Packendes Westfalenderby: Uni Baskets Paderborn unterliegen Phoenix Hagen zuhause knapp nach Overtime

Das Handicap von fünf verletzten Spielern war dann doch nicht komplett zu kompensieren: Die Uni Baskets Paderborn verloren in der heimischen Maspernhalle nach großem Kampf ein jederzeit packendes Westfalenderby gegen Phoenix Hagen nach Overtime mit 88:90 (81:81, 42:43). Den Gästen gelang mit diesem Ergebnis am 28. Spieltag der Barmer 2. Basketballbundesliga der erste Auswärtssieg der Saison.

Ivan Buntic (Innenband), Demetrius Ward (Daumenbruch), Grant Benzinger, Peter Hemschemeier (beide umgeknickt) und Robert Drijencic: Auf gleich fünf Akteure, die alle bis zum Saisonende ausfallen werden, mussten die Uni Baskets Paderborn im Westfalenderby gegen den alten Rivalen Phoenix Hagen verzichten. Dennoch legten sie gegen gut aufgelegte Gäste eine starke kämpferische Leistung auf das Heimparkett der Maspernhalle, die am Ende leider nicht belohnt wurde: Hagen zeigte sich in der Overtime nervlich etwas stärker und sicherte sich die beiden Punkte nach einem packenden, stets ausgeglichenen Duell, in dem sich beide Teams nichts schenkten.

Paderborns Headcoach Steven Esterkamp zog am Ende der Partie ein positives Fazit, auch wenn ihm die Enttäuschung über die Niederlage anzumerken war: „Die Mannschaft hat 45 Minuten gekämpft und als Team zusammengespielt. Das war gut. Die entscheidenden Fehler haben wir am Ende in der Defense gemacht: Da haben wir leider einfach die Rebounds nicht geholt.“

Im Westfalenderby entwickelte sich von Beginn an ein vollkommen ausgeglichenes, schnelles Spiel. Beide Teams ließen den Gegner in den ersten beiden Vierteln nie weiter als ein paar Punkte davonziehen und die Führung wechselte ständig. Paderborn fand im Vergleich zur letzten Partie in Heidelberg die Treffsicherheit von außen wieder, stand konzentriert in der Defensive und holte sich viele Rebounds, leistete sich aber bis zur Pause auch neun Turnover. Hagen nutzte ebenfalls die sich bietenden Chancen, hielt dem offenen Schlagabtausch stand und ging mit einer hauchdünnen 43:42-Führung in die Halbzeit. Bis zu diesem Zeitpunkt setzten auf Paderborner Seite der an diesem Abend stark aufspielende Drew Cushingberry und Daniel Mixich die größten Akzente, bei Phoenix überzeugte vor allem Jannik Lodders.

Nach der Pause wurde es noch spannender: Paderborn setzte sich, angeführt vom immer stärker werdenden Cushingberry, über die Zwischenresultate von 58:52 und 60:54 auf 72:65 (33.) ab. Hagen zeigte anschließend unbedingten Willen und kämpfte sich wieder heran, wobei im Schlussabschnitt der Partie besonders Jermaine Bishop regelrecht aufdrehte. Paderborn leistete sich drei unglückliche Offensivaktionen hintereinander, und plötzlich führte Phoenix zwei Minuten vor dem Ende mit 77:76. Was dann folgte, war nichts für schwache Nerven – Badu Buck verwandelt eiskalt zwei Freiwürfe für die Baskets und brachte sein Team 79:78 in Führung. Jermaine Bishop punktet dreifach für die Feuervögel: 79:81 für Hagen, bei noch 3,5 zu spielenden Sekunden. Auszeit Paderborn. Deren letzte Offensivaktion wird durch Tom Alte erfolgreich abgeschlossen, die verbleibenden 1,1 Sekunden reichen – noch – nicht für den Hagener Sieg: Kyron Cartwrights finaler Wurf fällt zwar ins Netz, allerdings Sekundenbruchteile nach der Schlusssirene. Verlängerung! In der Overtime erwischte Hagen mit zwei Dreiern den besseren Start, holte die entscheidenden Rebounds und hatte seine Nerven etwas besser im Griff: 88:90 steht aus Sicht der Uni Baskets Paderborn am Ende der Partie auf der Anzeigetafel.

Vor allem zwei Spieler drückten dem jederzeit spannenden Westfalenderby ihren Stempel auf: Auf Hagener Seite war dies Jannik Lodders. Der 28-jährige Small Forward erzielte 26 Punkte und damit einen neuen Karriere-Bestwert, legte sechs Rebounds und vier Assists obendrauf und erreichte einen Effizienzwert von 37. Getoppt wurde er allerdings vom überragenden Akteur auf dem Feld: Paderborns Drew Cushingberry zeigte mit einem Double-Double seine beste Saisonleistung, war mit 31 Punkten Topscorer der Partie, gab 13 Assists, holte sieben Rebounds und erreichte einen Effizienzwert von 42.

Bei den Uni Baskets trugen sich neben Topscorer Drew Cushingberry (20 Punkte) auch Daniel Mixich (18), Barret Benson (12) und Jackson Trapp (11) zweistellig in die Punkteliste ein, bei Hagen neben Jannik Lodders (26) auch Jermaine Bishop (23) und Marcel Keßen (10).

Am kommenden Samstag, 3. April 2021, steht für Paderborn der letzte Auswärtstrip dieser Saison zu den Eisbären Bremerhaven an. Der Saisonabschluss steigt am 10. April 2021 um 19:30 Uhr gegen den Nürnberg Falcons BC. Die Partie gegen Hagen gibt es im kostenlosen Relive auf Sportdeutschland TV zu sehen: https://sportdeutschland.tv/barmer-2-basketball-bundesliga.

 

Uni Baskets Paderborn – Phoenix Hagen | Scouting

Paderborn: Cushingberry (31), Mixich (18), Benson (12), Trapp (11), Alte (8), Großmann (6), Buck (2), Döring (0), Neugebauer (0)

Hagen: Lodders (26), Bishop (23), Keßen (10), Aminu (9), Baumann (9), Ward (8), Zdravevski (3), Cartwright (2)

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