Viel Frust nach unglücklicher 70:71-Heimniederlage gegen Kirchheim 

Viel Frust bei den 1.700 Fans in der Paderborner Maspernhalle: Die Gartenzaun24 Baskets verloren – nicht das erste Mal in dieser Saison – eine Partie gegen einen wesentlich höher platzierten Gegner nur denkbar knapp. Am 24. Spieltag der Barmer 2. Basketballbundesliga unterlag das Team von Head Coach Steven Esterkamp in eigener Halle gegen den Playoff-Kandidaten Bozic Estriche Knights Kirchheim mit 70:71 (36:40). Defensiv boten die Ostwestfalen dabei eine sehr ansprechende Defensiv-Leistung. Offensiv jedoch ließen sie gegen an diesem Tag durchaus schlagbare Knights zu viele Chancen liegen, was in der Endabrechnung die Hauptursache für die aus Baskets-Sicht unnötige Niederlage war.  

 

Komplette Team-Stats & Boxscore Gartenzaun24 Baskets Paderborn vs. Bozic Estriche Knights Kirchheim 

https://live.2basketballbundesliga.de/g/110234?s=boxscore 

 

Spielverlauf 

Viertel 1 (18:18) | Viertel 2 (18:22) 

In der gut gefüllten Paderborner „Maspernhölle“ präsentierten sich die Hausherren in der Verteidigung von Beginn an hellwach. Der sich mitten im Playoff-Rennen befindende Gegner aus Kirchheim traf auf hochmotivierte Baskets, die sich über einen ansehnlichen 8:0-Lauf zunächst eine 17:9-Führung erarbeiteten. Dann jedoch traf das ein, was Paderborn bereits die komplette Spielzeit über zu schaffen macht: Die Ostwestfalen ließen in der Offensive beste Gelegenheiten liegen und gaben den Knights dadurch die Möglichkeit, die Partie bis zum Ende des Eingangsviertels wieder auszugleichen (18:18).   

Gleiches Bild im zweiten Abschnitt: Paderborn führte schnell mit 26:20, um im Anschluss einen 0:9-Lauf der Gäste zuzulassen (26:29). Dabei war es vor allem der ehemalige Baskets-Akteur Demetrius Ward, der sich auf dem Parkett sehr wohl fühlte: Der spätere Topscorer der Partie war der einzige Spieler mit einer zweistelligen Punktzahl nach den ersten 20 Minuten. Mit einem 36:40-Rückstand aus Paderborner Sicht ging es in die Pause. Ein Grund für den Rückstand: Bis dahin hatten die Gastgeber lediglich 2 von 11 Dreierversuchen aus der Distanz erfolgreich in der Reuse versenken können. 

 Viertel 3 (16:19) | Viertel 4 (18:12) 

Der Verlauf des 3. Viertels ist schnell erzählt: Defensiv präsentierte sich Paderborn weiterhin gut, offensiv waren ein erfolgreicher Dreier von Jake Biss und zwei Freiwürfe von Nachverpflichtung TJ Washington das einzige, was in den ersten sechs Minuten zählbar heraussprang. Kirchheim glänzte ebenfalls nicht mit überragenden Wurfquoten, verwandelte aber mehr Chancen als die Hausherren und konnte die Führung in kleinen Schritten bis zum Start des Schlussviertels auf sieben Punkte ausbauen (52:59). 

Im Schlussviertel warfen die Baskets alles an Einsatz ins Spiel, was sie hatten, und zeigten echten Siegeswillen: Quashawn Lane verkürzte aus der Distanz zum 57:61, Auszeit Kirchheim. Nach zwei Minuten ohne zählbare Abschlüsse für beide Teams baute Muszynski den Vorsprung für die Knights wieder aus (57:63) – Auszeit Paderborn, sechs Minuten vor dem Ende. Die wirkte – Paderborn zog die Intensität an und traf: Hutton Yenor verkürzte auf 61:63, Nicolas Marty-Decker schaffte kurze Zeit später den vielumjubelten 63:63-Ausgleich. Flowers brachte die Knights per Sprungwurf wieder in Führung, dann übernahm Baskets-Neuzugang Jubril Adekoya: Der erfahrene US-Amerikaner besorgte zunächst per Sprungwurf den Ausgleich, dann mit einem erfolgreichen Dreier für die 68:65-Führung der Paderborner. Euphorie in der Maspernhalle, noch rund zwei Minuten zu spielen. Im direkten Gegenangriff dämpfte Knights-Akteur Flowers ebenfalls per Dreier die Stimmung, Lucas Mayer verteidigte aber die Führung für Paderborn. 70:68 für die Baskets, noch 65 Sekunden auf der Uhr. Viele Paderborner Fans glaubten jetzt wieder an einen Sieg. Treffen sollte jedoch in der verbleibenden Spielzeit nur noch ausgerechnet ein ehemaliger Paderborner Akteur: „Dimi“ Ward versenkte 9.5 Sekunden vor der Schlusssirene einen Dreier aus der Ecke zur erneuten hauchdünnen Kirchheimer 71:70-Führung. Die Baskets hatten jetzt den letzten Angriff: Lane zog zum Kirchheimer Korb, wurde aber von Knights-Forward Aitor Pickett geblockt, der Lanes Korblegerversuch ins Aus bugsierte. In den noch verbleibenden 0.5 Sekunden gelang Paderborner anschließend kein kontrollierter Wurf mehr: Kirchheim jubelte über einen denkbar knappen Auswärtserfolg, der Frust der Paderborner Spieler und Fans war förmlich greifbar.  

Für die Gartenzaun24 Baskets punkteten Quashawn Lane (13), Lars Lagerpusch (11) und Hutton Yenor (10) zweistellig. Kirchheim hatte in Topscorer Demetrius Ward (16), Michael Flowers (15) und Nicholas Muszynski (10) seine stärksten Akteure. 

Statements 

Steven Esterkamp, Head Coach Paderborn: „Gratulation an Kirchheim zum Sieg zunächst. Es war für beide Seiten heute ein schwieriges, sehr physisches Spiel. Beide Teams haben 40 Minuten lang sehr gut gekämpft und den Fans ein spannendes, attraktives Duell geboten. Für uns wurde die Story dieser Saison leider wieder bestätigt: Am Ende machen wir das Spiel nicht zu und gewinnen es nicht. Wir hatten eine große Siegchance, aber im zweiten und dritten Viertel leider ein paar Fehler zu viel gemacht. Die Jungs haben gekämpft, sie haben so gespielt, wie ich es angesagt und wie wir es gemeinsam diese Woche erarbeitet haben. Deswegen tut diese Niederlage allen sehr weh, aber wir müssen uns jetzt einfach erholen und weitermachen.“ 

Igor Perovic, Head Coach Kirchheim: „Das war ein sehr schwieriges Spiel heute, und ich möchte den Spielern beider Mannschaften zu diesem großen Kampf gratulieren. Wir hatten eine sehr lange siebenstündige Busfahrt nach Paderborn und kamen etwas zu spät vor dem Spiel an. Ich wusste, dass die Spieler schwere Beine haben und nicht frisch sein würden. Aber wir haben irgendwie einen Weg gefunden, das Spiel zu gewinnen. Paderborn ist eine richtig starke Mannschaft, es ist schwer, gegen sie zu spielen. Sie haben eine große Chance, jedes Spiel zu gewinnen: Wie gegen Trier war es ein einziger Wurf, der das Spiel entschieden hat – so auch heute. Wir hatten Glück, denn der verdiente Sieger hätte auch Paderborn sein können. Natürlich bin ich mit dem Sieg zufrieden, aber wir haben vor dem nächsten Spiel keine Zeit zum Feiern. Ich wünsche Paderborn alles Gute für den Rest der Saison.“ 

 

 

Archive