Der Halbfinaltraum lebt weiter: Uni Baskets Paderborn gleichen Playoffserie gegen Medipolis SC Jena mit hochverdientem 100:84 (56:40) vor eigenem Publikum zum 1:1 aus

Alles wieder offen: Das war pure Euphorie, die nach dem ersten Playoffspiel seit einer ganzen Dekade im Rund der Paderborn „Maspernhölle“ herrschte. Vor 1.501 restlos begeisterten Fans zeigten die Uni Baskets Paderborn eine in allen Belangen überzeugende Leistung und schlugen die Gäste vom Medipolis SC Jena auch in dieser Höhe verdient mit 100:84 (56:40). Die Best-of-Five-Serie im Viertelfinale der Playoffs 2022 der Barmer 2. Basketballbundesliga glichen die Schützlinge von Headcoach Steven Esterkamp damit zum 1:1 aus. Anders als noch im Auftaktmatch zwei Tage zuvor in Jena agierten die Baskets von Beginn an hochdominant und fokussiert, mit einer starken Verteidigung und einer Offensive, der in manchen Phasen der Partie beinahe alles gelang – eine Dreierquote von 63% (12/19) sagt in dieser Hinsicht einiges. Paderborn erspielte schnell eine zweistellige Führung, die sie bravourös ins Ziel brachten. Lediglich im dritten Viertel zeigten die Baskets einige Unsicherheiten und ermöglichten Jena, etwas heranzukommen. Zeit für eine Atempause bleibt beiden Teams nach zwei kraftraubenden Spielen kaum: Die Serie wechselt nach nur drei Tagen wieder zurück nach Jena in die Sparkassen-Arena. Dort steigt das dritte Duell am kommenden Mittwoch, 27. April 2022, um 19:30 Uhr.

Fakten

  • Würfe: Paderborn 36/61 (59%) – Jena 32/72 (44%)
  • Dreier: Paderborn 12/19 (63%) – Jena 10/29 (34%)
  • Freiwürfe: Paderborn 16/18 (89%) – Jena 10/20 (50%)
  • Rebounds: Paderborn 35- Jena 36
  • Assists: Paderborn 26 – Jena 19
  • Ballverluste: Paderborn 10 – Jena 7
  • Steals: Paderborn 4 – Jena 6

1. Viertel (29:18)
Die ersten Punkte in der Partie erzielten die Gäste. Dann begann der dominante Auftritt der Uni Baskets: Im ersten Playoff-Heimspiel seit zehn Jahren übernahmen sie sofort die Initiative, verteidigten konsequent und zeigten sich von Beginn an treffsicher. Jena kam überhaupt nicht in den Rhythmus, traf weitaus weniger Würfe und fand keine Mittel gegen stark aufspielende Paderborner, die nach zehn Minuten bereits mit 29:18 in Führung lagen.

2. Viertel (27:22)
Paderborn drückte auch im zweiten Abschnitt weiter aufs Gas, spielte temporeich und variabel, bewegte sich gut und zeigte sich im Vergleich zur ersten Partie weiterhin stark verbessert in der Defense und in der Reboundarbeit. Angetrieben von den Fans und einer überdurchschnittlichen Dreierquote bauten die Baskets ihren Vorsprung konsequent weiter aus. Gerade diese ansatzlosen Nadelstiche aus der Distanz vereitelten immer wieder Jenas Bemühungen, zurück ins Spiel zu finden. Paderborns Kapitän setzte mit einem Distanzwurf „vom Parkplatz“ den Schlusspunkt unter eine überzeugende erste Hälfte der Gastgeber, die zur Pausensirene 56:40 vorn lagen.

3. Viertel (22:28)
Nach dem Seitenwechsel zunächst das gleiche Bild wie in den ersten 20 Minuten: Paderborn dominierte, traf, verteidigte effektiv und schloss schöne Teamplays erfolgreich ab. Beim Stand von 64:45 (23.) für die Baskets nahm Jenas Headcoach Domenik Reinboth eine Auszeit, die zunächst ohne Wirkung blieb. Ein Dreier von Jackson Trapp zum 71:49 (25.) ließ die Halle erbeben. Und vielleicht war es dieser Moment, der Jena dann doch etwas wachrüttelte: Die Thüringer starteten einen kleinen Lauf und nutzten die sich plötzlich einschleichenden Unsicherheiten und unsauber gespielten Aktionen der Baskets geschickt für eigene Korberfolge. Die fünf Minuten bis zum Beginn des Schlussviertels gehörten eindeutig den Gästen, die nach 30 Minuten wieder bis auf 68:78 herankamen.

4. Viertel (22:16)
Die leisen Hoffnungen der Gäste auf eine echte Wende zerplatzten jedoch schnell, denn im Schlussabschnitt drückten die Uni Baskets das Gaspedal noch mal richtig durch: Jenas Rayshawn Simmons leistete sich ein Unsportliches Foul gegen „Chip“ Flanigan, der nicht nur den Korb, sondern auch den Bonusfreiwurf sicher verwandelte. Und dann kam er – der unwiderstehliche Auftritt von Dreierkönig Jordan Barnes: Der Topscorer der Partie (22 Punkte) versenkte innerhalb einer halben Minute in typischer Manier zwei Distanzwürfe in Serie zum 87:70 (33.). Die Maspernhölle tobte, Jenas Widerstand war gebrochen. Paderborn spielte die letzten Minuten unter dem Jubel der Zuschauer souverän herunter und brachte den Sieg leichtfüßig ins Ziel. Badu Buck knackte per Freiwurf sogar noch die magische 100er-Marke: Mit dem Endstand von 100:84 beendeten die Uni Baskets einen aus ihrer Sicht fast perfekten Abend.

Die finalen Statistiken bestätigten die Überlegenheit der Gastgeber: Jena zeigte sich schwach bei der Dreierquote (10/29, 34%) und an der Freiwurflinie (10/20, 50%). Im Gegensatz dazu erspielte sich Paderborn eine unglaubliche 63%-Quote aus der Distanz (12/19) und eine starke Freiwurfbilanz (16/18, 89%).

Erfolgreichste Punktesammler bei den Uni Baskets Paderborn: Jordan Barnes (22), Chavares Flanigan (16), Buck (11) und Lars Lagerpusch (10). Für Jena punkteten Rayshawn Simmons (19), Brandon Thomas (17), Davonte Lacy (15) und Julius Wolf (13) zweistellig.

Ausblick
Keine Atempause für beide Teams: Die dritte Playoff-Partie in der Viertelfinalserie Medipolis SC Jena vs. Uni Baskets Paderborn findet statt am Mittwoch, 27. April 2022, in Jena. Tipp-Off in der Sparkassen-Arena ist um 19:30 Uhr. Die zweite Partie der Serie gibt es hier im kostenlosen Relive bei Sportdeutschland TV zu sehen: https://sportdeutschland.tv/uni-baskets-paderborn/proa-playoffs-uni-baskets-paderborn-vs-medipolis-sc-jena-finale-spiel-2

Statements zum Spiel

Steven Esterkamp (Headcoach Uni Baskets Paderborn): „Ich bin heute sehr stolz auf meine Mannschaft. Wir haben sehr gut gespielt, viel besser als im ersten Duell in Jena, und über die gesamte Spielzeit eine geschlossene Teamleistung gezeigt. Vor allem haben wir über die kompletten 40 Minuten viel besser verteidigt als im ersten Spiel. Unsere Energie, Intensität und Bewegung auf dem Parkett war, wie es gerade in den Playoffs sein sollte. Hinzu kam eine Offensive, die heute ihre erspielten Chancen optimal genutzt hat. Und wir haben echten Teambasketball gespielt, was mir besonders gefallen hat. Zwischendurch schlichen sich immer noch ein bisschen zu viele Fehler ein, vor allem in der Phase im dritten Viertel, als Jena noch mal herankam, aber am Ende war es ein vollkommen verdienter Sieg. Doch so sehr wir uns jetzt freuen: Es ist nur ein Sieg in einer längeren Playoffserie und wir fokussieren uns sofort wieder auf das nächste Game in Jena am Mittwoch.“

Domenik Reinboth (Headcoach Medipolis SC Jena): „Mit der Leistung und dem Resultat sind wir nicht zufrieden. Wir haben nicht mit der notwendigen Energie gespielt, sind zu inkonstant in den Dingen, die wir auf dem Parkett umsetzen wollen. Das betrifft besonders die Verteidigung, aber auch die Offensive. Die personelle Situation kann und darf da nicht als Ausrede dienen. Am Mittwoch müssen wir die Chance nutzen und es besser machen.“

Sonntag, 24. April 2022 – 18.00 Uhr – BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA – Saison 2021/22 – Playoffs ¼ Final Spiel 2 – Uni Baskets Paderborn vs. Medipolis SC Jena – Statistik

Ergebnis: 100:84 (29:18 | 27:22 | 22:28 | 22:16)

Paderborn: Barnes (22pt, 5as, 3rb, 1st), Flanigan (16pt, 8as, 6rb, 2st, 1bl), Buck (11pt, 4as, 2rb), Lagerpusch (10pt, 2as, 4rb, 1st), Großmann (9pt, 3rb), Hemschemeier (7pt, 2as, 2rb), Trapp (7pt, 4as, 4rb, 1bl), Greene (7pt, 5rb, 1bl), Kayser (6pt, 1as, 6rb), Konradt (5pt)

Jena: Simmons (19pt, 7as, 7rb, 1st), Thomas (17pt, 3as, 3rb, 1st), Lacy (15pt, 3as, 1rb), Wolf (13pt, 1as, 7rb), Brauner (8pt, 2as, 2rb, 1st), Bank (6pt, 1as, 2rb, 2st), Chapman (4pt, 1as, 5rb), Herrera (2pt, 1as, 5rb), Alberton

Zuschauer: 1.501 in der Maspernhalle am Sportzentrum Maspernplatz

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