Uni Baskets Paderborn Auswärtstour, Teil 2: Schwere Aufgabe beim BBL-Absteiger JobStairs Giessen 46ers

Die knappe 70:76-Niederlage in Nürnberg ist aufgearbeitet, der Fokus für die Uni Baskets Paderborn liegt jetzt auf der nächsten Auswärtsaufgabe: Am 12. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA gastiert das Team von Headcoach Steven Esterkamp beim BBL-Absteiger und Tabellenfünften JobStairs Giessen 46ers. Die Partie verspricht, spannend zu werden: Giessen ist unter Cheftrainer Branislav „Frenki“ Ignjatovic zuhause bisher ungeschlagen, Paderborn hat in der aktuellen Saison bisher vor allem auswärts Stärke demonstriert. Tip-Off in der Sporthalle Gießen-Ost ist am Samstag, 17. Dezember 2022, um 19:00 Uhr.

Die Favoritenrolle ist eigentlich klar verteilt – aber die Uni Baskets haben bereits gegen Ligaprimus Rasta Vechta bewiesen, dass ihnen vor allem gegen Top-Teams Überraschungen gelingen können. Falls ihnen ein weiterer Coup gelingen sollte, werden sie ihn ohne Oshane Drews schaffen müssen, der aufgrund einer im Training zugezogenen Knieverletzung fehlen wird.

Paderborn verlor zuletzt nach großer Aufholjagd in der zweiten Hälfte knapp mit 70:76 beim Nürnberg Falcons BC, die JobStairs Giessen 46ers mussten am vergangenen Spieltag in einem engen Match ihre vorherige Siegesserie bei Rasta Vechta reißen lassen. Einer der wichtigsten Protagonisten der 46ers ist der ehemalige Paderborner Point Guard Jordan Barnes, in der Vorsaison einer der Garanten für die erstmalige Baskets-Playoffteilnahme nach einer Dekade. Gegen Vechta erzielte er elf Punkte und sechs Assists für die 46ers. Gießens Shooting Guard Justin Martin (167 Punkte) weist eine starke Dreier-Quote von 47.4 Prozent (37/78) auf, der Zwei-Meter-Serbe Stefan Fundic kreierte bereits sechs Double-Doubles und führt mit 112 geschnappten Rebounds in dieser Statistik unterm Brett. Zum Vergleich: Paderborns bester Rebounder Marten Linßen holte bisher 70 Rebounds. Gießens Ex-Paderborner Luis Figge führt aktuell zusammen mit Bochums Conley Garrison mit jeweils 25 Steals die Bälleklau-Kategorie der Liga an, knapp dahinter folgt Baskets-Akteur Marcus Anderson (24).

In den aktuellen Team-Statistiken hingegen fallen einige Gemeinsamkeiten auf: Ähnlich wie die 46ers (68.3%) haben die Baskets bei einer Wurfquote von 69.4% von der Freiwurflinie ihre Schwierigkeiten. Auch die Feldwurfquote weiß nur einen marginalen Unterschied zu verzeichnen: Gießen 44.6%, Paderborn 44.5%). Am Ende wird wohl die Wurfsicherheit in Kombination mit einer aggressiven Verteidigung der Weg zum Erfolg weisen. Diese Wurfsicherheit bewiesen die Mittelhessen bisher vor allem aus der Distanz: In der Dreierwertung liegen sie mit einer Quote von 39.1% ligaweit vorn – eine Disziplin, in der die Baskets definitiv noch Aufholbedarf haben (32.2 %).

Baskets Headcoach Steven Esterkamp freut sich auf die Partie und auf einen alten Bekannten: „Ich erwarte ein ganz anderes Spiel als gegen Nürnberg. Gießen ist eine sehr starke Mannschaft, die über richtig gute Einzelspieler mit mehreren starken Dreier-Schützen verfügt. Wir müssen eine sehr gute, physische Verteidigung auf das Parkett bringen, besonders im Eins-gegen-Eins, und in der Offensive weitere, nötige Schritte nach vorne machen, um am Ende eine Chance gegen sie zu haben. Ich möchte und erwarte, dass wir uns 40 Minuten lang konkurrenzfähig präsentieren und unsere Phasen begrenzen, in denen wir den Fokus verlieren. Wir haben gegen Vechta gesehen, was wir können. Wenn wir es schaffen, unser Spiel ins Rollen zu bringen, haben wir in Gießen eine Chance. Aus persönlicher Sicht freue ich mich sehr darauf, mit Jordan Barnes einen alten Spieler von uns wiederzusehen, der uns allen in der zurückliegenden Saison viel Spaß und Erfolg gebracht hat.“

Branislav „Frenki“ Ignjatovic, Cheftrainer der Giessen 46ers warnt sein Team davor, die Gäste aus Ostwestfalen nach ihren letzten beiden Niederlagen zu unterschätzen: „Mit Paderborn kommt eine sehr interessante Mannschaft, die in den letzten Jahren einen aufregenden Basketball präsentiert. Dabei sind sie sehr offensiv orientiert und können an einem guten Tag jeden schlagen. Dies haben sie vor ein paar Wochen beeindruckend gezeigt, als sie Vechta die bisher einzige Saisonniederlage zugefügt haben. Die Baskets sind mit einer Menge guter Scorer ausgerüstet, insbesondere die US-Amerikaner. Aber die Mannschaft hat zwei Gesichter, sodass wir von Anfang an konzentriert sein und das Spiel unter Kontrolle bekommen müssen. Es darf kein Run-and-Gun-Game entstehen.“

Bei den Gastgebern gab es im Vorfeld etwas Unruhe im Clubumfeld: Sebastian Schmidt, erst seit Sommer 2021 im Amt, ist nicht mehr Geschäftsführer und Sportdirektor der Gießen 46ers GmbH & Co. KG. Seine Position als Geschäftsführer übernahm Jonathan Kollmar.

Basketballfans können alle Heim- und Auswärtsspiele der Uni Baskets Paderborn im kostenlosen Livestream bei Sportdeutschland TV verfolgen: https://sportdeutschland.tv/barmer-2-basketball-bundesliga.

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