Was für ein Krimi in Erfurt: Paderborn fightet sich mit Leidenschaft und mit 84:82 (40:46) ins Playoff-Viertelfinale

Das Game 2 der Playoffserie zwischen Paderborn und Erfurt war nichts für schwache Nerven: Die Gartenzaun24 Baskets Paderborn besiegten am vergangenen Freitag nicht nur die CATL Basketball Löwen Erfurt mit 84:82 (40:46), sondern auch den seit Vereinsbeginn bestehenden Auswärtsfluch. Denn noch nie konnte ein Paderborner Team auf fremdem Parkett ein Playoffspiel für sich entscheiden. Die Jungs um Head Coach Milos Stankovic machten es in der Riethsporthalle nun besser – und ließen sich in einer bis zur letzten Sekunde unglaublich spannenden Partie auch von personellen Problemen, einem schlechten Start und einem zwischenzeitlich deutlichen Rückstand nicht aus der Ruhe bringen. Wie schon in der ersten Partie der Serie bewiesen sie in der Crunchtime echten Team- und Kampfgeist, unbändigen Willen und sicherten sich so den verdienten vorzeitigen Einzug ins Viertelfinale. Dort wartet auf die Paderborn Baskets jetzt das Team von LOK Bernau, das ebenfalls in nur zwei Begegnungen die Rheinstars Köln ausschalten konnte.

 

Boxscore + Team Stats CATL Basketball Löwen Erfurt vs. Gartenzaun24 Baskets Paderborn

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Spielverlauf

Viertel 1 (24:16) | Viertel 2 (22:24)

Paderborn trat ohne die angeschlagenen Lars Lagerpusch und Tine Kotnik an, Erfurt musste mit Noah Kamdem und Lenni Kunzewitsch ebenfalls auf zwei ‚Big Men‘ verzichten. Die Partie selbst entwickelte sich wie eine Blaupause des ersten Spiels der Serie: Hoher Einsatz, Intensität und typischer Playoff-Charakter auf beiden Seiten. Paderborn mit schlechtem Start, nervösen Aktionen und nicht konsequent genug in der Defense – Dinge, die Erfurt vor eigenem Publikum nutzte und das erste Viertel so mit 24:16 für sich entschied.

Im zweiten Viertel bauten die Gastgeber den Vorsprung sogar bis auf 40:28 (17.) aus, bevor die Paderborn Baskets sich auf ihre Qualitäten besannen und sich mit Leidenschaft in die Partie zurückkämpften. Nun agierten sie griffiger in der Defense, trafen hochprozentiger auch aus der Distanz und konnten den Rückstand bis zur Pause Punkt für Punkt auf 40:46 verkürzen.

Viertel 3 (16:21) | Viertel 4 (20:23)

Nach der Pause wurde es richtig spannend – und am Ende dann auch historisch: Paderborn spielte ein gutes drittes Viertel und lag nach 30 Minuten nur noch knapp mit 61:62 zurück. Alles wieder offen, Zeit für einen weiteren Playoff-Heartstopper: In den finalen zehn Minuten wechselte die Führung mehrfach. Die ebenfalls tapfer fightenden Erfurter lagen fünf Minuten vor dem Ende 74:70 (35.) vorn, Paderborn blieb jedoch dran, wollte den Sieg unbedingt und ließ sich darin auch nicht von strittigen Schiedsrichtentscheidungen beirren. Eine Minute vor Schluss leuchtete ein 77:77 (39.) auf der Anzeigetafel – spannender hätte man das Drehbuch für diese Partie nicht schreiben können. Mit purem Willen brachten die Baskets dann den historischen Sieg unter den Anfeuerungen der zahlreich mitgereisten Fans ins Ziel: Neil Masnic per Dunk zum 79:77, Kevin Hunt Jr. und Justin Andrew mit fünf nervenstark versenkten von sechs Freiwürfen in den hochdramatischen Schlusssekunden – danach gab es bei Paderborn nur noch Jubel und grenzenlose Erleichterung über den 84:82-Erfolg. Der erste Playoff-Auswärtssieg und das erste erfolgreiche Überstehen der ersten Playoff-Runde in der Vereinsgeschichte. Was für ein Abend!

Für Paderborn punkteten Kevin Hunt Jr. (24), Jannis Sonnefeld (22), Neil Masnic (13) und Dominick von Waaden (11) am besten. Erfurt hatte in Musa Abra (24), Paul Abrecht (13), Léonar Fliege (12) und Tyseem Lyles (11) seine treffsichersten Akteure.

 

Statements zum Spiel

Milos Stankovic (Head Coach Gartenzaun24 Baskets Paderborn): „Ich bin stolz auf mein Team! Wir haben uns heute von den personellen Problemen, einem schlechten Start und einem zwischenzeitlichen deutlichen Rückstand nicht aus der Ruhe bringen lassen. Die Jungs sind nicht in Panik verfallen und haben sich aus dem Loch bravourös wieder herausgekämpft. Dieser Sieg war eine echte Teamleistung! Wir haben nach der Pause in fremder Halle nur noch 36 Punkte zugelassen, zudem haben wir die Löwen zu insgesamt 15 Ballverlusten gezwungen. Was mir nicht immer gefallen hat, war das Verteidigen von Eins-gegen-Eins-Situationen. Und wir haben Erfurt in den ersten beiden Vierteln zu viele Fast-Break-Punkte erlaubt. Dies müssen wir gegen unseren Viertelfinalgegner Lok Bernau unbedingt abstellen.“

Florian Gut (Head Coach CATL Basketball Löwen Erfurt): „Zwar haben wir mit dem Einzug in die Playoffs unser Saisonziel erreicht, ich bedauere jedoch sehr, dass wir einzelne positive Entwicklungen nicht konsequenter verfolgt haben und aus meiner Sicht unser Potential nicht vollständig genutzt haben. Erfreulich ist sicherlich, dass es uns gelungen ist, die Jugendlichen aus unserem Nachwuchsprogramm so gut zu integrieren. Darauf werden wir im kommenden Jahr noch viel mehr setzen.“

Ausblick

Die Gartenzaun24 Baskets Paderborn bestreiten am kommenden Mittwoch, 30. April 2025, das erste Spiel der Playoff-Viertelfinalserie gegen LOK Bernau. Um 19:30 Uhr beginnt die Partie in der Maspernhalle Paderborn.

Freitag, 25. April 2025 – 18:30 Uhr – Pro B BARMER 2. Basketball Bundesliga – Saison 2024/25 – Playoff Spieltag 2 – CATL Basketball Löwen Erfurt vs. Gartenzaun24 Baskets Paderborn – Statistik

Ergebnis: 82:84 (24:16 | 22:24 | 16:21 | 20:23)

Zuschauer: 1.200 in der Riethsporthalle, Erfurt

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