Die Uni Baskets Paderborn haben ihr letztes Saisonspiel der Barmer 2. Basketballbundesliga bei den Bayer Giants Leverkusen klar mit 85:102 (32:52) verloren. Das Team um Headcoach Steven Esterkamp verpasste damit die Chance, sich nach dem überraschenden Einzug in die Playoffs auch das Heimrecht für die erste Playoff-Begegnung zu sichern. Die Gastgeber hingegen sicherten sich mit dem Heimsieg nicht nur den Einzug in die Postseason, sondern durch den Gewinn des direkten Vergleichs auch den 4. Rang und damit das Heimspielrecht für den Start der Playoffs. Ob beide Teams auch dort gegeneinander antreten, steht noch nicht fest: Die PS Karlsruhe Lions sind zwei Begegnungen im Rückstand und könnten sich theoretisch noch an den Baskets vorbei auf den 5. Rang schieben. Der Gegner der Baskets im Playoff-Viertelfinale hieße dann Medipolis SC Jena.
Fakten
- Würfe: Leverkusen 36/66 (55%) – Paderborn 31/70 (44%)
- Dreier: Leverkusen 13/26 (50%) – Paderborn 12/32 (38%)
- Freiwürfe: Leverkusen 17/21 (81%) – Paderborn 11/14 (79%)
- Rebounds: Leverkusen 43- Paderborn 27
- Assists: Leverkusen 21 – Paderborn 18
- Ballverluste: Leverkusen 13 – Paderborn 8
- Steals: Leverkusen 6 – Paderborn 7
1. Viertel (25:14)
Die Gastgeber aus Leverkusen machten von Beginn an klar, dass sie mit einem hohen Sieg nicht nur unbedingt die Playoffs erreichen, sondern auch den direkten Vergleich gegen die Uni Baskets Paderborn holen wollten. In einer von Beginn an elektrisierenden Atmosphäre vor beinahe 1800 Fans, darunter rund 150 Baskets Supporter, gaben die Giants vom Start weg den Ton in einer temporeichen Partie an. Leverkusen war hell-wach, spielte seine Angriffe konsequent zu Ende, zeigte sich überlegen beim Rebound und traf von Beginn an auch aus der Distanz. Die Gäste waren im Vergleich zum starken Auftritt zuvor in Nürnberg nicht wiederzuerkennen: Paderborn agierte hektisch, fand sich auf dem fremden Parkett nicht zurecht, produzierte viele Fehlversuche und schaffte es nicht, die agilen Leverkusener mit einer effektiven Defense in den Griff zu kriegen. Bayer wurde minütlich sicherer und hatte den 12-Punkte-Rückstand aus dem Hinspiel für den Gewinn des direkten Vergleichs zum Ende des ersten Abschnitts beinahe aufgeholt: Mit einer 25:14-Führung beendeten sie das Eingangsviertel.
2. Viertel (27:18)
Im zweiten Viertel änderte sich das Bild nicht, im Gegenteil: Paderborn wirkte weiter ner-vös und ließ zu viele Würfe liegen, besonders aus der Distanz. Zum Vergleich: In den ersten 20 Minuten hatte Leverkusen acht von 16 Dreiern verwertet, die Baskets lediglich drei von 14. Leverkusen bliebt weiter dominant und baute seine Führung kontinuierlich aus. Der ehemalige Baskets-Akteur Luis Figge traf nach einem Steal in der 23. Minute per Korbleger zum 37:22 für die Hausherren – Auszeit Paderborn. Die jedoch ohne Wir-kung blieb: Die Giants spielten weiter smart und sicherten sich zur Pause eine satte 52:32-Führung gegen frustrierte Gäste, bei denen zu allem Überfluss auch noch Brad Greene nach einer unglücklichen Aktion unter dem Korb das Feld zur Halbzeit verlassen musste.
3. Viertel (20:23)
Nach dem Break verlief die Partie ausgeglichener. Paderborn versuchte alles, um den Rückstand zu verkürzen, konnte aber keinen Lauf starten, um an die weiter souverän auftretenden Leverkusener entscheidend heranzukommen. Bayer wollte unbedingt den direkten Vergleich für sich entscheiden – dementsprechend ließen sie einfach nicht lo-cker und hatten auf jede erfolgreiche Aktion der Baskets eine ebenso erfolgreiche Ant-wort. Positiv für die Gäste: Die Dreierquote normalisierte sich langsam und der Rück-stand wuchs nicht weiter an. Mit 72:55 für die Giants ging es in den Schlussabschnitt.
4. Viertel (30:30)
Im letzten Viertel zeigten die Gastgeber dann erstmals kleine Schwächen: Leverkusen traf nicht mehr so dominant wie in den ersten dreißig Minuten und ließ in der Spielintensität etwas nach. Angeführt von Jordan Barnes befreiten sich die Baskets etwas aus der Umklammerung und machten die Partie zumindest im Hinblick auf den direkten Vergleich wieder spannend: Barnes verwandelte in der 34. Minute einen schicken Layup zum 70:83 aus Sicht der Gäste – Paderborn war plötzlich wieder dran. Die Hoffnung der Baskets währte jedoch nur kurz: Luis Figge und Spencer Reaves stellten für Leverkusen direkt wieder auf die 20 Punkte Abstand (90:70, 36). Die Baskets versuchten im Anschluss verzweifelt alles, um noch einmal heranzukommen. Leverkusen spielte die Partie aber clever zu Ende und jubelte nach der Schlusssirene mit den begeisterten Fans über ein verdientes 102:85 gegen enttäuschte Paderborner, den Einzug in die Playoffs und das erworbene Heimrecht in der ersten Playoffpartie. Die Baskets bedankten sich trotz der Niederlage und des verlorenen direkten Vergleichs bei den zahlreichen mitgereisten Anhängern für den ungebrochenen Support. Baskets-Cheftrainer Esterkamp brachte es kurz nach dem Ende der Partie auf den Punkt: Der Fokus gilt ab sofort der nach zehn Jahren erstmal wieder erreichten Endrunde, in die Paderborn mit hoher Motivation und einer unglaublichen Freude über die beste Saison seit einer ganzen Dekade gehen wird.
Erfolgreichste Punktesammler bei den Uni Baskets Paderborn: Chavares „Chip“ Flanigan (20), Jordan Barnes (17) und Peter Hemschemeier (14). Für Leverkusen punkteten JJ Mann (26), Lennart Winter (14), Luis Figge (14), Marko Bacak (12), Ferenc Gille (11) und Spencer Reaves (11) zweistellig.
Ausblick
Nach der Partie in Leverkusen ist klar: Die Uni Baskets Paderborn werden ihre erste Playoff-Begegnung auswärts absolvieren. Gegen wen, steht jedoch noch nicht fest: Die PS Karlsruhe LIONS hoffen ebenfalls auf einen Platz in der Postseason und müssen noch zwei Nachholspiele gegen Schwenningen und Rostock austragen. Erst dann weiß man in Paderborn, welchen finalen Tabellenplatz man zum Ende der regulären Saison belegt und wohin die Reise geht. Die Partie in Leverkusen gibt es hier im kostenlosen Relive bei Sportdeutschland TV zu sehen: https://sportdeutschland.tv/bayer-giants-leverkusen/proa-bayer-giants-leverkusen-vs-uni-baskets-paderborn
Statements zum Spiel
Steven Esterkamp (Headcoach Uni Baskets Paderborn): „Glückwunsch an Lever-kusen zum Einzug in die Playoffs zunächst einmal. Wir haben heute leider von Beginn an ein schlechtes Spiel gezeigt. Man konnte deutlich sehen, dass wir in der ersten Halb-zeit keine ausreichende Intensität entwickelt haben. Leverkusen hat davon abgesehen aber auch einfach eine sehr gute Leistung abgeliefert, allein die Dreierquote von 50% ist beeindruckend. Aber: Wir sind in den Playoffs, darauf können wir alle stolz sein und das sind wir auch. Gegen wen wir letztlich antreten werden, ist egal. Wir fokussieren uns jetzt auf das nächste Spiel und werden unsere Lehren aus dieser Partie ziehen. Noch mal: Wir sind alle wirklich happy über die Playoffs und haken dieses Spiel jetzt ab. Dass wir mit allen Teams in dieser Liga mithalten können, haben wir schon bewiesen. Deswegen schauen wir voller Motivation und Zuversicht auf die nächsten Spiele!“
Hansi Gnad (Headcoach Bayer Giants Leverkusen): “Wir haben heute eine gute Leis-tung abgeliefert und Paderborn so beschäftigt, wie wir es uns vorgenommen hatten. Die ganze Mannschaft hat hart gearbeitet und dafür gesorgt, dass wir nicht nur gewinnen, sondern auch den direkten Vergleich für uns entscheiden konnten. Es ist schwer, bei diesem Spiel einzelne Leute hervorzuheben, weil jeder Akteur alles in die Waagschale geworfen hat. Der Support war spitze. Aber auch ein Kompliment an die Paderborner Fans, welche mit für diese einzigartige Atmosphäre in der Arena gesorgt haben.”
Samstag, 9. April 2022 – 19.00 Uhr – BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA – Saison 2021/22 – 34. Spieltag – Bayer Giants Leverkusen vs. Uni Baskets Paderborn – Statistik
Ergebnis: 102:85 (25:14 | 27:18 | 20:23 | 30:30)
Leverkusen: Mann (26pt, 1as, 2rb, 2st), Winter (14pt, 1as, 2rb, 1bl), Figge (14pt, 4as, 1rb, 2st), Bacak (12pt, 4as, 9rb), Gille (11pt, 1as, 7rb), Reaves (11pt, 1as, 1rb), Kahl (7pt, 6as, 3rb), Heinzmann (7pt, 1as, 13rb, 1bl), Merz (2as, 1rb), Funk (2st), Vrencken, Lungelu
Paderborn: Flanigan (20pt, 3as, 3rb, 3st), Barnes (17pt, 5as, 3rb, 1st), Hemschemeier (14pt, 6as, 1bl), Trapp (8pt, 1as, 7rb, 2st), Greene (8pt, 6rb), Buck (6pt, 2as, 1rb, 1st), Großmann (5pt, 1as, 2rb), Kayser (4pt, 1rb), Lagerpusch (3pt, 4rb), Konradt
Zuschauer: 1.782 in der Ostermann-Arena