Uni Baskets Paderborn kassieren 82:98-Heimniederlage gegen Phoenix Hagen

Der Klassiker ging verloren: Nach zwei Siegen in Folge kassierten die Uni Baskets Paderborn im Westfalenderby gegen Phoenix Hagen eine deutliche 82:98-Heimniederlage. Die Atmosphäre mit 1571 lauten Zuschauern in der „Maspernhölle“ war dabei von Beginn an derbywürdig. Das Team von Headcoach Steven Esterkamp hingegen kam am 4. Spieltag der Barmer 2. Basketballbundesliga nicht so gut aus den Startlöchern: Im ersten Viertel hielten die Baskets noch den Anschluss (18:22). Im zweiten Abschnitt gestatteten sie den konzentriert auftretenden Gästen dann einen zwingenden 16:2-Lauf, der Hagen eine respektable 55:37-Führung zur Halbzeit bescherte. Nach der Pause versuchte Paderborn alles, um mit der lautstarken Unterstützung des Publikums den Anschluss wiederherzustellen. Die initiierte Aufholjagd war aber nicht von Erfolg gekrönt: Die Baskets schafften es nicht mehr, den Rückstand in den einstelligen Bereich zu drücken. Ein weiterer 9:0-Lauf für Phoenix besiegelte die Heimniederlage für Paderborn. Auf der anderen Seite bejubelten über 100 mitgereiste Hagener Fans den Auswärtserfolg ihres Teams.

Fakten

  • Würfe: Baskets 31/63 (49%) – Phoenix 38/65 (58%)
  • Dreier: Baskets 8/22 (36%) – Phoenix 9/19 (47%)
  • Freiwürfe: Baskets 12/14 (86%) – Phoenix 13/14 (93%)
  • Rebounds: Baskets 31 – Phoenix 29
  • Assists: Baskets 23 – Phoenix 24
  • Blocks: Baskets 3 – Phoenix 1
  • Ballverluste: Baskets 20 – Phoenix 15
  • Steals: Baskets 10 – Phoenix 10

1. Viertel (18:22)
Nach zwei Siegen in Folge gingen die Hausherren hochmotiviert in das prestigeträchtige Duell gegen Phoenix Hagen. Auch die Atmosphäre in der gut gefüllten „Maspernhölle“ stimmte – alles war also angerichtet für ein spannendes Westfalenderby. Nur ein Beteiligter spielte von Beginn an nicht so richtig mit: Die Uni Baskets selbst. Sie ließen Phoenix Hagen in der Anfangsphase des Spiels zügig davonziehen: Die Gäste setzten sich dabei vor allem am Brett und in der Mitteldistanz durch. Richtig stark: Center Marcel Keßen, der beim Spielstand von 10:18 für die Gäste (5.) schon zehn Zähler auf dem Konto hatte. Phoenix verteidigte druckvoll über das ganze Feld und provozierte viele Ballverluste der Paderborner. Bei denen blieb vieles Stückwerk, mit schwacher Defense und im ersten Viertel keinem einzigen Treffer jenseits der Dreierlinie. Dennoch schafften es die Gastgeber, die ersten zehn Spielminuten mit 18:22 aus ihrer Sicht noch einigermaßen ausgeglichen zu gestalten.

2. Viertel (19:33)
Mit der Ausgeglichenheit der Partie war es dann im zweiten Spielabschnitt vorbei: Paderborn ließ alles vermissen, was ihnen in den beiden vorherigen souveränen Siegen gelungen war. Die Baskets leisteten sich Fehler im Spielaufbau und viele Fehlpässe, ließen Konzentration, Energie und adäquates Abwehrverhalten vermissen und verloren für einige Minuten vollends den Faden. Hagen nutzte diese Phase mit einem zwingenden 16:2-Lauf geschickt und eiskalt aus: Guter Teambasketball, 5 von 6 verwandelte Dreierversuche im zweiten Viertel, einfache Korbleger, weiterhin intensive Defense – so kam Phoenix schnell und ohne große Gegenwehr zu einer komfortablen 55:37-Pausenführung.

3. Viertel (21:17)
Im dritten Viertel besannen sich die Baskets darauf, intensiver zu verteidigen und holten sich von Beginn an viele Offensivrebounds, insgesamt acht im dritten Abschnitt. Unter der Führung von Point Guard Buzz Anthony kämpfte sich Paderborn mit den deutschen Akteuren Lars Lagerpusch, Aaron Kayser, Oshane Drews, Marten Linßen und dem erst 17 Jahre alten Nicolas Marty Decker Stück für Stück ins Spiel zurück. Als dieser von der Freiwurflinie zum 57:70 (29.) traf, machte sich die Paderborner Fangemeinde ein wenig Hoffnung: Mit 58:72 aus Baskets-Sicht ging es in den Schlussabschnitt.

4. Viertel (24:26)
Die von den Gastgebern initiierte Aufholjagd wurde mit Beginn des Schlussabschnitts von Hagen jäh und humorlos gestoppt: Phoenix legte in den ersten vier Minuten und 28 Sekunden einen 11:0-Lauf nach und erzwangen damit die Vorentscheidung. Frenetisch gefeiert von über 100 mitgereisten Hagener Fans. In den letzten fünf Minuten sorgte bei Paderborn besonders James Fleming mit 18 erzielten Punkten, darunter vier Dreipunktewürfe, noch für etwas Ergebnismakulatur. Das Westfalenderby selbst war aber bereits entschieden. Mit der Schlusssirene bejubelte Phoenix Hagen einen verdienten 98:82-Auswärtserfolg in Paderborn. Bärenstark dabei vor allem Marcel Keßen (23 Punkte) und Kyle Castlin, die als Duo 48,0 Prozent aller Hagener Punkte markierten. Der US-Amerikaner Castlin erreichte eine unglaubliche Quote von 90 Prozent aus dem Feld und wurde mit 24 Punkten Topscorer in einer bemerkenswerten Partie.

Ausblick
Am kommenden Sonntag, 30. Oktober 2022, steht für die Uni Baskets am 5. Spieltag der nächste Auswärtstrip an: Das Duell bei den PS Karlsruhe Lions beginnt ab 17:30 Uhr. Die Partie gegen Phoenix Hagen gibt es im kostenlosen Relive auf Sportdeutschland TV zu sehen: https://sportdeutschland.tv/uni-baskets-paderborn/proa-uni-baskets-paderborn-vs-phoenix-hagen-0

Statements zum Spiel

Steven Esterkamp (Headcoach Uni Baskets Paderborn): „Glückwunsch an Hagen erst einmal: Starke Leistung heute und verdient gewonnen. Wir selbst haben heute größtenteils ohne funktionierende Verteidigung gespielt. Das hat Hagen vor allem im 2. Viertel geschickt und gnadenlos ausgenutzt, da war unsere Defense quasi nicht vorhanden und wir haben keinen Druck auf den Ball ausgeübt. Unsere Leistung war über die gesamte Partie nicht ausreichend. Wir müssen lernen, unser Spiel besser zu kontrollieren. Zwar gab es einige positive Momente in der Offensive, aber insgesamt müssen wir aggressiver sein, mehr attackieren und einfach besser spielen. Wir agieren immer schnell und bei diesem Stil müssen wir 40 Minuten lang fokussiert bleiben, sonst macht sich das in vielen Ballverlusten bemerkbar, wie wir sie uns heute eingefangen haben. Aber: In den nächsten Begegnungen müssen wir den Kopf hoch halten und mehr Selbstbewusstsein zeigen. Die Jungs können das definitiv besser, sie müssen lernen, an sich zu glauben – auch und gerade in Spielphasen, in denen es mal nicht so gut läuft.“

Chris Harris (Headcoach Phoenix Hagen): „Vorweg: Kompliment an Paderborn, die Atmosphäre war wieder einmal absolut großartig und derbywürdig. Wir wussten, wie schwer es ist, hier in Paderborn zu gewinnen. Und unsere Jungs waren heute einfach mental und physisch bereit dafür, die Extrameter zu gehen, die sie brauchten. Wir hatten eine tolle Phase im zweiten Viertel: Da sind wir Paderborn weggelaufen und haben es dann sehr gut verstanden, das Polster in der zweiten Hälfte zu verwalten. Paderborn hat im zweiten Viertel für ein paar Minuten einfach die Konzentration verloren und das war entscheidend in dieser Partie.“

Samstag, 22. Oktober 2022 – 19:30 Uhr – BARMER 2. Basketball Bundesliga – Saison 2022/23 – 4. Spieltag – Uni Baskets Paderborn vs. Phoenix Hagen – Statistik

Ergebnis: 82:98 (18:22, 19:33, 21:17, 24:26)

Paderborn: Anthony (21pt, 7as, 3rb, 3st), Fleming (18pt, 1as, 3rb, 2st), Linßen (13pt, 3as, 3rb, 1st, 3bl), Lagerpusch (11pt, 1as, 3rb, 1st), Drews (9pt, 3as, 3rb, 1st), Kayser (6pt, 3as, 5rb), Marty-Decker (4pt, 2as, 1rb), Anderson (2as, 4rb, 2st), Konradt (1as), Jocelyn (3rb), Großmann

Hagen: Castlin (24pt, 1as, 3rb, 1st), Keßen (23pt, 2as, 5rb, 1st), Mann (14pt, 4as, 3rb, 1st), Uhlemann (12pt, 2rb, 1bl), Murphy (8pt, 8as, 2rb, 5st), Krause (8pt, 1as), Omuvwie (4pt, 2rb), Kraushaar (3pt, 6as, 3rb, 1st), Bank (2pt, 2as, 2rb, 1st), Cikara, Vaara

Zuschauer: 1.571 im Sportzentrum Maspernplatz

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