Grüße aus Girona – Nico kommt zurück!

Die Paderborn Baskets haben schon so einige tolle Nachwuchstalente hervorgebracht – eines davon, welches sich aktuell im Ausland aufhält, wollen wir an dieser Stelle vorstellen: Nicolas Marty Decker! Nicolas hält sich aktuell im Rahmen eines Auslandsjahres in Spanien, genauer gesagt in Girona, ca. eine Stunde von der französischen Grenze auf. In diesem Blog berichtet er immer wieder von seinen Erfahrungen und Erlebnissen dort und gewährt uns einen kleinen Einblick in seinen Alltag!


Nicos Abenteuer in Girona neigt sich dem Ende zu: Wenn diese Zeilen erscheinen, befindet er sich bereits wieder zurück in Deutschland und genießt die bald anstehenden Sommerferien, bevor es an die ersten Vorbereitungen für den Wiedereinstieg in den Schulalltag in Deutschland im nächsten Schuljahr geht.

Wie fühlt man sich so, so kurz vor der Rückkehr aus diesem Lebenskapitel? Zum Zeitpunkt des Interviews war Nico jedenfalls noch sehr entspannt: „Packen werde ich, wie ich mich kenne, erst zum letztmöglichen Zeitpunkt“, berichtet er mit einem Lachen. „Ich brauche einige Sachen ja auch noch bis kurz vorher.“ Die Vorbereitungen laufen allerdings trotzdem bereits auf Hochtouren: „Ich bin auch schon ganz schön am aussortieren, ich habe zum Beispiel mein Fahrrad hier verkauft, der Bildschirm für die Playstation ist auch schon auf eBay.“

 

Allerdings berichtet Nico auch, dass sich die letzten Wochen doch etwas anders angefühlt haben, obwohl sich grundsätzlich am Alltag nichts wirklich geändert habe. Nach Saisonende sind die Trainings natürlich etwas entspannter, auch ein schönes Teamabschlusstreffen gab es. Alles irgendwie wie immer, obwohl das Ende einer prägenden Erfahrung kurz bevor steht. „Es fühlt sich schon sehr surreal an“, berichtet Nico. „Es sind schon ganz schön viele Schritte, die ich hier gemacht habe. Alleine die Selbstständigkeit, auf die ich hier teilweise angewiesen war und die ich aufbauen musste, und die ganzen anderen Erfahrungen hier. Und jetzt geht es plötzlich wieder zurück.“ Man merkt ihm einen gewissen inneren Zwiespalt, einen Hauch Melancholie. „Ich freue mich auf der einen Seite wirklich sehr auf die Rückkehr zu meiner Familie und meinen Freunden in Deutschland, ich habe sie natürlich sehr vermisst. Aber auch hier habe ich tolle Freundschaften geschlossen, die ich vermissen werde, meinen Zimmerpartner zum Beispiel. Aber ich denke, es ist normal, sich so zu fühlen.“ Die Kontakte plant Nico auf jeden Fall aufrecht zu erhalten – ganz getreu dem Motto „Man sieht sich immer zweimal im Leben!“. „Es ist sicher auch mega spannend, den Lebensweg dieser Bekanntschaften weiter zu verfolgen, gerade zum Beispiel bei meinem Zimmerpartner, mit dem ich mich echt super verstanden habe.“ Auch ist Nico durchaus klar: Es wird sicherlich eine Herausforderung, wieder im Alltag hier anzukommen. „Zum Glück sind erstmal Ferien, wenn ich wieder in Deutschland ankomme. So kann ich mich in Ruhe wieder eingewöhnen und mich dann daran machen, schultechnisch wieder auf die Höhe zu kommen, einige Sachen aufzuarbeiten und so weiter. Und dann gehts wieder los, auch in Sachen Basketball!“

Auf die Erfahrungen, die er gemacht hat, angesprochen, stellt Nico die Selbstständigkeit klar heraus – einen Aspekt, den er bereits im ersten Interview betont hatte. „Diese Erfahrung, das erste Mal auf eigenen Beinen stehen zu müssen und so einen Alltag zur organisieren, sich in einem fremden Umfeld zurechtzufinden, selber klarzukommen, das ist schon was sehr besonderes. Das ist glaube ich sehr wertvoll, jetzt schon dieses Wissen und diese Fähigkeiten mitzunehmen, gerade fürs spätere Leben. Ich kam hier an und kannte gar nichts und niemanden, und mittlerweile fühlt es sich schon wie eine zweite Heimatstadt an.“ Gibt es eine Lieblingserinnerung? „Da kann ich keine einzelne Sache rauspicken, es gibt viel zu viele schöne Erinnerungen, da kann ich mich nicht für eine entscheiden.“

Aber auch die sportliche Entwicklung ist natürlich nicht zu vergessen: „Ich habe hier auf jeden Fall einige Schritte nach vorne gemacht! Alleine zu sehen und aktiv mitzuerleben, wie viele unterschiedliche Varianten von Basketball es gibt, den Unterschied zwischen spanischem und deutschem Basketball auf diese Weise mitzubekommen, da habe ich sehr viel gelernt! Auch das Umfeld hat da definitiv eine Rolle gespielt: Basketball wird hier ganz anders wahrgenommen und gelebt. Es gibt so viel mehr Basketballfanatiker, mehr Vereine, Basketballplätze, man existiert dem Fußball praktisch gleichwertig gegenüber. Das öffnet auch den Blick so ein wenig, mal über den Tellerrand zu schauen!“

Genauso reflektiert, wie Nico bereits in den Interviews davor schon stets geantwortet hatte, zieht er auch sein Gesamtfazit bei der Frage, ob er diese Erfahrung weiterempfehlen würde: „Man hört ja immer wieder, dass es sich auf jeden Fall lohnt. Ich würde aber auch sagen, dass es nicht unbedingt für jeden etwas ist, man muss schon eine gewisse Offenheit gegenüber den neuen Erfahrungen mitbringen und ein Bewusstsein dafür haben, dass es auch anstrengend sein kann. Doch auch mit diesen gewissen „Nachteilen“ würde ich es auf jeden Fall weiterempfehlen. Man lernt echt viele Sachen, die lernt man so einfach nicht in der Schule.“

Zum Abschluss musste natürlich noch die wichtigste aller Fragen geklärt werden: Freut Nico sich auf die Rückkehr zu den Baskets? „Aber natürlich“, meint Nico emphatisch, „Wir sind da schon mitten in der Vorbereitung und hatten Kontakt, wie wir das mit dem Wiedereinstieg gestalten. Vorfreude ist auf jeden Fall da!“

Das können wir von unserer Seite nur zurückgeben! Die Baskets freuen sich auf Nicos Rückkehr und wünschen alles Gute für einen gelungenen Wiedereinstieg hier. Man sieht sich bald!

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