen in Leverkusen besser ins Spiel – und trafen im Gegensatz zur zurückliegenden Partie gegen Bremerhaven auch direkt aus der Distanz. Mit 13:8 führten die Paderborner in Minute 5, spielten druckvoll, mit konzentrierter Defensive und zwingender Offensive. Anschließend zeigten die Gastgeber, dass sie durchaus mitzuhalten gewillt waren: Mit einem 9:2-Lauf erspielten sich die Giants eine 19:18-Führung (8.). Die jedoch nicht lange hielt: Mit fokussiertem Spiel holten sich die Baskets die Führung zurück und lagen nach den ersten zehn Minuten mit 25:21 vorn.

Das zweite, ausgeglichene Viertel hatte von beiden Seiten sehenswerten Basketball mit tollen Aktionen und Abschlüssen zu bieten. Die Giants starteten besser in diesen Abschnitt: Nach einem 7:1-Lauf auf 34:32 aus Sicht der Leverkusener (15.) reagierte Baskets Coach Steven Esterkamp mit einer Auszeit. Diese zeigte Wirkung: Paderborn intensivierte im Anschluss Defense und Offense, punktete wieder hochprozentig und holte sich bis zur Pause in einer weiterhin rassigen Begegnung mit 48:44 die Vier-Punkte-Führung aus dem ersten Viertel zurück.

 

Viertel 3 (24:26) | Viertel 4 (22:16) | Overtime (6:13)

Der sehenswerte Schlagabtausch zwischen den Baskets und den Giants setzte sich auch nach der Pause fort. Die Intensität beider Defense- und Offense-Reihen nahm noch einmal zu, beide Teams schafften es, weiterhin konstant zu scoren – wenn auch in für Basketballspiele typischen „Runs“. Zunächst waren es die Hausherren, die ein Momentum für ihre erste Vier-Punkte-Führung zum 57:53 nutzten (24.) Wie konterte Paderborn? Mit der bisher stärksten Phase in dieser Partie: Die Baskets legten sechs defensiv wie offensiv unwiderstehliche Minuten aufs Parkett, spielten schnellen, attraktiven Teambasketball – und setzten sich bis zum Ende des 3. Viertels auf 74:68 ab.

Im Schlussviertel entwickelte sich die ohnehin schon sehenswerte Partie endgültig zum mitreißenden Krimi: Die Giants warfen jetzt alles in die Waagschale, Paderborn fightete zurück. Dennoch pirschten sich die Giants Punkt für Punkt an die Gäste heran und glichen zwei Minuten vor dem Ende aus (88:88). 90 Sekunden vor Spielende dann der Auftritt von Leverkusens Nick Hornsby, der mit einem krachenden Dunk sein Team wieder mit 90:88 in Führung brachte. Paderborn blieb jedoch cool: Der an diesem Abend bockstarke Marten Linßen glich nervenstark von der Freiwurflinie aus. Doch noch war es nicht vorbei: Zwei Sekunden vor Spielende hatte Buzz Anthony für die Baskets sogar die Chance, per Korbleger den Sieg zu erzwingen. Leverkusens Haris Hujic stand jedoch goldrichtig und blockte den Paderborner Playmaker. Overtime!

In der Verlängerung erwischten die Giants den besseren Start und erzielten sechs Punkte in Folge; die Baskets leisteten sich den Luxus, gleich drei Korbleger hintereinander nicht zu verwandeln. Noch zweieinhalb Minuten waren zu spielen, die Partie schien entschieden. Wenn da nicht das wiederentdeckte Selbstvertrauen der Paderborner gewesen wäre: Denn mit effektivem Teamplay und individueller Klasse schafften die Baskets in beeindruckender Manier noch die Wende: Oshane Drews verkürzte in der Zone zum 92:96, Buzz Anthony per Dreier auf nur noch 95:96 aus Baskets-Sicht. Marcus Anderson stahl anschließend Leverkusens Topscorer Nicholas Hornsby den Ball, wurde kurz danach beim Fast Break unsportlich gefoult und verwandelte beide Freiwürfe zur 97:96-Führung. Den zusätzlichen Ballbesitz schloss Anthony mit seinem zweiten Dreier in Folge zum 100:96 für Paderborn ab. Drei weitere verwandelte Freiwürfe gegen konsternierte Leverkusener sorgten für den von den mitgereisten Paderborner Fans lautstark umjubelten 103:96-Endstand.

Aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung ragte bei den Uni Baskets an diesem Abend vor allem Topscorer Marten Linßen mit einem Double-Double heraus: Mit 26 Punkten, 10 Rebounds und 4 Assists lieferte er seine bisher beste Saisonperformance ab. Stark präsentierten sich auch Buzz Anthony (22 Punkte, 9 Assists, 5 Rebounds, 3 Steals), Oshane Drews und Travis Jocelyn (beide 12 Punkte) und Jens Großmann (11 Punkte). Marcus Anderson machte seinem Namen als Defensivspezialist alle Ehre und auch George Brock, Aaron Kayser, Nico Marty-Decker und Joe Konradt trugen signifikant zu einer beeindruckenden Teamleistung bei.

 

Statements zum Spiel

Steven Esterkamp (Head Coach Uni Baskets Paderborn): „Zunächst einmal Kompliment an Hansi und sein Team. Hier ist richtig viel Talent vorhanden und sie spielen als Mannschaft auch einfach sehr gut. Hier in Leverkusen ist es immer eine sehr schwere Aufgabe, ich glaube, das ist mein erster Sieg hier überhaupt als Coach. Ich bin deswegen sehr glücklich, über den Sieg und über mein Team. In den vergangenen beiden Wochen haben wir zwar ganz okay gespielt, dennoch zwei Mal verloren. Heute aber sind wir 45 Minuten lang als Team aufgetreten, das zusammenhält. Das war das Wichtigste und auschlaggebend für den Sieg. Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft! Leverkusen hat sehr gute Guards, die nicht einfach zu verteidigen sind, aber gemeinsam haben wir diese Herausforderung heute gut gelöst. Da hat zum Beispiel Marcus Anderson am Ball einen richtig guten Job gemacht, Buzz Anthony ebenfalls. Auch Marten Linßen hat heute eine tolle Performance hingelegt – aber insgesamt war das ein echter Teamerfolg mit einem Rieseneinsatz, zu dem jeder auf dem Parkett seinen wichtigen Teil beigetragen hat; mit richtigen, guten Entscheidungen und Aktionen. Schön zu sehen, dass es auch mit den Punkten aus der Distanz wieder besser lief.“

 

Hansi Gnad (Head Coach Bayer Giants Leverkusen): „Glückwunsch an Steven und sein Team. Nicht nur zum Schluss, sondern über das ganze Spiel haben sie mit ihrer Physis, mit ihrem Tempo und mit dem Druck von den Guards das Spiel bestimmt. Dennoch ist es für mich unverständlich, dass, wenn man mit sechs Punkten in der Verlängerung führt, das Spiel dann noch so weggibt, wie wir es weggegeben haben. Natürlich gab es da ein paar unglückliche Entscheidungen von unserer Seite aus, vor allem in der Defense, und Paderborn hat noch mehr Druck gemacht als vorher. Das tut sehr weh heute und egal, was ist, die Situation wird für uns immer schwerer. Wir müssen Siege holen, aber wenn wir in der Verteidigung so soft anfangen wie heute, dann wird es schwierig.“

Ausblick

Die Uni Baskets Paderborn treten nach der anstehenden zweiwöchigen Länderspielpause wieder vor eigenem Publikum an. Am Freitag, 3. März 2023, gastieren um 20:00 die ART Giants Düsseldorf in der heimischen Maspernhalle. Den wichtigen Auswärtserfolg in Leverkusen gibt es hier im kostenlosen Relive auf Sportdeutschland TV zu sehen: https://sportdeutschland.tv/bayer-giants-leverkusen/proa-bayer-giants-leverkusen-vs-uni-baskets-paderborn-0

 

Samstag, 18. Februar 2023 – 19:30 Uhr – BARMER 2. Basketball Bundesliga – Saison 2022/23 -23. Spieltag – Bayer Giants Leverkusen vs. Uni Baskets Paderborn – Statistik

Ergebnis: 96:103 (21:25 | 23:23 | 24:26 | 22:16 | OT 6:13)

Kompletter Boxscore: https://live.2basketballbundesliga.de/g/109164?s=boxscore

Zuschauer: 877 in der Ostermann-Arena

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