Gebrauchter Abend in Paderborn: Schwache Uni Baskets kassieren enttäuschende 63:68 (36:28)-Heimniederlage gegen Dresden Titans

Eins muss man den Uni Baskets Paderborn im bisherigen Saisonverlauf lassen: Für Überraschungen sind sie immer gut, besonders vor eigenem Publikum. Am 10. Spieltag der Barmer 2. Basketballbundesliga wartete allerdings keine gute auf die am Ende enttäuschten 1.511 Fans in der Maspernhalle Paderborn: Nach einer schwachen zweiten Hälfte kassierten die Gastgeber eine bittere, unnötige 63:68 (36:28)-Heimpleite gegen Aufsteiger Dresden Titans, die ihrerseits selbst keine Glanzleistung aufs Parkett legten. Aufgrund der Niederlage rutscht Paderborn zunächst aus den Playoffrängen und belegt in der aktuellen Tabelle den 9. Rang.

Fakten

  • Würfe: Baskets 24/65 (37%) – Titans 24/59 (41%)
  • Dreier: Baskets 7/26 (27%) – Titans 10/27 (37%)
  • Freiwürfe: Baskets 8/8 (100%) – Titans 10/11 (91%)
  • Rebounds: Baskets 45 – Titans 32
  • Assists: Baskets 18 – Titans 15
  • Blocks: Baskets 5 – Titans 3
  • Ballverluste: Baskets 17 – Titans 16
  • Steals: Baskets 7 – Titans 6

 

Viertel 1 (20:12) | Viertel 2 (16:16)

Nach zwei Siegen in Folge wollten die Uni Baskets Paderborn beweisen, dass sie Konstanz in ihr Spiel gebracht haben. Zu Beginn der Partie gegen Aufsteiger Dresden Titans, die ohne den verletzten Georg Voigtmann antraten, gelang ihnen dies auch durchaus: In einem keinesfalls überragenden, aber solide gespielten Eingangsviertel ließ Paderborn in den ersten viereinhalb Minuten mit kontrollierter Defense keinen Punkt zu, in der Offensive sorgte Marten Linßen zunächst im Alleingang für eine 6:0-Führung. Dann verloren die Baskets den Faden, Dresden nutzte dies für einen schnellen 10:0-Lauf. Auszeit Steven Esterkamp – zu rechten Zeit. Die Baskets fanden wieder ins Spiel und legten ihrerseits nach einem 13:12-Zwischenstand einen 9:0-Lauf hin, der ihnen nach zehn Spielminuten eine passable 22:12-Führung einbrachte.

Das zweite Viertel verlief ausgeglichen und unspektakulär auf eher niedrigem Niveau, besonders was die Offensivleistungen beider Teams betraf: Paderborn profitierte weiterhin von wilden Würfen und Aktionen der Titans und schnappte sich einen Großteil der Rebounds – ein Einsatz, den sie jedoch zu häufig unkonzentriert und unfokussiert nicht in Punkte umwandeln konnten. Da Dresden an diesem Abend allerdings ebenfalls mit Zielproblemen zu kämpfen hatte, konnten die Baskets in einem Highlight-armen Spiel zumindest eine 36:28-Führung mit in die Pause nehmen.

Viertel 3 (12:23) | Viertel 4 (15:17)

Nach der Pause verschlechterte sich die Performance der Uni Baskets kontinuierlich. Die Angriffseffektivität sank rapide, Fehlwürfe wechselten sich ab mit Fehlpässen. Dresden nahm dieses unerwartete vorzeitige Weihnachtsgeschenk dankbar an, pirschte sich Punkt um Punkt heran und ging nach zwei erfolgreichen Dreipunktewürfen durch Graham und Kirchner mit 44:41 in Führung (26.). Nun entwickelte sich ein echter Krimi, allerdings auf spielerisch mäßigem Niveau. Paderborn stellte die Defense um, Point Guard Buzz Anthony, der in dieser Partie eine eher unglückliche Figur abgab,  glich aus der Distanz zum 48:48 aus. Ende des dritten Viertels? Nein: Schmikale traf für Dresden wenige Sekunden vor dem finalen Viertel ebenfalls per Dreier mitten ins Herz der Paderborner – 48:51 aus Baskets-Sicht.

Im Schlussviertel wurde es auf beiden Seiten hektisch. Eine hohe Fehlerquote blieb charakteristisch auf Seiten der Baskets, wohingegen die Titans plötzlich entdeckten, wie man Dreier verwandelt. Paderborn schaffte es dennoch mühsam, die Partie weiter ausgeglichen zu gestalten: Marcus Anderson stellte drei Minuten vor Schluss auf 63:61 für die Gastgeber, Tanner Graham glich für Dresden aus zum 63:63. Sebastian Heck holte via Korbleger und And-One mit 66:63 die Führung für Dresden zurück. Dann wurde es dramatisch: Genau 22.6 Sekunden vor Ende der Partie waren die Baskets im Ballbesitz und hatten die Möglichkeit, noch den Ausgleich zu erzielen. Doch Anderson behielt beim Einwurf den Ball zu lang in der Hand – Ballbesitz Dresden, Auszeit Paderborn. Konsternierte Stille in der ganzen Halle, lediglich die mitgereisten wenigen Dresden-Anhänger konnten ihr Glück kaum fassen. Wendler machte im folgenden Angriff den Sack zu für die Gäste, die mit 68:63 beide Punkte mit nach Dresden nahmen. Ein verschenktes Spiel aus Sicht der Paderborner. In der Enttäuschung über den Ausgang der Partie ging bei den Baskets ein bisschen die Topeistung von Marten Linßen unter, der mit 12 Punkten und 19 Rebounds sein erstes Double-Double der Saison erzielte.

Ausblick

Für die Uni Baskets stehen nun zwei Auswärtsbegegnungen in Folge auf dem Programm: Am kommenden Sonntag, 11. Dezember 2022, gastieren sie beim punktgleichen Nürnberg Falcons BC. Knapp eine Woche später, am 17. Dezember 2022, steigt die Begegnung beim starken BBL-Absteiger JobStairs Giessen 46ers. Am Donnerstag, 22. Dezember 2022, spielt Paderborn zum letzten Mal in diesem Jahr vor eigenem Publikum: Zum traditionsreichen „Homecoming Game“ vor Weihnachten reisen die Artland Dragons an. Die Partie gegen die Dresden Titans gibt es im kostenlosen Relive auf Sportdeutschland TV zu sehen: https://sportdeutschland.tv/uni-baskets-paderborn/proa-uni-baskets-paderborn-vs-dresden-titans

 

Statements zum Spiel

Steven Esterkamp (Headcoach Uni Baskets Paderborn): „Wir haben keine nötige Intensität auf das Parkett gebracht, im gesamten Spiel nicht. Wir haben nie richtig ins Spiel gefunden, einfach nicht das gemacht, was wir uns vorgenommen hatten, und insgesamt viel zu langsam gespielt. Vor allem in der Offensive konnte ich weder ausreichende Ball- noch Spielerbewegungen erkennen. Aber ohne die nötige Dynamik und Energie wird es für uns schwer. Wir sind ein Team, das ohne Intensität nicht wirklich eine Chance hat. Das wissen wir, das weiß auch das Publikum, bei dem wir uns heute entschuldigen müssen. Diese Niederlage tut uns richtig weh und ich erwarte von meinem Team, dass es die angesprochenen in den nächsten Partien besser macht.“

Samstag, 03. Dezember 2022  |  19:30 Uhr  |  BARMER 2. Basketball Bundesliga  |  Saison 2022/23  |  10. Spieltag  |  Uni Baskets Paderborn vs. Dresden Titans  |  Statistik

 Ergebnis: 63:68 (20:12 | 16:16 | 12:23 | 15:17)

Kompletter Boxscore: https://live.2basketballbundesliga.de/g/109046?s=boxscore

Zuschauer: 1.511 in der Maspernhalle Paderborn

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