Aufholjagd wird nicht belohnt: Uni Baskets Paderborn unterliegen mit 70:76 (30:39) beim Nürnberg Falcons BC

Ein beherzte Aufholjagd in der zweiten Hälfte reichte nicht: Die Uni Baskets Paderborn verließen in der Barmer 2. Basketball-Bundesliga zum zweiten Mal auswärts als Verlierer das Parkett. Trotz einer ordentlichen kämpferischen und im Vergleich zur letzten Heimpartie auch signifikant verbesserten spielerischen Leistung hieß es am Ende 70:76 (30:39) beim zuvor punktgleichen Nürnberg Falcons BC. In der Crunchtime der Partie trafen die Baskets nach einem vorherigen starken dritten Viertel einige falsche Entscheidungen, die letztlich zur Niederlage führten. Am 11. Spieltag erlebte Derrick Taylor vor 1.235 Zuschauer in der Kia Metropol Arena somit einen aus seiner Sicht perfekten Einstand als neuer Falcons-Headcoach.

 

Fakten

  • Würfe:           Nürnberg Falcons 23/55 (42%) – Uni Baskets 27/60 (45%)
  • Dreier:           Nürnberg Falcons 7/22 (32%) – Uni Baskets 8/22 (36%)
  • Freiwürfe:     Nürnberg Falcons 23/32 (72%) – Uni Baskets 8/10 (80%)
  • Rebounds:    Nürnberg Falcons 31 – Uni Baskets 33
  • Assists:          Nürnberg Falcons 16 – Uni Baskets 16
  • Blocks:           Nürnberg Falcons 4 – Uni Baskets 0
  • Ballverluste: Nürnberg Falcons 15 – Uni Baskets 19
  • Steals:            Nürnberg Falcons 11 – Uni Baskets 3

 

Viertel 1 (13:13)

Defensiv entwickelte sich von Beginn an eine intensiv geführte Partie. Offensiv jedoch bekleckerten sich gerade im ersten Viertel beide Teams nicht gerade mit Ruhm: Nürnberg begann mit drei Fehlwürfen, ehe Moritz Krimmer von der Freiwurflinie den ersten Punkt des Abends erzielte (1:0 Falcons). Beide Teams trafen nicht viel, Paderborn zeigte besondere Ladehemmung aus der Distanz (0/4 Versuchen im 1. Viertel), kämpfte sich aber in der Zone zum Erfolg. Die Baskets verpassten es dabei, sich nach zwischenzeitlicher 10:5-Führung stärker von den wurfschwachen Gastgebern abzusetzen. So kamen die Falcons wieder heran und gingen per Dreier von Christian Feneberg 13:12 in Führung, bevor der an diesem Abend stark auftretende Paderborner Marten Linßen per Freiwurf den 13:13-Zwischenstand nach zehn Spielminuten erzielte.

Viertel 2 (26:17)

Im zweiten Viertel schaltete Nürnberg dann einen Gang höher, die Baskets zeigten sich zwar defensiv weiter fokussiert, offenbarten aber einige Wurfschwächen. Die Falcons präsentierten in der Offensive mit großem Kampfgeist einen variablen Team-Basketball, übernahmen mehr und mehr die Kontrolle und führten kurz vor der Pause mit 12 Punkten (39:27). Travis Jocelyn traf für die Baskets mit der Pausensirene zum 39:30-Anschluss.

Viertel 3 (10:19)

Nach der Pause erinnerte sich das Paderborn Team daran, dass erfolgreiche Distanzwürfe eigentlich zu seinen Spezialitäten gehören: Zwei Dreier von Fleming-Dreier ließen die Baskets auf 40:43 herankommen, Paderborn hatte zunehmend mehr vom Spiel. Nicht zuletzt, weil sie mehr Energie und Einsatz auf das Parkett der Kia Metropol Arena legten, wohingegen Nürnberg die vorherige Ordnung und Treffsicherheit in der Offensive im Stich ließ. Johannes Konradt traf für die Baskets per Dreier zur 47:46-Führung (27.), vor dem Schlussviertel war plötzlich alles wieder offen (49:49).

Viertel 4 (27:21)

Im entscheidenden finalen Viertel entwickelte sich auf beiden Seiten ein intensives, teilweise wildes und ausgeglichenes Kampfspiel. Die beiden Protagonisten hießen Thomas Wilder auf Nürnberger (14 seiner 22 Punkte erzielte er in diesem Abschnitt) und Marten Linßen auf Paderborner Seite. Anderthalb Minuten vor Ende stand die Partie nach zwei verwandelten Linßen-Freiwürfen zum 66:66 auf Messers Schneide – Crunchtime und Spannung pur. Doch ausgerechnet in dieser Phase trafen die Baskets einige falsche Entscheidungen: Wilder traf für Nürnberg nach schwacher Baskets-Defense aus der Distanz zum 69:66. Ballbesitz Paderborn, den diese nicht nutzten: Den Turnover und das anschließende Foul durch Fleming nutzte wiederum Wilder für die Falcons zum 71:66 – bei noch 54 zu spielenden Sekunden. In diesen agierte Nürnberg cleverer und abgebrühter und holte sich einen vielumjubelten, verdienten 76:70-Heimsieg gegen die Uni Baskets Paderborn perfekt.

 

Ausblick

Am kommenden Wochenende steht für die Uni Baskets Paderborn das nächste Auswärtsspiel auf dem Programm: Am Samstag, 17. Dezember 2022, gastieren die Ostwestfalen um 19:00 Uhr beim BBL-Absteiger JobStairs Gießen 46ers. Die Partie beim Nürnberg Falcons BC gibt es im kostenlosen Relive auf Sportdeutschland TV zu sehen: https://sportdeutschland.tv/nuernberg-falcons-bc/proa-nuernberg-falcons-bc-vs-uni-baskets-paderborn-0

 

Statements zum Spiel

 Steven Esterkamp (Headcoach Uni Baskets Paderborn):  „Beide Teams haben heute in der Verteidigung stark gespielt, sehr intensiv, sehr physisch und generell mit viel Energie, auch offensiv. In der zweiten Hälfte haben wir gut gespielt; mit unseren Ball- und Spielerbewegungen haben wir da einen im Vergleich zum letzten Spiel richtigen Schritt gemacht, das war wichtig. In den letzten zwei Minuten haben wir dann jedoch einfach zu viele Fehler gemacht und nicht mehr richtig zusammengespielt: Turnover, vergebene einfache Korbleger und mehr. Wir hatten eine Chance, die wir am Ende dann leider nicht nutzen konnten. Ich bin zufrieden mit dem Spielstil, den wir heute aufs Parkett gelegt haben, aber natürlich nicht mit der Niederlage.“

Derrick Taylor (Headcoach Nürnberg Falcons BC): „Nach einer schwierigen Woche sind wir heute sehr professionell aufgetreten und haben gegen eine starke Paderborner Mannschaft eine gute Leistung gezeigt. Die Fans haben uns fantastisch unterstützt und haben uns auch geholfen knifflige Phasen zu überstehen. Danke dafür.“

Kompletter Boxscore: https://live.2basketballbundesliga.de/g/109056?s=boxscore

Zuschauer: 1.235 in der Kia Metropol Arena, Nürnberg

Foto: Nürnberg Falcons BC

Archive