„Ich glaube so einen Saisonverlauf wie wir ihn hingelegt haben, hat, als wir Mitte Mai zum ersten Training in der Vorbereitung auf das Qualifikationsturnier zusammen gekommen sind, wohl kaum jemand erwartet.“ Diese Aussage von Headcoach Werner Gorsky fasst den Verlauf der NBBL Saison 2019/20 der Uni Baskets Paderborn treffend zusammen.
Nach dem bitteren Abstieg in der Saison 2018/19 fand sich in der Vorbereitung auf das Qualifikationsturnier ein Team zusammen in dem Spielerfahrung in der NBBL Mangelware war. „Wir hatten in dieser Saison 3 Spieler mit nennenswerter Erfahrung auf diesem Level. Nichts desto trotz hat man früh gemerkt, dass die Jungs sich einiges vorgenommen haben. Es wurde extrem konzentriert gearbeitet.“
Als Belohnung für diese harte Arbeit standen am Ende des Qualifikationsturniers 3 Siege und 1 Niederlage, ein zweiter Platz und der damit verdiente Verbleib in der höchsten Jugendspielklasse des deutschen Basketballs.
Über den Sommer fanden dann noch Vincent Neugebauer und Matei Bodea ihren Weg nach Paderborn und verstärkten das erfolgreiche Qualiteam.
In einer Teaminternen Sitzung kurz nach den Sommerferien wurden die Ziele für die Saison wie folgt definiert: In jedem Spiel konkurrenzfähig sein, nichts mit dem Abstieg zu tun haben, nach Möglichkeit oben mitspielen und wenn sich die Chance bietet die Gelegenheit nutzen und in die Playoffs einziehen.
Die Vorbereitung verlief mit 2 Niederlagen aus 3 Testspielen alles andere als gut. Zum Wendepunkt in der Saison wurde dann aber direkt das erste Saisonspiel gegen ein starkes Düsseldorfer Team, dem man in dem Qualifikationsturnier 4 Monate vorher noch deutlich unterlegen war. Ohne vier Leistungsträger gelang es dem Team einen 17 Punkte Rückstand aufzuholen und mit der einzigen Führung des Spiels einen 76:74 Sieg einzufahren.
„Ich glaube dieses Spiel war ganz wichtig für uns, wir mussten auf so viele Spieler verzichten und trotzdem haben wir uns zurückgekämpft, die Spieler, die sich plötzlich in einer größeren Rolle als erwartet wiedergefunden haben, haben das super gemacht und man hat dadurch früh in der Saison gesehen, dass man sich auf jeden in dem Team verlassen kann. Das war meiner Meinung nach ganz wichtig für den restlichen Saisonverlauf.“ erinnert Gorsky sich an das Spiel zurück.
Nach einer schwächeren Leistung und einer knappen Niederlage mit einem Punkt gegen Hagen im zweiten Saisonspiel spielte sich das NBBL Team in einen Rhythmus und gab bis Weihnachten kein Spiel mehr ab. Dabei wurden unglaublich spannende Spiele wie der 56:55 Sieg in Oldenburg oder der 102:92 Sieg nach zwei Verlängerungen im Rückspiel gegen Düsseldorf mit tollen Teamleistungen gewonnen.
Nach der Weihnachtspause war es abermals die NBBL von Phoenix Hagen, die den Paderbornern einen kleinen Weckruf zur richtigen Zeit verpasste. Die 80:86 Heimniederlage (die beiden Niederlagen gegen Hagen sollten bis zum Saisonende die einzigen beiden Niederlagen bleiben), war der kleine Dämpfer zur richtigen Zeit. Darauf folgten überzeugende Auftritte gegen Münster und Oldenburg, wodurch der erste Platz in der Gruppe Nordwest mit 8 Siegen und nur 2 Niederlagen gesichert wurde.
In der Aufstiegsrunde, in der es um den Einzig in die Playoffs und um die Qualifikation für die A-Gruppe der NBBL für die Saison 20/21 ging wurden zunächst beide Spiele gegen die Dresden Titans gewonnen, bevor es zu zwei richtigen Endspielen gegen die starken Berlin Tigers kam. Nach einem knappen 83:79 Heimsieg nach Verlängerung machten die Uni Baskets mit einem starken 65:54 Sieg in Berlin den Aufstieg in die A-Gruppe und ein Playoffduell mit Alba Berlin perfekt. Leider wurde nach diesem Spiel die Saison aufgrund des Coronavirus abgebrochen. Der Trainer blickt trotzdem zufrieden auf die Saison zurück.
„ Meinen höchsten Respekt an die Spieler, die Jungs haben individuell eine tolle Entwicklung genommen, wir haben uns auch als Team immer weiter entwickelt und es ist uns immer wieder gelungen viele enge Spiele zu gewinnen. Es ging so weit, dass ich am Ende der Saison nicht mal den Hauch eines Zweifels daran hatte, dass wir die Spiele gewinnen würden, auch wenn wir kurz vor dem Ende noch zurück lagen. Es wäre unfair irgendeinen Spieler besonders hervor zu heben, jeder der Jungs hat einen sehr sehr guten Job gemacht und jeder, wie auch der gesamte Coaching Staff, war unverzichtbar für diesen Saisonverlauf. Besonders schön finde ich es, dass sich mit Peter Hemschemeier und Leo Döring zwei der Jungs durch ihre Leistungen für den ProA Kader empfohlen haben. Auch Matei und Vincent trainieren regelmäßig mit der ProA.
Mit Captain Leo Döring, Jan Bergen, Fynn Bunte und Luke Westerwelle werden vier Stützen des diesjährigen Teams leider aus Altersgründen in der nächsten Saison nicht mehr zur Verfügung stehen, wir hoffen, dass wir das durch das Dazukommen von jüngeren Talenten und vielleicht 1-2 externen Spielern auffangen können und dann in der nächsten Saison auch in der A-Gruppe eine gute Rolle spielen können.“
NBBL Team 2019/20:
Captain Leo Döring (Stammverein TSVE Bielefeld), Peter Hemschemeier, Moritz Treydel, Jan Bergen, Fynn Bunte (BBG Herford), Matei Bodea, Vincent Neugebauer, Malte Wernicke, Matthias Gravendyk (TV Salzkotten), Roman Claas, Tom Wittmann (TV Salzkotten), Benedict Dernbach, Luke Westerwelle (BBG Herford), Aljoscha Lübbers (TSVE Bielefeld), als Trainingsspieler waren Enno Zörkendörfer und Cornelius Dziuron Teil des Teams.