Drei Siege in Folge: Ein Novum für die Uni Baskets Paderborn in der laufenden Saison 2022/23 der Barmer 2. Basketballbundesliga ProA. Am 14. Spieltag sicherten sich die Ostwestfalen mit einem 96:87 (49:35) bei den Eisbären Bremerhaven den mittlerweile fünften Auswärtserfolg. Dabei agierten die Jungs um Headcoach Steven Esterkamp zeitweise abgeklärt und souverän wie ein echter Playoff-Kandidat und ließen sich nach starker erster Hälfte auch von einem schwachen dritten Viertel nicht aus dem Konzept bringen. Mannschaftlich ausgeglichen, mit intelligentem Teamplay, effektiver Defense und durchsetzungsstarker Offensive bestätigte Paderborn im letzten Spiel des Jahres den seit einigen Wochen anhaltenden Aufwärtstrend. In der Tabelle befinden sich die Uni Baskets mittlerweile auf Rang 5 – mittendrin im Rennen um die begehrten Endrundenplätze.
Fakten
- Würfe: Eisbären 27/62 (44%) – Uni Baskets 33/63 (52%)
- Dreier: Eisbären 12/34 (35%) – Uni Baskets 9/21 (43%)
- Freiwürfe: Eisbären 21/30 (70%) – Uni Baskets 21/26 (81%)
- Rebounds: Eisbären 29 – Uni Baskets 35
- Assists: Eisbären 22 – Uni Baskets 27
- Blocks: Eisbären 2 – Uni Baskets 3
- Ballverluste: Eisbären 11 – Uni Baskets 14
- Steals: Eisbären 7 – Uni Baskets 7
Viertel 1 (16:20)
Vor 1.444 Zuschauern in der Stadthalle Bremerhaven starteten die Hausherren mit viel Energie und präsentierten sich zunächst auch treffsicherer mit ordentlichem Zug zum Korb. Paderborn tat sich zu Beginn eher schwer: symptomatisch die Auswechslung des bereits nach vier Minuten mit zwei Fouls belasteten Point Guards Buzz Anthony, der anschließend den Rest der ersten Hälfte vorsichtshalber von der Bank aus verfolgte. Die Eisbären führten nach 5 Minuten und 36 Sekunden mit 16:11 – und hörten dann einfach auf zu treffen: Paderborn schaltete defensiv einen Gang höher und kämpfte sich Punkt um Punkt heran. Stark in dieser Phase besonders Marten Linßen und James Fleming, die gemeinsam mit einem 9:0-Lauf ihr Team bis zur Viertelpause mit 20:16 in Führung brachten.
Viertel 2 (19:29)
Die Baskets legten jetzt offensiv und auch defensiv mit einem starken zweiten Spielabschnitt nach. Bremerhaven schaffte es trotz drei getroffener Dreier von Matt Frierson in Folge nicht, den Rückstand aufzuholen, im Gegenteil: Manch gute Aktion wurde einfach nicht in Punkte verwandelt – nach vier aufeinanderfolgenden offensiven Rebounds den Korb dennoch nicht zu treffen, sorgte für Frust auf den Rängen. Anders die Baskets, die in dieser Phase beinahe jeden Angriff erfolgreich abschlossen: Lars Lagerpusch, Marcus Anderson und weiterhin Marten Linßen hießen die Protagonisten der zweiten zehn Spielminuten. Richtig bitter für Bremerhaven wurde es direkt mit der Pausensirene, als Anderson per „Buzzer-Beater“-Dreier die 49:35-Halbzeitführung für Paderborn markierte.
Viertel 3 (27:17)
Umgekehrte Vorzeichen nach der Pause: Die Eisbären zeigten sich kämpferisch und engagiert, mit großem Willen zur Aufholjagd. Auch das Publikum wurde wieder wach und trieb das Team nach vorne. Angeführt von Jarelle Reischel, mit 21 Punkten am Ende Topscorer der Partie, zeigten sie ihre stärkste Phase in der Begegnung und spielten sich Punkt für Punkt heran. Paderborn hielt so gut es ging dagegen und kämpfte ebenfalls aufopferungsvoll, leistete sich aber einige Fehler zu viel. Folgerichtig betrug der Gästevorsprung vor dem finalen Viertel nur noch vier Punkte (66:62).
Viertel 4 (25:30)
In einem punktereichen Schlussabschnitt wurde es zunächst noch einmal richtig spannend, denn Bremerhaven kämpfte sich weiter heran, nach einem umstrittenen unsportlichen Foul gegen Paderborns Youngster Nicolas Marty-Decker sogar bis auf 74:75. Noch sieben Minuten zu spielen, Begeisterung auf den Rängen, Auszeit Paderborn. Und danach zeigten die Baskets die ganze Klasse und Entwicklung, die sie in den vergangenen Wochen genommen haben: Das junge Team blieb cool und fokussiert, hielt sich an seinen Gameplan, agierte ohne Hektik und traf endlich auch wieder in die Reuse des Gegners. Der aufs Parkett zurückgekehrte Buzz Anthony markierte per Dreier und zwei Freiwürfen fünf Zähler in Serie und legte anschließend per sehenswertem Behind-The-Back Assist Aaron Kayser zum 82:75 auf. Fleming erhöhte für Paderborn auf 84:75. Mit diesem 9:1-Lauf war das Momentum der Gastgeber, die in den letzten Minuten der Partie selbst einfach zu viele Chancen liegen ließen, endgültig gebrochen. Paderborn und rund 50 mitgereiste Fans bejubelten am Ende einen verdienten 96:87-Auswärtssieg.
Aufschlussreiche Statistiken der Partie: Alle eingesetzten Akteure punkteten, fünf von ihnen zweistellig mit Kapitän Lars Lagerpusch (16 Punkte) als bester Scorer. Buzz Anthony (10 Punkte) und Marcus Anderson (14 Punkte) mit je neun Assists, Marten Linßen (14 Punkte) erneut mit starker Performance, ebenso wie Travis Jocelyn (15 Punkte, davon drei erfolgreiche Distanzwürfe). Mit Nicolas Marty-Decker stand der mit 17 Jahren jüngste Paderborner am längsten (26:19 Min.) auf dem Parkett.
Ausblick
Die Uni Baskets Paderborn können zum Jahresbeginn ihre bisher sehr ansehnliche Auswärtsbilanz weiter verbessern und die laufende Siegesserie ausbauen: Am kommenden Mittwoch, 4. Januar 2023, gastieren sie um 19:30 Uhr beim Aufsteiger ART Giants Düsseldorf. Nur drei Tage später geht es vor den eigenen Fans weiter: Am 7. Januar 2023 empfangen die Ostwestfalen in der heimischen Maspernhalle den VfL SparkassenStars Bochum. Den Auswärtssieg bei den Eisbären Bremerhaven gibt es im kostenlosen Relive auf Sportdeutschland TV zu sehen: https://sportdeutschland.tv/eisbaerenbremerhaven/proa-eisbaeren-bremerhaven-vs-uni-baskets-paderborn-0
Statements zum Spiel
Steven Esterkamp (Headcoach Uni Baskets Paderborn): „Wir haben uns in den letzten drei, vier Partien als Team sehr gut entwickelt. Für uns ist es niemals einfach, zu gewinnen, auch heute nicht. Bremerhaven hat eine sehr gute Offense und deswegen mussten wir einen starken Fokus auf unsere Verteidigung legen. Die war heute letztendlich auch gut genug, aber wir können meiner Meinung nach defensiv noch besser spielen. Wir hatten heute ein bisschen Glück und vor allem unsere Offense und die ganze Ballbewegung war sehr gut bei uns. Unsere jungen Spieler haben sich auch von einem schlechten dritten Viertel nicht irritieren lassen und im Schlussabschnitt weiter Vertrauen in sich und ihre Fähigkeiten bewiesen. Ich bin glücklich über den verdienten Sieg und stolz auf meine Mannschaft und ihre Entwicklung in den vergangenen Wochen.“
Steven Key (Headcoach Eisbären Bremerhaven): „Heute hat man gesehen, wie gut Paderborn zusammenspielt und warum sie als Assistgeber auf Platz 2 der Liga stehen. Wir waren vorbereitet, und haben es dennoch nicht geschafft, deren Spieler Anthony und Anderson auf weniger Assists zu halten. Unsere Schwäche lag heute in zu einfachen individuellen Fehlern und in der Pick & Roll Defense. In der entscheidenden Phase produzierten wir zu viele einfache Turnover, um heute zu gewinnen. Seit den letzten Spielen haben sich unsere Comeback-Qualitäten zwar stetig verbessert, wir müssen aber weiter daran arbeiten, auch enge Spiele zu gewinnen.“
Donnerstag, 29. Dezember 2022 – 19:30 Uhr – BARMER 2. Basketball Bundesliga – Saison 2022/23 -14. Spieltag – Eisbären Bremerhaven vs. Uni Baskets Paderborn – Statistik
Ergebnis: 87:96 (16:20 | 19:29 | 27:17 | 25:30)
Kompletter Boxscore: https://live.2basketballbundesliga.de/g/109080?s=boxscore
Zuschauer: 1.444 in der Stadthalle Bremerhaven