Bittere Niederlage für die Uni Baskets Paderborn vor eigenem Publikum: Nach einer schwachen ersten Hälfte verloren sie am 27. Spieltag der Barmer 2. Basketballbun-desliga trotz toller Aufholjagd mit 81:85 (31:45) gegen die PS Karlsruhe Lions. 951 Zuschauer sahen dabei zwei höchst unterschiedliche Gesichter des Teams von Headcoach Steven Esterkamp: In den ersten 20 Minuten klappte in allen Bereichen nicht wirklich viel, bis zu 22 Punkte betrug zwischenzeitlich der Vorsprung der Gäste aus Karlsruhe. Die Lions mussten dabei gar keine überragende Leistung zeigen, Paderborn stand sich mit vielen Fehlern selbst im Weg und machte es Karlsruhe sehr einfach. Ganz anders das Auftreten der Baskets nach der Pause: Paderborn zeigte von Beginn an ein völlig anderes Gesicht und startete mit Unterstützung der Fans eine tolle Aufholjagd, die fast noch zum Sieg gereicht hätte. Beim Stand von 81:81 ging es eine Minute vor Schluss in die absolute Crunchtime. Und in der sorgten eine unglücklich gespielte Offensivaktion der Baskets und zwei unverständliche Foulentscheidungen des Schiedsrichterteams am Ende für die bittere Niederlage der Gast-geber. Die Baskets liegen nach der verlorenen Partie zwar auf Rang 9 in der Tabelle, bleiben aber weiterhin auf Tuchfühlung zu den begehrten Playoffrängen.
Fakten
- Würfe: Paderborn 29/71 (41%) – Karlsruhe 33/67 (49%)
- Dreier: Paderborn 11/32 (34%) – Karlsruhe 2/17 (12%)
- Freiwürfe: Paderborn 12/24 (50%) – Karlsruhe 17/21 (81%)
- Rebounds: Paderborn 38- Karlsruhe 42
- Assists: Paderborn 21 – Karlsruhe 14
- Ballverluste: Paderborn 11 – Karlsruhe 15
- Steals: Paderborn 8 – Karlsruhe 8
1. Viertel (16:26)
Die Uni Baskets Paderborn starteten vor eigenem Publikum ordentlich, mit hohem Tempo und konzentrierter Defense in die Partie und führten nach fünfeinhalb Minuten mit 13:8. Dann aber riss der Faden komplett und die Gäste zogen das Momentum an sich: Karlsruhe legte, angeführt von Stanley Whittaker, einen 14:0-Lauf auf das Parkett. Die Gäste profitierten von den Fehlern der Hausherren und kamen in der Zone immer wieder zu einfachen, erfolgreichen Versuchen. Die Folge: Ein 16:26-Rückstand für die Baskets nach den ersten zehn Spielminuten.
2. Viertel (15:19)
Im zweiten Viertel setzte sich der Fehlstart der Gastgeber fort. Paderborn spielte zu statisch, kam nicht in ein effektives Verteidigungsspiel und zeigte zusätzlich eine erhebliche Abschlussschwäche. Die Gäste sagten „Danke!“ und zogen über Whittaker, Zylka und Pluskota bis auf 22 Punkte davon (20:42/16.). Und das, obwohl sie bis dato so gut wie nichts von außen trafen – das war zu diesem Zeitpunkt der Partie gegen indisponierte Paderborner aber auch gar nicht nötig. Nach einer Auszeit durch Headcoach Esterkamp rissen sich die Baskets etwas zusammen und kamen bis zur Halbzeit wieder ein wenig heran. Ein 11:3-Lauf der Paderborner gestaltete den Zwischenstand zur Pause etwas freundlicher: Dennoch lagen die Gastgeber nach 20 Minuten mit 31:45 zurück.
3. Viertel (28:19)
Direkt mit Beginn der zweiten Hälfte nahm das Spiel eine komplett andere Wendung, denn Paderborn zeigte jetzt, warum sie sich in dieser Saison Playoff-Hoffnungen machen: Energiegeladen und fokussiert starteten die Baskets eine erfolgreiche Aufholjagd, trafen wieder aus der Distanz, standen sicher in der Verteidigung, spielten schnell, entschlossen und aggressiv. Karlsruhe geriet zunehmend in Schwierigkeiten – und Paderborn punktete, angefeuert von Morgenluft witternden Fans. In der 26. Minute war der Rückstand seit langem wieder nur noch einstellig, zwei Dreier innerhalb 13 Sekunden brachten die Baskets bis auf sieben Punkte heran. Das Momentum war komplett in Richtung der Gastgeber gekippt, vor dem Schlussviertel lag Paderborn nur noch mit 59:64 hinten.
4. Viertel (22:21)
Paderborn war jetzt dran, machte weiter Druck und ließ nicht mehr locker: Nach weiteren spannenden achteinhalb Minuten kam es nach einem Dreier von Barnes zum 79:79-Ausgleich zum ultimativen Showdown – 97 Sekunden vor dem Ende. Die Entscheidung fiel dann durch einen nicht clever ausgespielten Angriff der Gastgeber und zwei sehr fragwürdige Foulentscheidungen des Schiedsrichterteams zugunsten der Lions, die die geschenkten Freiwürfe sicher verwandelten. Die Uni Baskets schafften es nicht mehr, das Spiel noch einmal zu drehen und verloren am Ende knapp mit 81:85 – eine bittere Niederlage.
Beste Punktelieferanten auf Seiten der Gastgeber: Chavares „Chip“ Flanigan (20), Jordan Barnes (17) und Jackson Trapp (14). Karlsruhe hatte in Topscorer Stanley Whittaker (27), Ferdinand Zylka (22), Maurice Pluskota (16) und TreVion Crews (10pt) seine punktestärksten Akteure.
Statement zum Spiel
Steven Esterkamp (Headcoach Uni Baskets Paderborn): „In der ersten Halbzeit fehlte es uns an Disziplin und Konzentration, das war der Grund für den verkorksten Start. Unsere gesamte Spielbewegung war sehr schlecht, wir haben keinen Druck auf Ball und Gegner ausgeübt, im 1 gegen 1 fehlte die Durchschlagskraft. Wir sind dann sehr gut zurückgekommen in der zweiten Hälfte, besonders im letzten Viertel. Der Speed kam zurück, die Energie war wieder da – da waren wir dann plötzlich eine andere Mannschaft und haben so gespielt, wie ich es mir vorstelle. Wir haben dann kurz vor Ende der Partie mit einer unglücklichen Offensivaktion unsere Siegchance leider nicht nutzen können. Da müssen wir einfach cleverer agieren, das nehme ich auch auf meine Kappe. Trotz der guten zweiten Hälfte ist als Fazit aber klar: Um zu gewinnen, müssen wir konstant 40 Minuten lang auf beiden Seiten konsequent liefern. Genau das müssen wir lernen.“
Samstag, 4. März 2022 – 20.00 Uhr – BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA – Saison 2021/22 – 27. Spieltag – Uni Baskets Paderborn vs. PS Karlsruhe Lions – Statistik
Ergebnis: 81:85 (16:26 | 15:19 | 28:19 | 22:21)
Paderborn: Flanigan (20pt, 7as, 5rb, 4st, 1bl), Barnes (17pt, 4as, 3rb, 1st), Trapp (14pt, 4as, 3rb, 1st), Konradt (8pt, 1as, 2rb), Greene (8pt, 5rb, 1bl), Kayser (4pt, 1rb, 1st), Buck (3pt, 3as, 3rb), Hemschemeier (3pt, 2as, 4rb), Lagerpusch (3pt, 4rb, 1bl), Großmann (1pt, 1rb, 1st)
Karlsruhe: Whittaker (27pt, 5as, 4rb, 4st), Zylka (22pt, 4as, 7rb, 1st), Pluskota (16pt, 1as, 5rb, 1st, 3bl), Crews (10pt, 1as, 5rb, 1st), Schmitz (4pt), Moyer (2pt, 1as, 6rb), Freeman (2pt, 3rb), Marshall (2pt, 1as, 2rb), Behrend (1as, 5rb, 1st)
Zuschauer: 951 in der Maspernhalle