Wille, Fokus und Glaube: Uni Baskets Paderborn sichern sich wichtigen 99:94 (49:50)-Heimsieg gegen Tabellenzweiten Medipolis SC Jena

Unglaublich spannender Basketballabend und echte Werbung für den Sport in der Maspernhalle Paderborn: Mit 99:94 (49:50) feierten die Uni Baskets Paderborn gegen den Tabellenzweiten Medipolis SC Jena einen im Kampf um die Playoffplätze enorm wichtigen, letztlich verdienten Sieg. Vor rund 850 begeisterten Fans zeigten die Domstädter im Nachholspiel des 23. Spieltags der Barmer 2. Basketballbundesliga eine durchweg konzentrierte Leistung. Das junge Team von Headcoach Steven Esterkamp ließ sich dabei auch nicht von einigen umstrittenen Foulentscheidungen der Referees in den beiden ersten Vierteln aus der Ruhe bringen. In einem temporeichen, kampfbetonten und intensiv geführten Duell lagen beide Teams bis kurz vor Schluss auf Augenhöhe. Jena erspielte sich zwar im Schlussviertel zwischenzeitlich einen Vorsprung von bis zu acht Punkten, doch die Baskets kämpften sich heran und drehten in den letzten 80 Sekunden die Partie noch zu ihren Gunsten. Nach dem Sieg belegt Paderborn in der Tabelle mit Rang 8 wieder einen Platz, der zum Einzug in die Playoffs berechtigt.

Fakten

  • Würfe: Paderborn 35/69 (51%) – Jena 34/69 (49%)
  • Dreier: Paderborn 12/31 (29%) – Jena 7/28 (25%)
  • Freiwürfe: Paderborn 17/20 (85%) – Jena 19/27 (70%)
  • Rebounds: Paderborn 37- Jena 37
  • Assists: Paderborn 31 – Jena 23
  • Ballverluste: Paderborn 12 – Jena 14
  • Steals: Paderborn 8 – Jena 8

1. Viertel (25:24)
Die Partie begann temporeich: Beide Teams präsentierten sich von Beginn an mit hoher Intensität und lieferten sich in den ersten zehn Minuten einen sehenswerten Schlagabtausch auf Augenhöhe. Dabei lagen die Gastgeber aus Paderborn häufig vorn, trafen von Anfang auch aus der Distanz und zeigten sich konzentriert in der Verteidigung. Absetzen konnten sich die Baskets jedoch nicht: Jena bewies ebenfalls hohe Offensivqualitäten, Clint Chapman verkürzte für die Gäste mit dem Viertel-Buzzer auf den nur hauchdünnen 25:24-Vorsprung für Paderborn.

2. Viertel (24:26)
Der zweite Abschnitt nahm einen ähnlichen Verlauf wie das Eingangsviertel: Paderborn bot eine starke Offensive mit diversen Treffern von jenseits der Dreierlinie, zeigte aber auch überzeugende Spielzüge in der Zone – die Protagonisten in dieser Phase hießen Trapp, Barnes, Greene und Hemschemeier. Jena schaffte es aber trotz einiger Unsicherheiten im Spiel zu bleiben, besonders durch Punkte von der Freiwurflinie. Wie schon im ersten Viertel waren es in dieser Phase einige abenteuerliche Foulentscheidungen der Referees gegen die Gastgeber, die verhinderten, dass sich Paderborn einen signifikanten Vorsprung erarbeiten konnte. Die Gäste aus Thüringen schafften es dann sogar, eiskalt per Dreier durch Brandon Thomas mit dem Viertel-Buzzer in Führung zu gehen: 49:50 hieß es aus Baskets-Sicht zur Pause. Zwei interessante Fakten zur ersten Hälfte: Alle eingesetzten Paderborner Spieler punkteten. Noch auffälliger die Diskrepanz bei der Dreierquote – eine Rubrik, in der Jena die Liga immerhin anführt: Diese sprach zur Pause mit 7/17 gegenüber 2/12 klar für Paderborn.

3. Viertel (24:23)
Nach dem Seitenwechsel blieb die Partie weiter offen und entwickelte sich immer mehr zu einer sehenswerten Werbung für den Basketballsport: Beide Offensiv-Reihen zeigten sich stark, die Führung wechselte hin und her, ohne dass einer der Kontrahenten wegziehen konnte. Die kleine 4-Punkte-Führung der Paderborner (73:69) kurz vor Viertelende glichen die Gäste aus Thüringen über Lacy und Radojicic wieder aus: Alles offen vor den finalen zehn Minuten!

4. Viertel (26:21)
Im Schlussviertel wurde es dann endgültig dramatisch: Zunächst schien die Partie zugunsten der Gäste aus Thüringen zu kippen. Jena erwischte einen Lauf, Paderborn lag in der 32. Minute plötzlich mit 75:83 hinten. Doch die Ostwestfalen konnte sich in dieser Phase auf Jackson Trapp verlassen: Der US-Amerikaner verkürzte per 3er und kurz danach via „And-One“ auf 81:83. Jena behauptete im Gegenzug die knappe Führung und konnte diese bis zweieinhalb Minuten vor dem Ende der Partie auf 92:87 ausbauen. Vorentscheidung? Nein: Paderborns Nachwuchstoptalent Peter Hemschemeier übernahm Verantwortung und sorgte per Korbleger und Freiwürfen für den Anschluss- nur noch 91:92 aus Sicht der Baskets. Chavares „Chip“ Flanigan war es dann 71 Sekunden vor Schluss vorbehalten, für Paderborn die Führung zurückzuholen (93:92). Jordan Barnes‘ legte per Dreier zum 96:92 nach, bei 56 Sekunden Restspielzeit. Julius Wolf verkürzte für Jena – 96:94, Auszeit Baskets, noch 18 Sekunden zu spielen. Und dann war es Paderborns Center Lars Lagerpusch, der nach einem schönen Play den Statement Dunk zum vorentscheidenden 98:94 durch den Ring stopfte. Jena schaffte es in den letzten Sekunden nicht mehr, zu verkürzen: Barnes stellte für die Baskets per Freiwurf auf den lautstark bejubelten 99:94-Endstand.

Beste Werfer bei den Baskets: Jackson Trapp (21pt), Jordan Barnes mit Double-Double (18pt, 10as), Brad Greene mit Double-Double (15pt, 14rb), Lars Lagerpusch (13pt) und Chavares Flanigan (10pt). Bei Jena punkteten Clinton Chapman (19pt), Julius Wolf (16pt), Rayshawn Simmons (14pt) und Brandon Thomas (14pt) zweistellig.

Ausblick
Die Uni Baskets Paderborn haben nach nur drei Tagen Pause am kommenden Wochenende bereits die nächste große Herausforderung vor der Brust: Am Samstag, 19. März 2022, steigt das Duell in eigener Halle gegen Ligaprimus Rostock Seawolves. Der Tabellenführer aus dem Norden gastiert am 30. Spieltag der Barmer 2. Basketballbundesliga um 19:30 in der Paderborner Maspernhalle – wie immer ist das Spiel kostenlos im Livestream bei Sportdeutschland TV zu sehen. Auch die Partie gegen Jena gibt es hier im kostenlosen Relive: https://sportdeutschland.tv/uni-baskets-paderborn/proa-uni-baskets-paderborn-vs-medipolis-sc-jena

Statement zum Spiel

Steven Esterkamp (Headcoach Uni Baskets Paderborn): „Ich bin wirklich stolz auf meine Mannschaft, wie sie heute gekämpft hat und wie die Jungs insgesamt aufgetreten sind. Wir hatten die nötige Intensität und das nötige Tempo im Spiel, was uns einen Vorteil verschafft hat. Am Ende sind uns in den Schlüsselsituationen die richtigen Plays gelungen, um das Spiel zu entscheiden. Wichtig für uns: Wir haben 40 Minuten die Geschwindigkeit hochgehalten und immer gefightet. Wie wir im Schlussviertel auch trotz eines frühen Sieben-Punkte-Rückstandes die Kontrolle nicht abgegeben haben, war ein anderes Level. Die Jungs haben heute einen großen Schritt gemacht – ich bin glücklich und stolz auf das ganze Team.“

Domenik Reinboth (Headcoach Medipolis SC Jena): „Wir haben keinen Zugriff auf das Spiel bekommen und am Ende verdient verloren. Defensiv war das insgesamt unclever und zu fehlerbehaftet. In Summe ist das eine sehr ärgerliche Niederlage. Ich dachte nach dem Hagen-Spiel, dass wir einen größeren Fortschritt gemacht hätten. Stattdessen unterlaufen uns dieselben Fehler wie in der Saisonvorbereitung. Dann wird es gegen so ein offensiv starkes Team schwer. Wir sind nicht dort, wo wir sein wollten und müssen. Seit der Corona-Pause sind wir nicht auf dem Level, auf dem wir vorher waren, vor allem in unserer Verteidigung. Genau da müssen wir aber wieder hinkommen.“

Mittwoch, 16. März 2022 – 20.00 Uhr – BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA – Saison 2021/22 – 23. Spieltag – Uni Baskets Paderborn vs. Medipolis SC Jena – Statistik

Ergebnis: 99:94 (25:24 | 24:26 | 24:23 | 26:21)

Paderborn: Trapp (21pt, 1as, 1rb, 1st, 2bl), Barnes (18pt, 10as, 4rb), Greene (15pt, 2as, 14rb), Lagerpusch (13pt, 4rb), Flanigan (10pt, 8as, 7rb, 4st, 2bl), Hemschemeier (9pt, 5as, 1st), Großmann (4pt, 2rb, 1st), Kayser (4pt, 1as, 2rb), Konradt (3pt, 1as), Buck (2pt, 3as, 2rb, 1st)

Jena: Chapman (19pt, 5rb), Wolf (16pt, 4as, 9rb, 1st), Simmons (14pt, 9as, 2rb), Thomas (14pt, 2as, 1rb), Lacy (8pt, 1as, 1rb, 2st), Herrera (8pt, 1as, 3rb), Radojicic (5pt, 6as, 4rb, 1st), Bank (4pt, 3rb, 1st), Haukohl (4pt, 2rb, 2st), Plescher (2pt, 1st)

Zuschauer: 857 in der Maspernhalle

 

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